Grossbritannien 2019, ein paar Ferienfotos

Zeit, euch mal wieder mit einem mittlerweile traditionellen Reisebericht zu langweilen. Ich hab ja Zeit, wegen Coronapause, und viele von euch sicher auch :smiley: (oder :frowning: , wie man’s sieht).

Letztes Jahr hatte ich wieder 4 Wochen am Stück Ferien. Natürlich gings wieder nach GB. Als begeisterter Modellsegelflieger hatte ich auch diesmal wieder eine kleine Flotte an Fliegern dabei, und nebst dem Roadtriperlebnis suche ich auch noch schöne Hügel, wo man fliegen kann.

Leider ging es dieses Jahr nur im August, was sich später als nicht so optimale Reisezeit herausstellte, denn die Briten haben dann Sommerferien und verstopfen selbst alle schönen Orte. Desweiteren hatte mein Bus ein paar Anlaufprobleme, weswegen die Reise erst last Minute offiziell wurde. Deswegen war auch die einzige Möglichkeit, nach GB überzusetzen, die Fähre von Calais nach Dover. Ich wollte eigentlich in den Norden, weswegen eine Fähre von Holland nach Hull besser gewesen wäre, doch die war kurzfristig unbezahlbar. Die anderen Fährstrecken, die eigentlich schöner gewesen wären, lagen nicht am Weg.

Freitag, 2. August, gings am Abend los. Unspektakuläre Fahrt bis zur Aire de Karkastel auf der Höhe von Saarbrücken, wo ich die Nacht verbrachte.

Immer wieder den Ölstand prüfend, da der Verbrauch seit der Motorrevision etwas unregelmässig ausfiel, gings weiter nach Calais, wo ich mich noch mit einigen auf der Insel nicht mehr verfügbaren Lebensmitteln eindeckte. Wein zB. Nach der Überfahrt noch etwas weiter Richtung Canterbury, wo ich mich auf einem Parkplatz im Wald mit Spaghetti verköstigte und übernachtete.


Tschüss Calais


zweiter ruhiger Nachtplatz

Auf meinem Weg in die Yorkshire Dales, einem eher wenig bekannten Nationalpark, kam ich an netten Orten vorbei, unter Anderem dem IWM Duxford. Dafür musste ich von Canterbury aus aber erst mal über die Themse, die man östlich von London eigentlich nur bei Dartford unterfahren kann. Das coole ist, dass die Fahrt in den Norden durch einen alten langen Tunnel führt, die Fahrt in den Süden jedoch über eine gigantische Brücke. Dafür wollen sie Brücken- bzw. Tunnelzoll, den man nach dem crossing innert 2 Tagen online bazahlen muss. Bezahlhäuschen gibts keine.

Leider ist das auch ein Nadelöhr, das mich an diesem Sonntag 2 Stunden Stau und einige Nerven gekostet hat. Nich nur, weil in solchen Situationen die Öltemperatur ins Nirvana steigt.

So kam ich erst um halb 3 im Museum Duxford an, das bereits um 5 Uhr schliesst. Also musste ich im Schnellgang durch die mit hunderten von Flugzeugen gestopften Hallen spurten. Ebenso flogen draussen Spitfires, Mustangs und Messerschmitts Luftkämpfe, die wollten auch genossen werden. Letztes mal hat es geregnet, und die amerikanische Halle war im Umbau, weswegen diese Flugzeuge nicht zu sehen waren. Verzeiht mir die Exkursion zu den Museen, aber als Flugzeug und Technikfreak ist das einfach der Wahnsinn :smiley:


frisch poliert nr 1


frisch poliert nr. 2


PBY Catalina


mini U-Boot


Dieses gute Stück wurde wieder repariert, es flog sogar an diesem Sonntag


eine von mehreren Restaurationswerkstätten, hier mit einer Handley Page Victor


U2, F-15C


B-52, A-10 Warthog


SR-71 Blackbird


eine der Britischen Hallen

Nach dem Museum fuhr ich für einen kurzen Stadtbummel mit Nachtessen nach Cambridge, wo man sich in Asien wähnte. Die Dichte an Asiaten unter den Studenten ist sehr hoch, das zeigt sich auch im Strassenbild abends.

Danach irgendwo bei Newark on Trent, 150km weiter, einen netten Schlafplatz an einem Kanal bezogen.


Fish & Chips in Cambridge


Nachtplätzchen 3

Montags sollten es zwei kleinere Museumsbesuche geben. Einerseits Newark-on-Trent, danach eines in Doncaster. Da aber die kürzeste Strecke nach Newark über eine gesperrte Brücke führte, musste ich mit dem Verkehr aus allen Himmelsrichtungen über eine einzige Strasse weit um Newark herum kriechen, was einen weiteren Zeitverlust von 2 Stunden zur Folge hatte und den Plan mit Doncaster zunichte machte. Das Air Museum in Newark hingegen war sehr interessant.


Cockpitsammlung


Fairey Gannet, ein besonders hübsches Fliegerchen


Taylor Monoplane mit Käfermotor. Sowas würde ich gerne selber fliegen!


