Vignette für 100 Stutz

[quote=“santschi”]@steinfrau: In der Bundesverfassung steht, dass der Bund Nationalstrassen baut und unterhält. Weiter steht in der BV, dass er für die Benutzung der Nationalstrassen eine Abgabe für Fahrzeuge und Anhänger welche nicht der Schwerverkahrsabgabe unterstehen erhebt. Entsprechend ist der Bund sogar verpflichtet eine Abgabe zu erheben. Die Mineralölsteuer ist Zweckgebunden.

Hier der Auszug aus der Bundesverfassung:

Art. 82 Strassenverkehr
1 Der Bund erlässt Vorschriften über den Strassenverkehr.

2 Er übt die Oberaufsicht über die Strassen von gesamtschweizerischer Bedeutung aus; er kann bestimmen, welche Durchgangsstrassen für den Verkehr offen bleiben müssen.

3 Die Benützung öffentlicher Strassen ist gebührenfrei. Die Bundesversammlung kann Ausnahmen bewilligen.

Art. 83 Nationalstrassen*1
1 Der Bund stellt die Errichtung eines Netzes von Nationalstrassen und deren Benützbarkeit sicher.

2 Der Bund baut, betreibt und unterhält die Nationalstrassen. Er trägt die Kosten dafür. Er kann diese Aufgabe ganz oder teilweise öffentlichen, privaten oder gemischten Trägerschaften übertragen.

nur so zum Thema… Klar, da steht auch, dass der Bund Ausnahmen bewilligen kann, das wird wohl die Vignette sein… Wenn er nun die Vignette auf die von Dir genannte, teuerungsbedingte Höhe von CHF 62.00 festgesetzt hätte, hätte wahrscheinlich kein Schw* was gesagt. Und ich stelle nicht in Abrede, dass das Geld aus dem Vignettenverkauf zweckgebunden ist, trotzdem gehen zuviel von unseren Abgaben (Vignette, CO2-Abgabe) in die allgemeine Bundeskasse.

Warum erklärt uns der Bund, dass wir uns unser Nationalstrassennetz auf einmal nicht mehr leisten können, wenn wir die Erhöhung der Abgaben ablehnen? Steigen die Kosten beim Bauen und beim Unterhalt der Strassen überproportional zu unseren Löhnen? Wenn ja, warum? Wenn nein, wohin geht dieses Mehr an Geld? Oder will man noch mehr Baustellen gleichzeitig betreiben?? Auch das ist für mich nicht erstrebenswert.

…Fortsetzung folgt im nächsten Beitrag…[/quote]

… Fortsetzung:
Dieses Thema hängt für mich eng mit dem Thema Wachstumsglaube zusammen - das scheint die heutige Religion zu sein. Alles muss wachsen, mehr werden - und seit einiger Zeit erleben wir hautnah, was das Wachstum bei der Bevölkerungszahl für direkte Konsequenzen auf unsere Ellbogenfreiheit hat. Im ohnehin schon dicht besiedelten Mittelland droht jeden Morgen und jeden Abend der Verkehrskollaps, weil wir am Limit der Kapazitäten fahren. Die Antwort kann aber nicht sein, dass wir noch mehr Strassen bauen! Irgendwann haben wir das ganze Mittelland asphaltiert, und was dann? Mehrlagig fahren, wie Hakle? :motz

(Aus irgend einem Grund kann ich den ganzen Text nicht in 1 Beitrag einstellen, Antwort "Forbidden - You don’t have permission to access /posting.php on this server…)

  1. Fortsetzung:

Wenn wir uns nicht wehren, wird es mit dieser Politik der regelmässigen Erhöhungen nie ein Ende haben. Die Abgaben steigen (individualer und ÖV, Gebühren bei den öffentlichen Ämtern, Strom, Wasser, Gas, Heizöl, Radio-/ Fernsehgebühren etc.), aber unsere Löhne steigen nicht im gleichen Mass. Und wenn wir mit dem Geld bremsen, wer weiss, vielleicht kapieren die in Bern auch mal, dass von uns sehr viele auch in anderen Bereichen kein lineares, quantitatives Wachstum wollen.

so, ich habe fertig :smile:

Meine Meinung:
Wer sich ein oder mehrere Autos leisten kann,
hat auch genügend Geld, für jedes 100.- zu zahlen.
Gruss
Manu

[quote=“tigerenterich”]Meine Meinung:
Wer sich ein oder mehrere Autos leisten kann,
hat auch genügend Geld, für jedes 100.- zu zahlen.
Gruss
Manu[/quote]

