Klappbett bauen- welches Holz

Sälü zäme

Ich möchte ein Klappbett bauen. Da ich handwerklich nicht so bewandert bin, habe ich einfach mal gegoogelt und bin dabei auf dieses (sehr neue) Video gestossen:

Allerdings möchte ich den Rahmen aus Holz bauen, da ich noch nie mit Metall gearbeitet habe.
Welches Holz ist dabei Stabil genug?

Ich erinnere mich dabei nämlich an den Werkunterricht in der 7ten Klasse, als wir alle einen Klappstuhl gebaut haben. Die Lehrerin hat uns dafür Pappelholz gegeben, und viele der Stühlchen sind nach einmaliger Benutzung zusammengekracht :smiley:

:slight_smile: ja, da bin ich gleich neidisch wenn ich den Kollegen in seiner Werkstatt schrauben sehe.
Werkstatt ist toll!! :slight_smile:

Egal, finde die Frage gut, weil ich auch irgendwann bald mal mit meiner Unterkonstruktion anfangen sollte. Freue mich hier also auch über viele Antworten.

Habe mir überlegt sowas hier für die Grundkonstruktion Bett / Eckbank zu nehmen:

gibts leider nur in 37x37 alles andere wird mir zu klobig, gibt es beim Obi leider jetzt nicht in 45x45 oder so und habe es bei keinem anderen Baumarkt so gesehen. Möchte echt gern Holz nehmen und kein Alu.

Was auch relativ einfach gehen kann sind Alu 4 Kant Profile, die halten viel aus, kann man dann auch mit dünnen Holzplatten verkleiden. Es gibt Verbinder und Eckstücke und …

https://www.google.ch/search?q=aluprofil+40x40&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=F6XDvxhMwi4PeM%3A%2CkhS0BPUd1YcHiM%2C_&usg=__Pwwb3Ar4AdqPbufTrA6q5hlFEGU%3D&sa=X&ved=0ahUKEwiK8tCR4d3bAhWjCpoKHZYaDh0Q9QEIZTAE#imgrc=F6XDvxhMwi4PeM:

Hallo ,

Unterkonstruktion aus stabilen Kanthölzern und die kannst du ja mit dünnen Platten verkleiden wie die Vorredner schrieben . Ich weiss ja nicht was für einen Baumarkt Du in der Nähe hast aber ich würd bei verschiedenen mal anfragen und vlt auch beraten lassen :wink:

Alternativ , mit Aluprofilen arbeiten und sowas wie ein Flightcase bauen :slight_smile:

Gruss Mirco

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Salü Kathy, das Video ist mal sehr cool. Glücklich wer schweissen kann, ich kann es nicht. bin auch mehr der Holzwurm.
Ich hab seinerzeit einen alten Lattenrost besorgt und den dann angepasst. Hat fast kein Gewicht und ist stabiles Eichenholz. Heute würde ich das aus Lärchenholz machen.
Grüessli andy

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Die originalen Westimöbel sind aus Mehrschichtplatten.
Beim Bett für den Wohnwagen habe ich als Unterkonstruktion auch normales nicht verleimtes Tannenholz aus dem Baumarkt genommen und drauf dann zwei normale Lattenroste (80+90cm) gelegt (vermutlich ist die Konstruktion massiv überdimensioniert). Holz ist als Träger bzgl. Gewicht besser als Metall, bei den Stützen wäre es dann anders.
Gruss
tomix

Die Verfasser vom “Jetzt helfe ich mir selbst” Sonderband “VW Camping-Bus selbstausgebaut” hatten entweder nicht bei Deiner Lehrerin Unterricht oder waren von einem enormen “jetzt erst recht” aber sowas von motiviert. Sie schreiben:

“Beschichtete Pappelsperrholzplatten sind das unangefochtene Spitzenmaterial zum Bau der Campingbusmöbel”

Auch Reimo bietet das Material als den Standard an. Und dem T3 Fahrer sein Westy ist, vermutlich auch aus nix Anderem. Vielleicht noch ein bsichen westfälischer Feenstaub mit dazwischen :crazy_face:, aber das ist alles nur eine Vermutung.

Das Balloonframing, das die meisten youtuber benutzen, olivetree, a world full of storys, und viele mehr, hat auch Vorteile. Vor allem kann man damit skizzenhaft und schnell arbeiten. Einfach Latten, Platten, Winkel und Schrauben kaufen und loslegen…und an einem Wochenende nen Bett in die Kiste Zimmern.

Wenn man nicht will, dass einen das im Unfallfall von hinten umme fliegt, dann kommt man aber auch dabei nicht um konstruktive Vorüberlegeungen drum herum. Das Thema hatten wir vor acht Tagen hier.

Aber diese Bauweise ist immerhin auch noch leicht und es lässt sich damit auf Wunsch wunderbar planugsarm verfahren. Ne Skizze a la “Bett vorne links in der Ecke, etwa so und so breit,…” reicht.