Avro Shackleton


Ameisenbären


Handley Page Hastings


Blackburn Buccaneer


die Schubkarren der Red Barrows, einer Parodietruppe auf die Kunstflugstaffel Red Arrows (hier gucken)

Danach gings nach Harrogate, dem Städtchen am Fusse der Yorkshire Dales. Schlafplatz suchen war nicht gerade einfach, viele in der Nähe waren schlicht nicht schön, oder zu schräg. Über eine steile Anfahrt nach Beamsley habe ich dann doch noch einen genialen Platz gefunden, vermutlich den schönsten der ganzen Ferien, wo ich in Ruhe und ganz alleine mit dem schönen Panorama etwas kochen und nächtigen konnte.


Harrogate


Schlafplatz 4, leider kommt die Idylle hier nicht so rüber

Am Morgen hatte ich noch eine kurze Unterhaltung mite einem älteren Rennvelofahrer, der mir gleich noch ein paar Sightseeing- und Übernachtungstipps mit auf den Weg gab. Ich fahre dann nach Skipton und später nach einem ausgiebigen Regenguss zur Howgill Farm (Campsite).



Skipton


Nachtplatz 5


Bisschen Pietätlos, sowas

Für den nächsten Tag habe ich mir mit Hilfe von Google Earth und Locus Maps einen potentiellen Berg zum Modellsegeln herausgesucht. Den Great Whernside konnte ich von Kettlewell aus zu Fuss erreichen. Ich fand indes schon auf dem Plateau vor dem höchsten Punkt eine Startstelle, die perfekt im Wind stand und eine riesige Landewiese im Rücken hatte. Doch irgendwie liess der Auftrieb am Berg etwas zu wünschen übrig, er war nicht so toll wie erhofft und eher turbulent. Eine Stunde fliegen machte trotzdem Spass, und das musste ich mir mit etwas über 3 Stunden Marschzeit verdienen. Nach einem Znacht im Buckden und einem Hinweis der Serviererin, dass der Buckden Peak für mein Vorhaben auch super wäre, habe ich mein Schlafquartier nach steiler und schmaler Anfahrt auf einem Hügel in der Nähe bezogen.

Bilder aus der Gegend




so wie die ausschauen, fühle ich mich unterwegs manchmal - nach Tagen ohne Dusche


Aufstieg zum Great Whernside


oben, mit Flugi


noch mehr Aussicht


unterwegs zum Nachtplatz



Nachtplatz 6


Abendstimmung

Auf Wanderungen mit Fliegergepäck hatte ich dann aber keine Lust mehr, weswegen ich mir den Buckden Peak schenkte. Stets mit dem Blick auf einen vielleicht leichter zu erreichenden Hügel bin ich dann bei bestem Wetter quer durch die Dales gefahren, habe die einzige Sehenswürdigkeit, das Ribblehead Viaduct besucht, und ein paar kleine Städtchen. Abends war ich dann in Sedbergh, wo es nette Hügel gehabt hätte, aber es schon zu spät zum rauflaufen war. Da war ich schon recht nahe am Lake District. Mangels Schlafplätzen musste ich dann aber wieder, entlang von wunderbaren wilden Strassen, in den Süden hötterln und habe beim Viadukt schlussendlich den angenehmsten Platz für die Nacht gefunden. Sogar ein Pub hatte es in Walking distance.



Ribblehead Viaduct, wie gerne hätt ich da noch eine dampfende Lock drüberfahren sehen :wink:


echter Englischer Rasen in Sedbergh


Typische Landstrassen da oben, viel Platz hats nicht…



Nachtplatz 7

Der Platz hat sich dann aber als akustische Hölle entpuppt. Denn die Züge, die übers Viadukt fahren, künden ihre Ankunft stets mit einem fröhlichen Hupen an, dann fetzen einem die Töffler mit Caracho am Bus vorbei, aber das unangenehmste war der “cattle grid” gleich nebenan. Das sind einige Rohre quer über sie Strasse. Da kommen Autos rüber, aber keine Viecher. Aber jedesmal, wenn da ein Auto rüberfährt, hört sich das exakt som an, wie wenn eine Gatling einer A-10 einen Feuerstoss abgibt. Laut und unangenehm. Gut gibts Ohrstöpsel. Und Regen. Viel davon. So, dass nicht so viel Verkehr auf der Strasse ist.


Cattle Gr-r-r-r-r-r-r-r-r-r-id


Morgenstimmung

Der Wetterbericht meinte, dass es nun ein paar Tage lang schifft im Norden. Deshalb habe ich zähneknirschend den Plan aufgegeben, das wunderschöne Lake District zu besuchen und vielleicht mal den Helvellyn zu erklimmen.