Hallo Manu
darum geht es nicht in erster Linie. Mit diesem Argument könntest Du alle möglichen Abgaben bezahlen. Oder hast Du jetzt einen Witz gemacht und ich sehe die Pointe nicht? :gruebel:

Schönen Sonntag noch :smile:
Yvonne

Steinfrau: Danke fürs zitieren der Bundesverfassung. In Art. 83 steht, dass er die Strassen finanziert. In den folgenden Artikeln wird eben diese Finanzierung klar geregelt. Anbei ein Auszug des Artikel 86 der BV. Hier wird explizit beschrieben wie die Finanzierung sichergestellt wird:

Art. 86 Verbrauchssteuer auf Treibstoffen und übrige Verkehrsabgaben
1 Der Bund kann auf Treibstoffen eine Verbrauchssteuer erheben.
2 Er erhebt eine Abgabe für die Benützung der Nationalstrassen durch Motorfahrzeuge und Anhänger, die nicht der Schwerverkehrsabgabe unterstehen.
3 Er verwendet die Hälfte des Reinertrags der Verbrauchssteuer auf allen Treibstoffen ausser den Flugtreibstoffen sowie den Reinertrag der Nationalstrassenabgabe für folgende Aufgaben und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Strassenverkehr:1
a.
die Errichtung, den Unterhalt und den Betrieb von Nationalstrassen;
b.2
Massnahmen zur Förderung des kombinierten Verkehrs und des Transports begleiteter Motorfahrzeuge;
bbis.3
Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Städten und Agglomerationen;
c.4
Beiträge an die Kosten für Hauptstrassen;
d.
Beiträge an Schutzbauten gegen Naturgewalten und an Massnahmen des Umwelt- und Landschaftsschutzes, die der Strassenverkehr nötig macht;
e.5
allgemeine Beiträge an die kantonalen Kosten für Strassen, die dem Motorfahrzeugverkehr geöffnet sind;
f.6
Beiträge an Kantone ohne Nationalstrassen

So oder so: Wenn der Bund etwas finanziert ist es für die Bevölkerung nie gratis…

Fakt ist, dass Strassen bezahlt werden müssen. Es gibt viele Möglichkeiten dies zu erreichen und wir haben ja das Glück, dass jeder den Stimmzettel so ausfüllen darf wie er will. In diesem Sinne hoffe ich, dass sich jeder hier zum Thema eine eigene Meinung bildet.

Hallo Santschi
Danke für die Details.
Dann ist das eigentlich ein Widerspruch, wenn weiter oben in der Bundesverfassung steht, dass die Benützung der Strassen gebührenfrei ist (von gratis hat hier niemand gesprochen <img src="/uploads/default/original/1X/899b2c331f8cc02517f77948602974610a95f952.gif" width=“22” height=“16” alt=":-"" title=“Whistle”/> - gratis gibt es nirgends nichts 8) ). Und wie Du schreibst, sind der Bund wir mit unseren Steuern, das ist mir eh klar - und eben deshalb soll der Bund mit dem ihm anvertrauten Geld umsichtig umgehen.

Naja, es ist, wie es ist. Und wie Du sagst, jede/r kann/darf entscheiden, wie er/sie es für richtig erachtet. Das ist ja das Schöne an unserem System.

Schönen Sonntag noch :smile:
Yvonne

[quote=“Steinfrau”]

[quote=“tigerenterich”]Meine Meinung:
Wer sich ein oder mehrere Autos leisten kann,
hat auch genügend Geld, für jedes 100.- zu zahlen.
Gruss
Manu[/quote]

Hallo Manu
darum geht es nicht in erster Linie. Mit diesem Argument könntest Du alle möglichen Abgaben bezahlen. Oder hast Du jetzt einen Witz gemacht und ich sehe die Pointe nicht? :gruebel:

Schönen Sonntag noch :smile:
Yvonne[/quote]

Nö, kein Witz
Ein Auto zu besitzen ist eine freie Entscheidung, die Folgekosten generiert.
Für mich ist das Bezahlen der Autobahnvignette so normal wie Steuern bezahlen.
Ich möchte eine funktionierende Infrastruktur und die hat ihren Preis. Ich habe
das Privileg, in einem Land zu wohnen, in dem - verglichen mit andern Ländern -
alles sehr gut funktioniert. Aber nicht gratis. Mit meinem Auto verbrauche ich
Rohstroffe, Treibstoff, Landschaft, Luft, Natur, wasauchimmer. Das kostet und
ich muss dafür ins Portemonnaie greifen.
Gemessen an den Gesamtkosten, die ein Auto seinem Besitzer verursacht, sind
100.- pro Jahr (knapp 28 Rappen pro Tag) meiner Ansicht nach ein Furz im Ozean.

