Soo, ich hol mal diesen Thread aus aktuellem Anlass wieder rauf.
Mein Vertrauen in den Bus ist wieder am Boden. Nachdem ich den oberen Beitrag geschrieben hatte, hatte ich zuerst Probleme beim Bremsen. Das hab ich vor den Sardinien-Ferien im September beheben lassen. Prima soweit. Sonst schnurrt der Bus wie ein Büsi. Auf nach Sardinien.
Dann, in der Kolonne vor der Fähre - der Mob setzt sich Richtung Schiff in Gang - Einsteigen, Anlassen, Nix!! Ok, alles ausprobieren, unter den Bus kriechen, alle Kontakte und den Anlasser etwas mit dem Schraubenzieher bearbeiten, mit dem Schlüssen wackeln… und 10 Minuten später läuft die Karre wieder. Beim Fähre verlassen natürlich wieder dasselbe. Tanken in Olbia bei laufenden Motor… Ok, irgendwie gehts, lässt sich dann mal auf einem Campingplatz reparieren, denke ich. Schlussendlich wars der Schalter im Ganghebel (Automat), der verhindert, dass man nicht mit eingelegtem Gang anlassen kann. Im “N” lässt sich die Kiste zuverlässig anlassen. Uff, Glück gehabt. Aber wohl wars mir nicht vor der Fähre.
2 Wochen später, letzter Tag der Ferien. Vom letzten Camping Richtung Fährhafen Porto Torres. Karre schnurt, kein Grund zur Beunruhigung, volles Vertrauen in den 2013 revidierten Motor. Zirka 30km vor Olbia, noch weit vor Porto Torres, genau zu Beginn einer Autobahnbrücke merke ich, dass die Leistung etwas abfällt. Ich schiebe das dem anderen Strassenbelag zu (so ists manchmal wirklich). Das etwas härtere Motorengeräusch führe ich auf das komische Brückengeländer (Reflexion, der Motor klingt nie gleich) zurück. Nur, nach der Brücke klingt die Karre immer noch recht heftig und will nicht so recht vorwärts. Das fällt sogar meiner Freundin auf. Also rechts in eine Bucht rein.
Motordeckel weg, anlassen, feststellen, das da was böse in Arsch ist. Ziemlich sicher ein Ventil. Dann die ganze Geschichte: ETI/TCS aufbieten, Werkstatt anrufen (haben sich soeben für 2h in die Mittagspause verabschiedet) und 2h auf den Abschlepper warten.Dabei hat man natürlich viiiel Zeit, darüber nachzudenken, was einen jetzt erwartet. Kommt der Bus nach Hause? Macht der TCS Terror? Ist es wirklich so schlimm? Kommt wieder so ein mürrischer Pannenmann? Wie kommen wir nach Hause? Irgendwie erwische ich meinen Mech am Telefon. Bestätigt meinen Verdacht. Erklärt mir, dem TCS zu erzählen, dass das Ding zwingend zurück muss, weil der italienische Durchschnittsmech alles nur noch schlimmer macht.
Dann kommt der Pannenmann, gut gelaunt, kann zwar nur italienisch, aber irgendwie kommen wir mit dem gut zurecht. Stellt auch gleich fest, dass Macchina caputt und nix mehr avviamento!! Das ist auch für den TCS, der auf eine Diagnose besteht, Diagnose genug (die hatten auch noch meinen Mech zuhause am Draht, super Sache!). Wir landen in Olbia und wollten gerne noch auf die Fähre. Das ist nur mit einem Taxi möglich. Zähneknirschend bestellt uns der TCS-Mann eines. 200€ später stehen wir pünktlich vor dem Tirrenia-Büro in Porto Torres.
Beim warten auf das Taxi natürlich die Frage, was nehmen wir aus dem Bus mit? Was lassen wir zurück? Genau für diesen Fall habe ich wohlweislich zusätzlich 2 grosse Sporttaschen eingepackt. Mit 6 Reisetaschen machen wir uns dann auf den Weg. Gut, haben wir nicht schon den obligatorischen Einkauf vor der Reise gemacht. Die Lebensmittel hätten die ungekühlte Reise nicht überlebt
So gehe ich ins Tirrenia-Büro, um zu erklären, dass wir nun als Fusspassagiere aufs Schiff müssen und hoffe, dass sowas ohne Aufwand möglich ist. Der Herr im Büro war sehr nett, und reichte mir zu den neuen Tickets gleich noch 150€ in Bar aus, weil sie ja das Auto nicht transportieren müssen. Dazu ein Gutschein über 90€, falls ich nochmals mit Tirrenia reise dieses Jahr! Das hätte ich zuallerletzt erwartet und war überglücklich Sogar ein Bus fuhr uns direkt vor die Fähre, was eigentlich sehr komfortabel ist, hätten nicht zwischendurch alle aussteigen und ihr Gepäck durchleuchten müssen.
Fähre wie gehabt, eine Kabine Superiore mit Fenster lockert die Stimmung auch auf.
Dann mit einem Taxi von der Fähre zum Bahnhof in Genua, wo uns ebenfalls ein freundlicher Herr am Schalter Tickets für die Zugfahrt nach Zürich ausstellte. Allerdings erst auf den übernächsten Zug, denn der erstmögliche war bereits ausgebucht. Das bedeutete 3,5h Wartezeit in Genua. Und wieder das beklemmende Gefühl, dass der Bus mit ganzem Inhalt immer noch weit weg ist und es ungewiss ist, wie das Ding wieder zurück nach Hause kommen wird.
Beim Umsteigen in Milano rief dann noch ein TCS-Mitarbeiter an und erklärte, dass er gerade den Rücktransport organisiert und an weche Garage er den Bus denn ‘liefern’ darf. Geil!!
Allerdings glaube ich das erst, wenn er wieder hier ist.
Dann die endlose Zugfahrt nach ZH (waum ist eigentlich Zugfahren so unendlich langweiliger als Bus/Autofahren, auch wenn man gleich lange unterwegs ist?).
Im Gegensatz zu meiner Panne in Frankreich war diesmal, trotz des Malheurs, alles richtig gelaufen: Nette Leute, trotz mangelnden Sprachkenntnissen funktionierender Kommunikation, keine Garage ohne Ahnung von Reperaturen jenseits von Diagnosegeräten, und nicht zuletzt meiner Freundin, die immer ruhiger und gelassener war als ich als Vorbelasteter
Nur trotzdem: Das Vertrauen ist wieder hin. Jetzt fängt das ganze wieder von Vorne an
Von den Kosten für die Reperatur will ich gar nicht reden. Augen zu und durch