Teils wunderschöne Bergstrassen führen mich dann über Slaidburn in ein Kaff mit dem etwas unanständigen Namen Clitheroe. Dort wird wieder mal eingekauft, sowie PD/ID gemacht (hab ich schon erwähnt, dass die grösseren Einkaufsläden meist blitzblanke Toiletten fürs grosse Geschäft haben?), auf einem Schlosshügel das Panorama genossen und wieder mal endlos Wetterberichte, Karten und Routen studiert, wohins denn als nächstes gehen könnte.Von Clitheroe aus gibts einen Pass nach Sabden. Dort habe ich mir einen Parkplatz zum Schlafen herausgesucht.
Dort angekommen, habe ich gemerkt, dass der Pass eigentlich genau im Wind (Gedanken im Hinterkopf eines Modellfliegers) steht, und ich unterwegs eigentlich an einem noch schöneren Parkplatz vorbeigefahren bin. Also wieder über die engen und steilen Strässchen zurück auf den Pass, und einen Rekognoszierungsmarsch vorgenommen. Dabei habe ich einen Top-Hang mit Landewiese entdeckt und wollte schnell zum Bus zurück, um die Flieger zu holen. Leider bemerkte ich unterwegs zurück auch eine Regenwand, die auf mich zukam, und nun war statt ‘Flieger holen’ die Priorität bei ‘rechtzeitig & trocken im Bus zu sein’.
Es regnete dann eine Weile, aber danach wars dann zu dunkel zum fliegen. Und zu kalt und windig zum draussen kochen. Ergo habe ich mich zu Fuss zur Beiz auf halber Passhöhe begeben. Die sah aber etwas nobel und teuer aus, während ich schon seit Tagen keine Dusche mehr gesehen hatte. Keine Option. Gabs halt im Bus gekochte Notspaghetti.

Britische Landschaften & Kirchen

Die nahende Regenwand


Danach der freundliche Regenbogen vom Dienst


Und das Bier vom Dienst


Das wäre die Beiz gewesen. Das Grüne daneben ist eine Piste vom örtlichen Skiclub :smiley:


Unweit von meinem Schlafplatz 8 ist wohl mal etwas abgestürzt :frowning:

Tags darauf pissts immer noch. Ich muss den schönen Hang aufgeben und fahre nach Wales, erstmal nach Rhyl im Norden. Das ist ein etwas heruntergekommenes Touristenkaff mit vielen Spielbuden und Ramschläden, umgeben von riesigen Caravanparks, aber das einzige grössere Ort, wo man irgendwo reinsitzen, Kaffee trinken und die weitere Reise planen kann. Da ich gerne wieder einmal duschen wollte, habe ich mir einen vielversprechenden kleinen Campingplatz mit dem klingenden Namen Trwyn Yr Wylfa Farm ausgesucht. Dort angekommen, erschrickt man mich erstmal mit 19£ Platzgebühr. Des weiteren gabs keinen ebenen Stellplatz. Beim Stellplatzsuchen spulte der Bus des Öfteren auf der nassen Wiese, weshalb ich bedenken hatte, jemals wieder wegzukommen. Vom einzigen tauglichen Platz wurde ich weggejagt (Sie sind zu Nah an den anderen!), weshalb ich mir die 19£ wieder zurückbezahlen liess, und mich auf die Suche nach Alternativen machte. Unterwegs nach Lladudno, den Ausgangsort für einen Hang namens Great Orme, muss man einen kleinen Pass überqueren. Die Parkplätze dort waren ausnahmslos zu schräg und zu windig. Genervt habe ich mich dann nach Connwy begeben, wo ich einen guten Parkplatz kannte.

Conwy liegt, getrennt durch einen Kanal, gleich neben Lladudno, und besitzt ein gut erhaltenes Castle, dessen Wehrgänge um die ganze historische Stadt gebaut sind. Man kann diese jederzeit besteigen und die Aussicht auf die Landschaft geniessen. Ebenso gibts Pubs, eine düstere Kirche mit Friedhof und einen Hafen. Eigentlich ideal, um sich einen Abend lang zu unterhalten. Ach ja, die sauberen Toiletten für den Morgen danach befinden sich gleich um die Ecke beim Burgeingang.


180km durch den Regen


Rhyl


Nachtplatz 9 beim Conwy Castle


Walisisch


Böse Eisenbahnbrücke


Auf dem Wehrgang

Tags darauf fuhr ich endlich auf den Great Orme zum Modellsegeln. Der Great Orme ist ein ansehnlicher Felsvorsprung im Nordwesten von Wales, auf den ein Kabeltram und eine Seilbahn führt. Es hat sogar ein Skigebiet dort oben. Nach der Odyssee auf der Suche nach dem richtigen Parkplatz vor 3 Jahren, wusste ich nun genau, wie man dorthin gelangt. Die Maut-Einbahnstrasse um den Fels mit dem Charme einer Küstenstrasse auf Korsika ist immer wieder ein Erlebnis. Irgendwie quälte mich mein Bus in den letzten Tagen immer wieder mit Gerüchen nach verbranntem Öl, und heute besonders fest. Deshalb kroch ich oben auf den PP gleich mal unter den Bus, um das Leck zu suchen, und oh Schreck, der linke Ventildeckel pisste wieder. Also technnisch nichts schlimmes, aber ich hatte keine Ahnung, wie viel Öl dort während der Fahrt rausläuft. Das musste ich in den nächsten Tagen im Auge behalten.