Viele ForumianerInnen hier besitzen einen Bus als Zweit-, Dritt- oder sogar Viertauto.
Da finde ich meine Überlegung, dass dann zu allen Gesamtkosten 100.- Vignettengeld
pro Auto zumutbar sind, nicht so daneben. Aber wie gesagt, niemand muss meiner
Meinung sein. In einem Monat werden wir wissen, woran wir sind.
Gruss
Manu

[quote] Mit meinem Auto verbrauche ich
Rohstroffe, Treibstoff, Landschaft, Luft, Natur, wasauchimmer. Das kostet und
ich muss dafür ins Portemonnaie greifen.[/quote]

…also finde diese Aussage schon etwas schräg. Je mehr Kohle ich habe, desto mehr Natur darf ich verhunzen? Aber hast ja recht, nicht jeder muss die selbe Meinung haben. :-k

Es ist einfach anzumerken, dass die Strasse sich schon jetzt selbst finanziert.
Es müssten einfach alle Einnahmen der Strasse, so auch die LSVA, für diese gebraucht werden.

Leider dürfen oder besser gesagt müssen wir auch noch die Bahn mitfanzieren. Logisch hätten wir ohne die Bahn noch mehr Chaos auf den Strassen. Es darf jedoch nicht sein, dass man für 3500 Fr soviel man fahren kann wie man wil.
Wenn ein Arbeiter aus Zürich in Bern arbeitet, kann er 47 Wochen à 5 Tagen à 2 Strecken à 120 km fahren. = 56400km
ein Ga kostet 3550.- das gibt einen Kilometerpreis von 6.2 Rappen. Wenn wir allso auch die Preise der Bahn erhöhen würden und die Einnahmen der Strasse für die Strasse verwenden könnten wir die Vignette bei Fr. 40.- belassen.

Ich persönlich bin sowieso der Meinung, dass wir ein Mobilitypricing einführen sollten. Sprich jeder bezahlt seinen Weg abhängig von der Zeit.
Ich weiss diese Variante eckt an, ich denke jedoch wir werden es noch erleben…

Zitat von parlament.ch/d/suche/seiten/ … d=20123434

Sobald das mit der E-Vignette zutrifft, bezahle ich gerne die 100.- dafür. Wir haben eine gute Infrastruktur und bezahlen dafür immer noch einen Bruchteil von dem, was unsere Nachbarn im Süden und Westen hinblättern müssen. \:D/
Zudem habe ich immer so meine Zweifel, wenn gewisse Kreise behaupten, dass wir Autofahrer schon so viel mehr bezahlen, als wir Kosten verursachen. Das ist zwar nur eine Vermutung, aber… wenn man wirklich alle Kosten einberechnet (inkl. Luft, Boden, Lärm, Sicherheit etc. etc.) kann ich mir fast nicht vorstellen, dass wir das alles wirklich berappen…? :-k
Wenn man natürlich nur gerade die Kosten für den Bau berechnet, kann ich schon glauben, dass man zu dieser Überzeugung kommen kann.

Aber wie gesagt: Das ist nur eine Vermutung. Bin zu Müde um heute noch Grundlagenforschung zu betreiben :wink:

Greets,
Ueli

ich hab nur ein problem damit mit einer wechselnummer wo ich nur jeweils mit einem fahrzeug fahren darf trotzdem für alle fahrzeuge eine vignette kaufen zu müssen.
bei 40.- geht das ja noch, aber bei 100.- wirds dann lästig. wieso soll ich das doppelte zahlen nur weil ich passend zum einsatzzweck das richtige fahrzeug habe?
gruss
siegi

[quote=“will63”]
Sobald das mit der E-Vignette zutrifft, bezahle ich gerne die 100.- dafür. Wir haben eine gute Infrastruktur und bezahlen dafür immer noch einen Bruchteil von dem, was unsere Nachbarn im Süden und Westen hinblättern müssen. \:D/
Zudem habe ich immer so meine Zweifel, wenn gewisse Kreise behaupten, dass wir Autofahrer schon so viel mehr bezahlen, als wir Kosten verursachen. Das ist zwar nur eine Vermutung, aber… wenn man wirklich alle Kosten einberechnet (inkl. Luft, Boden, Lärm, Sicherheit etc. etc.) kann ich mir fast nicht vorstellen, dass wir das alles wirklich berappen…? :-k
Wenn man natürlich nur gerade die Kosten für den Bau berechnet, kann ich schon glauben, dass man zu dieser Überzeugung kommen kann.
Aber wie gesagt: Das ist nur eine Vermutung. Bin zu Müde um heute noch Grundlagenforschung zu betreiben :wink:
Greets,
Ueli[/quote]