Viel Gewicht ins Auto brächte nämlich nicht massives Holz, sondern alles was viel Leim hat und viel gepresst wurde. Ne Standard MDF Platte in 19mm etwa wird aus einem 60cm hohen Kuchen aus Leim (Lecker Formaldehyd"arm") und ganz viel Holzfasern zusammengedrückt.

Vollholz/Massivholz allerdings hat aufgrund seiner Splitterneigung (Unfall) und aufgrund seines Verhaltens bei Luftfeuchtigkeitsänderungen handfeste Nachteile.

Eine Holzverschalung etwa mit Nut und Feder Brettchen sieht man immer wieder gern an der Bus Decke. Kann man machen, wenn man sich während der Fahrt da nicht aufhällt und nicht die Gefahr droht im Unfallfall aufgespiesst zu werden, weil z.B. noch ne Trennwand dazwischen ist.

Tischlerplatten und Sperrholzplatten bleiben übrig.

Pappelsperrholz hat dabei das Beste Verhältnis von Zugfestigeit (in Plattenebene) zu Gewicht.

Es ist allerdings roh relativ verletzlich gegen Punktlasten im rechten Winkel zur Plattenebene.

Deshalb wird es gerne mit Kunststoff beschichtet oder belegt.
Dann ist diese Beschichtung aber einer Verleimung mit einem Stoss im Weg.

In roher Form ist es nicht wahnsinnig dekorativ. Ansichtssache, klar. Jedenfalls sieht es nicht so richtig nach Holz aus(nicht jedes Schälfurnier hat eine derart zarte Zeichnung) und überdiess auch meist noch ein wenig blasgelb. Es wird leider zumeist an der Oberfläche noch gebleicht, bevor man es kaufen kann.

Gut geschliffen und Geölt kann es aber wieder erstaunlich wertig daherkommen, selbst die oft etwas ausgefransten Kanten bekommt man erstaunlich ordentlich hin.

Schnell konstruieren kann man damit. Wenn man bereit ist vorher einen Plan zu machen, kann man sich z.B. auch vom freundlichen Migros Do it Mitarbeiter jedes Teil zusägen lassen und mit einem Bausatz nach Hause gehen. Das hier ist innerhalb von 48 Std. im Rechner gezeichnet, bei der Migros bestellt und abgeholt und zu Hause montiert worden.

Sperrholz in höherer Qualität, hat am Schluss schon roh eine fertigere Optik, etwa Birkensperrholz, und ist unbeschichtet schon deutlich unempfindlicher gegen Punktlasten (Stösse, punktuell eingeleitete Kräfte), sieht mehr nach Holz aus und ist aber auch teurer, deutlich schwerer und etwas weniger einfach zerspannend zu bearbeiten.

Wenn man die Stärken vom Birkensperrholz gezielt ausnutzt, kann man aber auch damit sehr leicht konstruieren und damit als „Amateur“ in der Liga kommerzieller Anbieter mit CNC Fertigung nicht nur mitspielen. Hut ab „Herr wir sehen uns unterwegs“!

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p.s.

Pappelsperrholz gibt es nur bis 12mm ? und heisst dann mitunter ab 15mm einfach Multiplex.

…Genau, der Multiplex-Link führt zu einem Holzwerkstoffplattengrosshändler.

Man kann statt im Baumarkt auch als Privatperson dort einkaufen, wo der örtliche Schreiner einkaufen geht. In Zürich ist die Firma Küchler gut sortiert und mit einer grossen Website zum Materialschmökern ausgetattet. …Fahrzeugplatten, Altholzplatten,…

Man kann sich auch an diesen Erfurter Birkensperrholz Importeur direkt wenden. Er nimmt nicht nur Stücklisten an, sondern macht auch Kantenbearbeitung, Ausschnitte und dergleichen.

Wer am Rechner mit Sperrholz konstruiert, dem gebe ich gerne ein paar Tips per PN weiter.

Wer gerne mit Metall konstruieren möchte, etwa für (Klapp-?)Beschläge, aber dieses nur begrenzt selber verarbeiten kann, der kann Blechteile online rund um die Uhr nach Zeichnung bestellen.

Hier kann man seine Zeichnung hochladen, sich 24/7 Machbarkeit, Preis und Liefertermin anzeigen lassen und ggf. das ganze einfach “in den Warenkorb” legen. Da auf dem selben Wege auch abgekantete Bauteile möglich sind kann man selbst ohne eigene Metallwerkstatt sehr weit kommen - zusätzliche Arbeitsschritte im Lohnauftrag nach Absprache lassen sich ebenfalls realisieren.

Hier ein Detail von einem ausgelaserten Lüftungsgitter, das den Abluftkanal meiner Engel Box in einem seitlichen Schrank abschliesst.
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Hi Kathy
Also ich als Forstwart stehe schon eher auf Massivholz :yum:
Aber wie schon gesagt wurde ist Massivholz relativ schwer und empfindlicher gegen Feuchtigkeit als verleimtes Sperrholz… Dafür ist es aber sehr schön, vorallem wenn es nass abgeschliffen wurde und es danach eingeölt wird. Aber wenn sich das Holz verbiegen sollte, dann müsste im Bus selbst schon eine sehr hohe Feuchtigkeit herschen. Wichtig beim Zuschneiden ist, dass man mit der Stichsäge sehr langsam arbeitet, da das Holz sonst sehr schnell ausfranst… Abhilfe kann ein Klebeband schaffen, welches nahe oder sogar über die Schnittstelle geklebt wird.