Ölleck

Das Wetter wechselt zwischen halbschön und Regengüssen, die man zuverlässig ankommen sah. Der Wind war super. Anfangs teilte ich den Hang mit Dave, einem Londoner, der gerade mit der Fähre aus Irland kam und unterwegs nach Hause noch an den Hang wollte, aber früh gehen musste, um nicht in den Feierabendverkehr zu kommen. Wegen dem Regen habe ich meine Flieger in den Bus gelegt und warte auf dem Fahrersitz wieder auf trockenere Zeiten. Irgendwan bemerke ich, dass plötzlich diverse Autos ankommen und beinahe 20 bärtige Typen mit Pyjamaartiger Kleidung aussteigen, und sich auf dem ganzen Gelände verteilen. Sie brüllten auf sehr aggressive Art in der Gegend herum, und da ich ihre Sprache nicht verstand, wurde mir das langsam unheimlich, so ganz alleine mittendrin. Eine sehr verstörende Situation, wenn man diesen abgelegenen und eigentlich friedlichen Ort kennt. Gut war ich nicht am fliegen und hatte die Flieger bereits im Bus. Als sich das nach 10 Minuten nicht änderte, habe ich mich vorzeitig vom Acker gemacht.

Nach fast schon einer Woche ohne Dusche bin ich auf den Campingplatz von Dinarth Hall gefahren. Da war ich schon mal, wollte den aber irgendwie vermeiden, da man zur Dusche ziemlich weit durch Pferdemist waten muss, und auch sonst nix los ist in der Gegend. Und wieder musste ich mich wie auf rohen Eiern fortbewegen, um nicht in der Campingwiese stecken zu bleiben.


Bus ausmisten auf Dinarth Hall, Schlafplatz 10

Tags darauf war das Wetter viel schöner, der Wind war noch recht stark, also nahm ich nochmals einen Anlauf auf den Great Orme. Dort hatte ein Paar aus Derby mit Katze seinen Van parkiert, die mich etwas an die Spucklers von den Simpsons erinnerten. Sie fanden meine Fliegerei cool, wir redeten ein bisschen miteinander, während ein weiteres Auto mit 5 Halbwüchsigen drin zwischen uns und meinem Bus, der noch mit offenen Toren und Fliegerauslegeordnung davor dort stand. Herr Spuckler war sichtlich unwohl dabei und er machte Bemerkungen, dass das mit den offenen Toren bei dieser Gesellschaft wohl keine Gute Idee wäre. So hab ich alles abgeschlossen und mich wieder unserer Unterhaltung zugewandt. Ich ging dann nochmals fliegen, die Spucklers fuhren danach nach Hause und ich war alleine mit den Halbwüchsigen. Einer kam auf mich zu und meinte, das er mein Flugzeug gerne nochmals fliegen sehen würde. Die standen dann alle um mich und stellten Fragen, wobei die Frage, was denn das alles kostet, schon eher prominent war. Der Wortführer der Bande (die anderen konnten nur mit dem Kopf nicken), der stets sehr nervös an seiner Stromzigarette paffte, fragte dann, wann ich wieder fliegen gehe. Da ich hungrig war, sagte ich, dass ich nach einem Imbiss nochmals zu fliegen gedenke. Sie gingen dann wieder in ihr Auto, rauchte, hörten abwechselnd laute Bassklänge und unterhielten sich mit vielen F-Wörtern. Wegen der Reaktion der Spucklers und der Feststellung des Wortführers, dass sich in meinem Bus wohl ein Vermögen befindet, wurde mir dann plötzlich ein bisschen Unwohl beim Gedanken, dass ich dann fliegen gehe und mir die den Bus ausräumen. Statt nochmals zu fliegen, habe ich mich ein zweites mal vorzeitig vom Acker gemacht.


Das gut erhaltene Pier von Lladudno, das man von der Mautstrasse aus gut sieht


Eindrücke der Küstenstrasse


Mit viel Zoom: Das Besucherzentrum auf der Spitze


Fliegerparkplatz, gerne hätte ich hier übernachtet

Nur - wohin soll ich? Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Erst mal einkaufen in Lladudno, dann an besten nach Caernafon am Fusse Snowdoniens. Nach langer Parkplatzsuche stellte ich mit Erleichterung fest, dass der Ölverlust überschaubar war. Ein Besuch der Burg, was essen, danach Nachtplatzsuche. Südlich von Caernafon gibts tolle einzelne Plätze (tagsüber wohl für Fischer?) einer einsamen Küstenstrasse entlang, wie geschaffen, um sich mit dem Heck zum Meer hinzustellen. Es ist aber kalt und windig, nur mit Überwindung schaff ich es um Mitternacht, kurz die Klappe zu öffnen, um ein paar Sternschnuppen der angekündigten Perseiden zu sehen.

Caernarfon Castle und die Aussicht auf Snowdonia


Schlafplatz 11 und etwas Kitsch am Abend



Schlafplatz 11 am Morgen, ausnahmsweise mal mit Top-Wetter!

Schon vom Nachtplatz aus konnte ich den Flugplatz sehen, auf dem ich das lokale Fliegermuseum besuchen wollte. Das war jedoch klein und etwas ungepflegt, daher eher eine Zeitverschwendung an diesem schönen Tag. Nach einer halben Stunde hatte ich alles gesehen und fuhr nach Llanberis, wo ich mit der Dampflok auf dem Mount Snowdon fahren wollte. Letztes mal, im Juli, konnte ich ohne Probleme einen Sitz ergattern, diesmal, zur Biritischen Ferienzeit, war jedoch für den Rest der Woche alles ausgebucht (es war erst Dienstag). Dass ein Zug technische Probleme hatte, machte die Sache nicht besser.