Die Rechnung stimmt schon, laut Bundesangaben und Avenir Suisse hat der Strassenverkehr eine Kostendeckung inkl. externen Kosten von gut 90%.
Der Schienenverkehr deckt sich zu 40% ohne externe Kosten.
Dass sich der ÖV ganz decken kann wird nie möglich sein, dass ist auch allen klar denke ich.
Was mich stutzig macht ist, dass in Deutschland welches viel billiger ist als die Schweiz ein GA 3800Euro kostet was dann grob auf 5000Chfr kommt.
Letztenendes profitieren Ga inhaber auch noch von unzähligen Verbilligungen im Freizeitbereich (Bergbahnen u.s.w).

Ich denke schon, dass da eine Ungerechtigkeitvherrscht ist für mich klar sowie, dass der Verkehr finanziert werden muss.
Aber die Mehrbelastung sollte in Richtung Fairness verteilt werden.

Die Einwürfebvon Steinfrau finde ich sehr gelungen, es ist wirklich eine gute Frage ob ein Wachstum wirklich noch wünschenswert ist in unserer Lage.

lg

Naja, dieser Vergleich hinkt natürlich, denn Deutschland hat eine über 8 x grössere Fläche und ein über 10 x grösseres Schienennetz (Quelle). Dass diese Nutzung im GA etwas mehr kostet, dürfte nachvollziehbar sein. Vom Preis-/Leistungsverhältnis her ist das D-GA sogar deutlich günstiger als bei uns und damit sowieso viiiiiel zu billig.

[quote=“adibus”]

Naja, dieser Vergleich hinkt natürlich, denn Deutschland hat eine über 8 x grössere Fläche und ein über 10 x grösseres Schienennetz (Quelle). Dass diese Nutzung im GA etwas mehr kostet, dürfte nachvollziehbar sein. Vom Preis-/Leistungsverhältnis her ist das D-GA sogar deutlich günstiger als bei uns und damit sowieso viiiiiel zu billig.[/quote]

Ja danke, :gruebel: aber es helfen wahrscheinlich auch wesentlich mehr finanzieren.
Aber in Sachen Preis Leistung hast du sicher Recht.

[quote=“skandimobil”]

[quote] Mit meinem Auto verbrauche ich
Rohstroffe, Treibstoff, Landschaft, Luft, Natur, wasauchimmer. Das kostet und
ich muss dafür ins Portemonnaie greifen.[/quote]

…also finde diese Aussage schon etwas schräg. Je mehr Kohle ich habe, desto mehr Natur darf ich verhunzen? Aber hast ja recht, nicht jeder muss die selbe Meinung haben. :-k[/quote]

Ich habe versucht, in die andere Richtung zu argumentieren:
Für Belastungen, die ich verursache, soll ich auch geradestehen.
Dass Geld Umweltbelastungen nicht neutraliseren kann, ist mir
auch klar. Geld=Freipass zum Rumsauen, das war nicht was
ich gesagt habe.
Gruss
Manu

Ein klares NEIN zur Vignettenerhöhung!!


“Abzockerei”! “Zitrone ausgepresst”! “Mogelpackung”! Immer wieder herrlich, die fundierte, politische Diskussion mit solchen Schlagworten =D>
Habe mir meine Meinung noch nicht gemacht, aber manchmal reicht es, die Argumente pro + kontra in den Abstimmungsbeilagen zu lesen: Wenn eine Seite dann auch dort so plakativ-vereinfacht daherkommt, ist es dann möglich, dass diese Seite auch wirklich etwas vereinfach ist? :laughing:

Wünsche allen viel Spass bei der Lektüre und wünsche auch allen den Luxus, sich eine eigene Meinung bilden zu können, egal ob pro oder kontra.

  • Ueli

Gemäss obigem Argumentarium werden Ausländer bevorzugt.

:gruebel: hmm… Ausländer zahlen für 2 Monate CHF 40.00. Das ergäbe aufgerechnet CHF 240.00 pro Jahr.

Wir werden CHF 100.00 pro Jahr zahlen. hmm… :gruebel:

[quote=“nixon”]hmm… Ausländer zahlen für 2 Monate CHF 40.00. Das ergäbe aufgerechnet CHF 240.00 pro Jahr.

[/quote]

ist wohl für Ausländer gedacht die durch die schweiz in die ferien fahren, oder in der schweiz nicht länger als 2 Monate verweilen… :wink: