Mit dem T3 nach Schottland, 2017 (viele Bilder)

Wegen meines Auspuffs und des Gaszugs habe ich spontan einen Busmech in Dumfries besucht. Davie hat sich rührend um meinen Bus gekümmert und meinen ausserordentlich fein laufenden Motor gelobt. Das Rasseln sei etwas viel Ventilspiel, meinte er. Und das Problem mit dem Gaszug hat sich ärgerlicherweise temporär von selbst behoben.

Danach habe ich lange gehadert, wo ich die nächste Nacht verbringe. Ich wollte noch nicht aus Schottland raus, doch es schien die beste Variante. Also musste ich den Solway an Carlisle vorbei umfahren, und habe bei Silloth in Dorfnähe wild campiert.


Silloth

Eine Gegend, die ich ausch schon immer besuchen wollte, ist das Lake District. Eine grosser Park aus Seen und Hügeln. Den habe ich nun angesteuert, viel machen konnte ich aber noch nicht, weil es immer noch regnete wie blöd. Deshalb erstmal etwas Einkaufsbummeln in Keswick. Danach gings auf einen Campingplatz bei Patterdale am See ‘Ullswater’. Die Zufahrt war sehr übel, viel Schlaglöcher und Türchen zum öffen und schliessen. Da GB auf der Höne des Lake District am wenigsten brei ist, gibt es viele, die her die Insel in ihrer Breite durchwandern. Viele meiner Zeltnachbarn sind auf so einem Marsch unterwegs.


Glenridding


aber wenns der geschafft hat, passts auch für mich :wink:


Das früher mal erwähnte Packraft kam hier endlich mal zum Einsatz


Bisschen rechts der Mitte steht mein Bus auf dem Campingplatz. Hinten der Berg ‘Place Fell’, auf den ich vor dem Abendessen noch kurz rauflaufen wollte. Es war dann doch etwas aufwendiger…


Aussichten vom Place Fell

Auf diesem Campingplatz war ich dann 2 Tage. Das ist für mich schon fast Sesshaftigkeit :smiley: Meine Dreckwäsche wird im Trockner nicht trocken und wegen des feuchten Wetters wird das Zeugs tagelang nicht trocken. Ich muss alle Socken auf der Beifahrerkonsole auslegen…

Der 6. Juli wird streng. Ich will nach Blackpool, dort den ganzen Tag Achterbahnen fahren und später noch irgendwo nächtigen. Was ich am Morgen noch nicht wusste war, dass ich noch bis ins Peak District fahren muss. Also 300km mühsame Fahrt und einen Nachmittag in Pleasure Beach. Das ist ein alter Amusement Park, unter Anderem mit grossen Holzachterbahnen aus den 20er Jahren.


Strassenschmuck in Blackpool

Die ganze Stadt ist eine etwas in die Jahre geratene gammlige Stadt für Glücksspieler, was aber deren Reiz ausmacht. Davor ein gigantischer Strand mit Piers.

Nach endlosem Fussmarsch nach Blackpool und zurück folgte nun eine endlose Fahrt zum Peak District, einem anderen Nationalpark in England. Dort gings mir vorwiegend ums Modellfliegen. Mam Tor ist ein Ort, der für seine grasigen Hügel und viel Wind bekannt ist. Dort habe ich auch übernachtet. Durchs riesige Peak District führen eigentlich nur 3 Strassen mit Ost/West Ausrichtung. Wer gut zu Fuss ist, kann da an wirklich entlegene Orte kommen.

Wind und Wetter waren jedoch nicht kooperativ, so habe ich mich für Samstag an den Ostrand des Peak District verzogen. Curbar Edge, eine ca 50m hohe und kilometerbreite Verwerfung, dort passte dann auch Wind und Wettermässig. Samstags war man dort nicht alleine, viele Spaziergänger und Kletterer teilten sich die Umgebung.