Snowdon Railway

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Deshalb wurde der Tag dann einfach eine lange Spritztour durch Snowdonia, irgendwo anhalten machte keinen Sinn, da alles überall voll Touristen war. Britannien im August - eine schlechte Idee! Irgendwann fand ich mich dann im Süden Snowdoniens wieder, am Ende des Mach Loops, mangels Wildparkplätzen auf der sympathischen, aber unaussprechbaren Cmrhwyddfor Farm Campsite genächtigt. Abends zog dann Regen auf.

Landschaften in Snowdonia


Schlafplatz 12

Auch am nächsten Morgen regnete es noch lange. Da ich nur beschränkt Internet hatte zur weiteren Tourplanung und Wettervorhersage, blieb ich noch eine Weile dort. Denn erstens hätte man von dort aus perfekt auf den Cader Idris (ein Berg mit grandioser Aussicht - ich konnte schon letztes mal nicht rauf) laufen können, und ebenso ein paar tieffliegende Jets beobachten können. Das Wetter wollte es aber anders, und so bin ich am Nachmittag weiter gegen den sonnigen Süden gefahren, der Küste nach bis Aberaeron, mit ein paar Halts an Orten, wo man potentiell fliegen hätte können, praktisch aber nicht, wegen Zäunen, fehlenden Parkplätzen usw. In Aberaeron hatte ich immerhin einen schönen PP am Meer und ein feines Restaurant daneben.


Aberystwyth


elegante Dorfbeleuchtung


Aberaeron


Schlafplatz 13, etwas weniger hübsch

Tags darauf habe ich mit Mühe einen Küstenhang bei Newquay ausfindig gemacht und bin dort nach strapaziöser Anfahrt erst mal ohne Flieger rekognoszieren gegangen. Irgendwo zwischen den Gebüschen hätte es eine freie Weide gehabt, eigentlich tiptop zum fliegen, aber der Wind kam zu fest von der Seite statt wie prognostiziert von Nordwesten. Aso nix mit fliegen, deshalb nur das überlaufene Newquay besucht und dann zur Ty Gwyn Campsite beim Strand mit dem Namen Mwnt. Da ich früh dort war, konnte ich noch einen langen Spaziergang durch die Gegend machen. Essen kochen war bei dem herrschenden Wind eher mühsam.

Newquay

Mwnt Beach


Ty Gwyn Campsite, ich bin hinten in der Mitte…


Nachtplatz 14

Nachts hat mich der Regen (inkl Böen, die heftig am Bus schaukelten) wieder eingeholt und blieb dann auch. Beim Wegfahren befürchtete ich, auf der nassen Wiese keinen Grip zu haben, weshalb ich die Steigung zur Strasse rauf mit viel Anlauf zu erreichen versucht habe. War knapp, ging aber gut. Das schöne an Farm Campings ist eigentlich, dass die einen im Fall der Fälle wenigstens mit dem Traktor rausziehen könnten.

Nächster Fixpunkt war Brecon, wo ich am Wochenende das Volksfest (Volkswagen/Bus-Treffen) von Wales besuchen wollte. So war an dem Tag Kilometer abspulen angesagt. Ermüdende 107km ostwärts über kurvige und hügelige Landstrassen durch teils heftigen Regen. Aber der Tag war noch nicht zu ende, musste doch noch ein passendes Schlafplätzchen gesucht werden. Nach abklappern diverser zweifelhafter Parkplätze endete ich endlich in Llangynidr auf dem grossen Dorfparkplatz in Gehweite des Red Lion Pubs fürs Abendessen.


Regengesicht


Nachtplatz 15


Bargain Booze, yeah! Genau das Richtige bei dem Wetter…

Mittlerweile schon wieder Samstag, wollte ich vor dem Besuch des Vanfest noch ein bisschen fliegen gehen in den Brecon Beacons. Abends zuvor habe ich einen Berg, den Mynidd Toel, ausfindig gemacht, der gut im Wind stand, und gut zu erreichen war. Also flugs zum Parkplatz am Fusse desselben gefahren (eigentlich wollte ich gleich dort übernachten, aber die Verbotsschilder waren gross und eindeutig) und den sehr steilen Aufstieg (1 Stunde) mit zwei Seglern in Angriff genommen. Oben erwartete mich eine grandiose Aussicht, ein perfekter Wind und unerwarteterweise eine Hammerthermik. Nach ein paar fordernden Flügen mit dem Virus gings dann wieder runter und zum Vanfest.

Mynidd Toel, Aussicht auf die Brecons. Der Aufstieg war steil und streng…

Das Vanfest selbst war riesengross, aber als T3 Fahrer war man eher in der Minderheit. T2 und vorallem T5 dominierten. Durch die Grösse und eher wenige Einzelfahrer (Im Gegensatz zu Familien und Vereinen) wie mich war das ganze dann eher langweilig und wenig interaktiv. Immerhin waren die Live-Bands am Abend sehr gut. Am nächsten Tag gabs dann noch eine statische Show mit ausgefallenen Bussen und Käfern. Danach fuhr ich durch die Brecon Beacons den weiten Weg nach Rhossili, Südwales. Dort war der Wind super und ich konnte nach Genuss eines Burgers in der Strandbar noch etwas fliegen.