Ich habe für meinen Bus nur Birkensperrholz verwendet. Das ist sehr stabil und auch ziemlich beständig gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Hat hat etwas Gewicht ist aber auch dünne Platten sind schon recht stark und verziehen sich auch nicht.

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Kommt halt drauf an wo man unterwegs ist. Wir hatten schon Luftfeuchtigkeit zwischen 20% und 96%.

Stimmt, habe nicht bis an den Äquator gedacht :face_with_monocle:

Hohe Luftfeuchigkeit gibts auch bei uns. Und niedrige auch sobald es wärmer wird und kontinental ist…Sollte man etwas im Auge behalten beim Ausbau. Habe selbst auch fast ausschliesslich Birke Multiplex genutzt. Nur für die Verkleidungen hab ich 4mm Pappelsperrholz verwendet (doopelt mit Bootslack lackiert)

Was habt ihr für Brettstärken für euren Ausbau verwendet ?
Habt Ihr allenfalls sogar mit unterschiedlichen Dicken gearbeitet?

Ist ja immer so eine Abwägung Stabilität vs Gewicht

Merci Michael

Standardstärke bei Pappelsperrholz ist 15mm. Im Reimo shop in Dietikon gibt es glaub ich zum Beispiel Platten mit allen möglichen Dekoren, aber ausschliesslich in 15mm.

Für den Leichtbau ist das Variieren der Plattenstärke, das Dimensionieren, je nach Bauteilbelastung, aber eigentlich einer der wichtigsten Schlüssel,und bringt wahrscheinlich oft mehr als die runden Leichtbauauschnitte a la Flugzeugbau, die man hinterher an der ein oder anderen Stelle anbringen kann.

Pappelsperrholz ist aber andererseits einfach derart leicht, dass man nicht viel falsch macht, wenn man sich auf eine oder wenige Materialstärken beschränkt.

Mit einer durchgehenden Materialstärke kann man einfacher und schneller konstruieren.

Die Beschränkung auf eine Materialstärke kann bei Fräsarbeiten eventuell deutlich Kosten sparen.

Die Beschränkung auf eine Materialstärke, kann auch helfen den freundlichen Mitarbeiter im Holzzuschnitt zu überreden einen Auftrag einmal überdurchschnittlich speditiv abzuwickeln…siehe 48Std. Küchenblock.

Bauteile aus deutlich dünnerem Pappelsperrholz als 12mm können sehr zerbrechlich ausfallen.

Wenn man mit Birkensperrholz arbeitet, kann man geringeren Materialstärken fahren, als bei Pappelsperrholz und für niedrig belastete Bauteile auch weiter runter gehen ohne papierig zu werden.

Für ein Bett braucht es in der Regel mehr als die 15 oder 16mm - siehe abfotografierten Text oben - und man kann bei höher belasteten Bauteilen, natürlich generell auch auf die Idee kommen nicht nur die Dimension, sondern auch das Material zu variieren.

Ein Fachboden in einem Schrank, der in Nuten allseitig umlaufend eingespannt ist, kann je nach grösse und Verwendungszweck gut in weicherem Holz ausgeführt würden, während ein Bauteil, in das über eine Verschraubung punktuell eine hohe Kraft eingeleitet wird, vielleicht besser in einem belastbarerem Holzwerkstoff ausgeführt wird.

Viele Beschläge sind auf bestimmte Materialstärken abgestimmt. Scharniere, Druckschnäpper und einiges mehr können dazu gehören.
Wenn man Beschläge aus dem immobilen Möbelbau nimmt ist das Mass, auf das ein Standardbeschlag abgestimmt nicht unbedingt das gleiche, wie im Campingmöbelbau. Manchmal muss einfach nur etwas unterlegen, damit von 19mm auf 16 oder 15mm kommt.

Gruss
T4J

Hallo zusammen. Ich habe das so gemacht:

=> Ausbau VW T4

Das Bett ist allerdings fix, bietet dafür viel Stauraum. Ich wollte den unteren Rahmen ursprünglich auch verkleiden, schätze inzwischen aber den direkten und schnellen Zugriff zum Gepäck. Sitzgelegenheiten werden durch drehbare Sitze (auch für die Doppelsitzbank erhältlich) ermöglicht.

Ich glaube im Forum einmal etwas gelesen zu haben, von einem eher kleinen Seitenkasten. Meiner ist auch nur 20cm in der Tiefe; er war aber für uns immer ausreichend. Es gibt immer viele kleine Dinge, die einen Platz brauchen und man gerne griffbereit hat: Necessaire, WC-Papier, Heizlüfter, Taschenlampe, Sonnencreme, Fotoapparat, etc…

Liebe Grüsse an alle,
Christian