Nach einer schönen Zeit am Curbar Edge musste ich mich aber auf den Weg in den Sübden machen, Die Bruntingthorpe Cold War Jet Collection stand auf dem Programm. Laut Homepage jeden Sonntag geöffnet, wollte ich so nahe als möglich dort parkieren. Die Anfahrt war recht mühsam, einen schönen Wildparkplatz gabs auch nirgends. Ich habe dann ein abgelegenes Industriequartier entdeckt und mich dort in eine Ecke gestellt. Dachte, dass sich dort von Sa-So sowieso niemand ab mir stört, und habe gleich angefangen, meinen Bus aufzuräumen und zu Kochen. Gleich, als meine Auslegeordnung komplett war, kamen 2 grimmige Gestalten auf mich zu und meinten, dass hier private property wäre und was ich hier vorhabe. Als ich meine Geschichte erzählt hatte, waren sie nicht mehr so grimmig und meinten, sie müssten jetzt eben das Tor an der Strasse schliessen und wenn das zu ist, käme ich bis Montag nicht mehr raus. Wie was, welches Tor? Habe ich nicht gesehen, sonst wäre ich da niemals reingefahren (wirklich!). Nach ein bisschen blabla haben sie es dann ohne Abschliessen zugemacht :slight_smile: Der eine schlief in seinem Geschäft, weil ohn seine Frau zuhause rausgeschmissen hat, stellte sich dann noch heraus. Für ihr Entgegenkommen habe ich ihnen dann noch das letzte Bier geschenkt, dass ich dabei hatte, und alle waren glücklich :+1:


privat property!!

Am nächsten Tag bin ich um 09.00 abgefahren, 1 Stunde bevor mein Museum öffnet. Da mein Tank leer war, wollte ich gleich noch eine Tanke suchen. Die 2 Tankstellen, die mir mein Tomtom vorschlug, waren aber Müll. Eine war abgebrochen, die andere wegen Sonntag zu. So musste ich dann mit den letzten Litern Most bis fast nach Leicester fahren, um zu tanken. Zurück zum Museum. Fand zuerst die Einfahrt nicht und bin dann einfach da durch, wo es am plausibelsten ausgesehen hatte. Dort hatte es hunderte andere Autos, viele Einweiser und nervöse Menschen. Kam mir irgendwie spanisch vor, weil ‘mein’ Museum höchstens von einer Handvoll Spinnern besucht wird. Stellte sich dann bei einem Einweiser heraus, dass ‘mein’ Museum heute nicht öffnet, wegen eines anderen Anlasses: Motor Madness. Sicher ein geiler Anlass für Autofans mit Kohle, für mich wars nix. Das erklärte auch, weshalb mir an diesem Morgen vermutlich fast jeder teure Sportwagen aus Britannien entgegenkamen…

Ich hab mich dann entschlossen, ins Midland Air Museum nach Coventry zu fahren. Das war eigentlich für Montag geplant.


und sogar dort war noch ein Anlass mit Autos…

Den Abend verbrachte ich im Norden von London am Fusse des Ivinghoe Beacons.

Am Montag besuchte ich das Royal Air Force Museum, wollte die Highgate Cemetery besuchen und dann quer durch London über die Tower Bridge zu einem Kollegen im Süden von London fahren. Nur war der Friedhof bereits geschlossen, und ich musste noch eine Stunde schinden, bevor ich die Low Congesiton Zone durchfahren durfte. Das Parkiersystem in Highgate ist lustig: Man bezahlt mit einer App. Das klappt natürlich hervorragend, wenn man ohne Wifi die App gar nicht runterladen kann.


RAF Museum

Die weiteren Tage habe ich modellsegelnderweise in Südengland um Eastbourne verbracht. Von dort habe ich aber schon so viele Fotos gemacht (die ich in früheren Reiseberichten hier gezeigt habe), dass ich hier nichts neues mehr bieten kann.


Battle of Britain Memorial auf einem Platz, der einen grossen 3-Blatt Propeller darstellt


Abbots Cliffs

Am Abend des 13.7. musste ich dann leider schon wieder auf die Fähre nach Hause. Den Heimweg habe ich zügig abgespult, weil ich am Sonntag schon wieder in die Ferien abfahren durfte. Dieses mal aber in die französischen Alpen…auch hierzu gibts einen Bericht).

Unterwegs habe ich auf einer belgischen Raststätte und einem verlassenen Parkplatz in Frankreich übernachtet. Und nach 5774km war ich wieder daheim, und der Bus als auch sein Auspuff haben durchgehalten!


Schlafplatz bei Thal-Drulingen

Danke fürs Interesse! Ich hoffe es hat Spass gemacht und war nicht zuviel :upside_down:

Gegen Langeweile:
GB 2019
GB 2016
GB 2015
GB 2014
GB 2013 (<–der schönste!)

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