Volksfest, Schlafplatz 16

Mein Lieblings Showbus

Rhossili Bay

Gleich um die Ecke ist die Hillend Campsite, wo ich gleich 3 Nächte blieb und fortan täglich 1-2 mal den langem Marsch über den Hügel zum Startplatz in Angriff nahm. In den paar Tagen dort habe ich noch Jim und Dave kennengelernt, sowie Christian aus Vorarlberg, der ebenso in einem VW Bus in Hillend weilte, und auch mal einen langen Abend auf ein Bier und Rum rüberkam. Zum nächsten Pub hatte man auch 40 Minuten, weshalb das wohl der sportlichste Abschnitt meiner Ferien war…


Nachtplatz 17, Hillend. Gleich für ein paar Tage


der riesige Strand von Rhossili


hinter den Dünen des Campingplatzes


Hillend Campsite, wo sich hauptsächlich Surfer tummeln


wilde Rössli auf dem Hügel


Wenn’s das Käppli ständig wegluftet, muss man sich eben zu helfen wissen…

Mittwoch war dann Abreise, weil der Wind nach Prognose nach Süden drehte. Also besser zum Bwlch rüberfahren. Das ist ein Pass in Südwales, wo es gigantische Hänge für jede Windrichtung gibt. Da ich schon öfters dort war, kannte ich die Schlafplatzsituation dort (fast unmöglich) und nach einem Besuch in einem völlig ungeeigneten Einkaufszenfrum in Port Talbot (viel Bürobedarf, Wohnungseinrichtungen, Gefrierkost und Drogerien…aber nichts zu Futtern) steuerte ich den winzigen Glyncorrwg Camping an. Erst in dem Kaff dort, in einem Kwik-E-Markt verschnitt, konnte ich was zu Futtern kaufen.


Bwlch

Der kleine urige Camping ist voll auf Velofahrer ausgerichtet, mit Fitnessgeräten zwischen den Plätzen, Velowaschanlage sowie einem grossen Veloladen. Immerhin war da auch ein Cafe mit Wifi für den verregneten Morgen danach.


Schlafplatz 18

Wifi meinte, dass das Wetter evtl an der Küste unten etwas besser sein sollte. Also ab über Bridgend nach Southerndown, wo ich einen guten Flugplatz vermute und ein paar Runden fliege. Die Möwen mögen mich aber nicht so und verfolgen mich argwöhnisch, und in der weiten Ferne schwirrt ein grosser Helikopter herum, dessen Flugweg nicht vorhersehbar ist und immer näher kommt. Als er plötzlich auf mich zufliegt, versuche ich eine Landung, die leider in die Hose geht. Ich unterschätze den Wind und fliege viel zu weit ins Lee, wo der Flug in einer Mauer endet. Der Dingo bricht sich die Schnauze ab, und fällt auf das V-Leitwerk, dessen beide Flächen einknicken (während ich das schreibe, ist der Dingo wieder repariert…). Der Flugtag ist somit zu Ende, und da ich am Sonntag in Bruntingthorpe bei Leicester sein will, spule ich die ersten Kilometer in diese Richtung ab. Goodbye Wales, Steilküste und Berge.

Das Wetter soll besser werden, heisst es. Der WInd gibt ab, aber eine Hoffnung zum fliegen gibts noch: Cleeve Hill bei Cheltenham. Ich komme schon nach der Dämmerung an, koche noch was und schlafe auf dem über meilenweite Waldwege erreichten Parkplatz.

Der einsame Parkplatz vom Abend entpuppt sich als der vermutlich beliebteste PP in ganz Gloucestershire. Ein Kommen und Gehen und die Autos kämpfen um jeden Milimeter Parkplatz. Da ich absolut nicht damit gerechnet habe, stand mein Bus nicht sehr Platzsparend da, was mir etwas unangenehm war. Später hat ein alter Bäppel noch eine gehässige Bemerkung darüber gemacht…

Warum der PP so beliebt war, zeigte sich, als ich etwas in der Gegend herumspazierte. Eine riesige grüne Hochebene, perfekt zum Gassi gehen (vermutlich dient die Hälfte des britischen Strassenverkehrs nur dazu, Hunde zum Gassifahren zu kutschieren - meine subjektive Beobachtung), picknicken, wandern, und ja, den Modellflugi spazierenzufliegen. Der Wind war auf den Hang gerichtet, das Wetter gut genug für Thermik, trotzdem blieb das gute Stück nicht oben, und so habe ich einfach ein paar Akkus verflogen und bin dann nach Stratford-upon-Avon gefahren.


“very deliberated parking” auf Schlafplatz 19


direkt neben diesen Antennen


Aussicht auf Cheltenham


Memorial Tree


Flieger auf Hochebene mit Memorial Tree im Hintergrund


eine nette Dorfuhr

Ein sehr schönes Städtchen, Geburtsort von Shakespeare, wunderbar, um einen Abend zu verbringen. Allerdings ohne Nachtplätze in der Gegend. So einen habe ich ein paar duzend Meilen weiter im Osten versucht zu erreichen, der war aber wegen Baustelle nicht erreichbar. Nur durch Zufall habe ich einen kleinen Kiesplatz an einer Waldstrasse gefunden. Was mir nicht so gefiel dort war der Lärm, der aus der nahen Gegend kam. Wilde Autorennen bis 3 Uhr Nachts, Burnouts und hochdrehende Motoren. Keine Ahnung, wo das genau war, aber wirklich wohl fühlte ich mich erst, als das aufhörte.


Shakespeares Geburtshaus mitten in der Ladenstrasse…


Nachtplatz 20, wenn ich noch richtig zähle…

Mittlerweile Samstag, war ein Besuch vom Midland Air Museum in Coventry angesagt. Trotz des perfekten Wetters. An Fliegen war nicht zu denken, Hier ist England sehr flach. Einzig ein Gewässer zum Erfrischen hätte ich mir gewünscht, aber das kennen die Briten nicht. Es gibt weder Seen noch Flüsse, nur dreckige Kanäle, und wenn schon, dann ists Privatgrund. Nach dem Museum habe ich noch Halt in Rugby gemacht und dann einen Schlafplatz gesucht, den ich in Welford gefunden habe. Direkt bei einem Kanalhafen und einem Pub mit Livemusik. Tiptop!

Diese Kanalschiffe sind wie Camper sehr wohnlich eingerichtet und sind auf fast 4000 Meilen Kanälen in England anzutreffen. Man kann sie auch mieten, und ein Schifferpatent braucht man nicht, weil sie so langsam sind…

Midland Air Museum, sehr gross, aber wenig Fotos zum zeigen

Umgebung Schlafplatz 21 bei Welford

Von dort aus wars dann nur noch ein Katzensprung nach Bruntingthorpe. Grund zum Besuch dieses Ortes ist ein Anlass, an dem sie alte britische Jets wieder zum Leben erwecken. Fliegen dürfen sie die Dinger nicht mehr, aber so tun, als ob sie starten - also mit Nachbrenner, pardon, Reheat, über die Piste brettern und danach wieder abbremsen, das ist kein Problem und so ein Anlass findet 2-3 mal jährlich statt. So auch an diesem 25. August.

Die Organisation war perfekt, ich stehe morgens pünktlich am Tor zum Flugplatz und dann fährt eine Kolonne von Kerosinjunkies auf den Parkplatz gleich neben der Piste und den Fliegern. Ich schätze mal, dass weniger als 1000 Leute diesen Anlass besuchten, was zu einer sehr familiären Atmosphäre führte. Sämtliche Flugzeuge können ohne Schranken bestaunt werden, die Crews sind da und geben gerne Auskunft. Ebenso kann man sich auch mal in die Flieger setzen. Man darf so nahe an die Piste, dass man beinahe den Flügel einer ‘startenden’ Nimrod anfassen kann. Somit ist das Spektakel auch laut. Sehr laut!


De Havilland Comet, erster Airliner der Briten


Vickers VC-10 Flügelbelastungstest


Supper Guppy, der alte Airbus-Rumpf Transporter


Blackburn Buccaneer beim Flügelfalten


Modell einer VC-10


English Electric Lightning


Handley Page Victor Bomber

Zufrieden fährt man nach der Veranstaltung weiter, durch das heisse Wetter wäre wirklich mal ein Bad fällig gewesen. Ich versuche unterwegs in den Süden, ein paar potentielle Badeplätze anzufahren, aber ohne Erfolg. In der Nähe von Luton packt mich der Hunger und zufällg fahre ich bei Dunstable über eine nach Westen ausgerichtete Hochebene, wo gerade die Sonne am untergehen ist. Die Aussicht, der Sonnenuntergang, die friedlich picknickenden Familien, spielende Kinder und die Atmosphäre machen die vor dem Bus gekochten Spaghetti zu einem besonderen Erlebnis. Es ist einfach eine perfekte Stimmung. Zufriedenheit pur!

Danach ist es spät genug, um sich auf die Autobahn westlich um London zu begeben, ohne im Stau zu kriechen. Mein anvisierter Nachtplatz lag am Fusse eines potentiellen Modellflughügels kurz vor Brighton. Doch dor angekommen, fand ich den etwas unsympathisch. Verdreckt und lärmig, weshalb ich dann zu später Stunde noch eine gefühlte Ewigkeit Richtung Saltdean gefahren bin, wo ich auf dem Strandnahen und zentralen Dorfparkplatz genug Auswahl hatte, mir einen ebenen Platz auszusuchen.

Am Morgen merke ich, wie ich wieder mal auf einem der beliebtesten Parkplätze der Südküste aufwachte. Es war rappelvoll von Strandbesuchern sowie Besuchern des nahen Schwimmbades. Als ich später, nach einem Bad im Meer (endlich mal wieder!) abfahren wollte, musste ich Leute in einem auf einen freien Parkplatz wartenden Leuten erklären, dass ich noch etwa 15 Minuten bis zur Abfahrt benötigen würde. Das wurde mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen…So beliebt waren die Parkplätze dort!


Nachtplatz 22 und der Strand bei Saltdean

Da ich windmässig nur noch am Long Man Hill fliegen konnte, habe ich gerade mal einen Campingplatz in der Gegend angepeilt. Der war in Alfriston, ca eine Stunde Fussmarsch vom Berg, und etwa eine Viertelstunde vom Kaff (=Pub) entfernt. Von dort aus bin ich erstmal auf den Longman gelaufen, aber ich wurde mit wenig Wind und Thermik belohnt.


Das passende Bier im Pub


Der Weg zum Hügel zieht sich etwas…


on top mit Sicht auf die South Downs. Der Camping ist hinten links im Bild


Alfriston Campsite, Schlafplatz 23 für ein paar Tage

Am nächsten Tag war Wind aus Süden angekündigt, weshalb ich zu den Seaford Cliffs gefahren bin. Doch auch da war eher tote Hose mit Fliegen. Die Umgegung wäre tadellos gewesen, mit guter Landefläche. Deshalb habe ich es später vorgezogen, nochmals ein Bad im Meer zu nehmen und einen ausgedehnten Klippenspaziergang zu machen, bevor ich wieder nach Alfriston zurück fuhr.


Cuckmere Haven, gut zum baden


Seaford Cliffs


Me & myself


River Cuckmere

Mittwochs lief ich nochmals zum Long Man hinauf, leider war das Wetter zu regnerisch. Donnerstags das selbe nochmals, allerdings bei besserem Wetter, und mit einem altbekannten Kumpel aus Eastbourne. Um 16 Uhr musste ich dann Schluss machen, da ich am Abend auf die Fähre in Dover musste. Das ist doch noch eine beachtliche Strecke, besonders, wenn das Navi einen über die unmöglichsten Strassen lotst. Dort noch das letzte mal Fish & Chips gegessen und sogar eine frühere Fähre erwischt.


Long Man zum letzten

In der Nacht schaffe ich es noch bis Aras, wo ich zwischen ein paar Teichen ein tolles Nachtquartier (24) beziehen konnte.


Schlafquartier 24

Mit einem durch eine Bauvehikelmesse etwas unglücklich getimten Einkaufshalt in Chalons komme ich nur mässig vorwärts, was mir aber überhaupt nicht missfält, denn ich habe Zeit und will meine Kilometer über hübsche Landstrassen abspulen. Deshalb wähle ich für die Nacht einen Platz am Lac de Der-Chantecoq aus (der dritte war mir dann angenehm genug), wo ich noch etwas kochen konnte. Am Morgen gabs zur Erfrischung ein Bad im See daneben, der sogar einen genialen Sandstrand hatte. Ausserdem noch WCs und Duschen sowie Wifi vom nahgelegenen Campingplatz :wink:


Schlafplatz 25 mit Sandstrand und Waschgelegenheit


wo man aber nur hinkommt, wenn man weniger als 2m misst

Eigentlich habe ich eine Franzosophobie, seit ich 2012 mal wegen einer Motorpanne in der Nähe von St-Dizier gestrandet war. Seit langem wieder war ich quer durch Frankreich unterwegs und kam sogar an der Stelle vorbei, an der ich damals mit einer eingelaufenen Nockenwelle die Ferien beenden musste.


Hier neben diesem Mast stand ich eine Nacht mit kaputtem Motor


und die Nacht danach auf dem Gelände von Monsieur Duvinage, dem Apschleppdienst von Vitry-le-Francois

Das Wetter war die ganze Heimfahrt durch perfekt. Eine Nacht hatte ich noch zur Verfühgung, für diese habe ich mir einen Campingplatz bei Belfort ausgesucht. Campingplätze für die letzte Nacht sind immer etwas gutes, denn man kann nochmals etwas Ordnung in den Bus bringen, bevor es dann wieder über die Grenze geht. Doch nach langen Anstehen an der Reception musste ich erfahren, dass der direkt am See gelegene Camping gar keine Badegelegenheit bietet. Dafür war er dann doch etwas zu teuer. Nach ein bisschen herumfahren habe ich dann einen grossen PP am Lac de Malsaucy gefunden. Der Strand war zwar klein und überfüllt, trotzdem akzeptabel.


Nacht 26 am Badesee

Am Morgen nach erneutem Baden, bin ich dann über Lörrach (um Basel zu vermeiden - man lernt ja dazu) flüssig und nach 4800km wieder zuhause angekommen.

Und auf der Karte sah das dann ungefähr so aus:

Gegen Langeweile:
GB 2018
GB/SCO 2017
GB 2016
GB 2015
GB 2014
GB 2013 (<–der schönste?)

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Supercool! Und alles pannenfrei nehme ich an :wink:

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Sensationeller Ferienbericht. Gute Unterhaltung mit tollen Bildern und coolen Texten. Danke Marcel. Das Fernweh schmerzt.

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Cool, danke für die vergnügliche und kurzweilige Zeit mit Deinen Fotos und dem Bericht!

Es macht die Wartezeit nicht einfacher, steigert aber die Vorfreude. Mein Büssli zappelt sowieso schon in der Garage…

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