T1 "Sambas" mit Veteran

Wenn ich so zum Beispiel die Autoscout-Inserate durchgehe, hat es erstaunlich viele (brasilianische, nehme ich an) VW T1-Busse mit 70iger-Jahrgängen, welche als Samba’s angepriesen werden. Abgesehen davon, ob das überhaupt legal ist und nicht eine Art der Täuschung darstellt, muss ich dazu feststellen, dass diese Fahrzeuge auch noch (v.a. von Garagen) mit Veteranenstatus beworben werden.

Beim ehrlichen Sammler, der irre viel Zeit in den Erhalt seines fahrenden Kulturguts steckt, wird schon bei einem absolut originalen Fahrzeug die Lackqualität des Originallacks oder eine fehlende Innenabdeckung vom MFK als nicht veteranenwürdig bemängelt.

Andererseits können solche “Preis-Tuning-Umbauten” anscheinend ohne Wenn und Aber als Veteran eingetragen werden. Da bleibt mir jetzt aber die Spucke weg…
Da fühle ich mich als VW-Sammler ziemlich verarscht, um es beim Namen zu nennen!

Was ist eure Meinung dazu?

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Es gibt immer weniger Experten die den Erhalt dieser Fahrzeuge verstehen.
Ein Kollege führte ein Einzigartiges Fahrzeug welches dem Chef von Vauxhall von den Mitarbeitern gebaut/geschenkt wurde. Ein echtes Unikat mit einer einzigartigen Geschichte…
Damals fuhr das Fahrzeug noch an Rally und diversen Rennen mit, Beschädigungen wurden auch dementsprechend behelfsmässig repariert.
Die Lackierungen nachdem der Kotflügel gerichtet wurde z.B. ist nicht 1:1 dem gleichen Farbton entsprechend wie der rest etc…
Beim nachprüfen für den Veteraneneintrag war dies nie ein Problem, bis ein paar Jahren der Veteraneneintrag enzogen wurde, da das Fahrzeug in diesem Zustand “nicht erhaltenswert” wäre!
Nun bei einer Vespa die es bereits tausendfach als Veteran gibt würde man ja den Entscheid noch verstehen können. Aber bei einem Unikat oder einem Fahrzeug welches es kaum mehr gibt???
Genau diese Stellen am Vauxhall erzählen Geschichte und dürfen meiner Meinung nach nicht entfernt und behoben werden.
Aber hier gehen die Meinungen auseinander und die Geister spalten sich…

Schlussendlich ging der Vauxhall an einer anderen Prüfstelle erneut ohne Probleme MIT Veteraneneintrag aus der Halle.

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Bei über 30 Jahre seit 1. Inverkehrssetzung kann es ein Veteran sein. Egal woher das Auto kommt.

Da auch folgendes gilt:

die Fahrzeuge dürfen nicht regelmässig in Betrieb stehen; die jährliche Fahrleistung ist auf durchschnittlich ca. 2000 - 3000 km (bzw. ca. 50 bis 60 Betriebsstunden) beschränkt;

Und unsere T3 eher 3000 bis 6000 km im Jahr machen, nicht im Museum stehen und genutzt werden wofür sie gebaut wurden, habe ich mir nie überlegt diese als Veteran einzulösen. Ich sehe den Mehrwert nicht. Aber ich bin kein Masstab, da ich auch kein Problem damit hätte einen E-Motor einzubauem.

Gruss
tomix

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Ich sehe das ähnlich wie @tomix, warum sollen Busse aus Brasilien, die die Anforderungen erfüllen keinen Veteranenstatus bekommen dürfen? Solange sie Original aussehen, spricht da doch nix gegen. Klar kann ich verstehen, dass ein eingefleischter Sammler und Originalfetischist Krämpfe kriegt und seine Wertanlage schwinden sieht, weil der Markt geflutet und die Preise gedückt werden. Aber dass ist nunmal das Risiko bei allen Spekulationen, denn Sammeln ist nix anderes.

zum Thema: Samba
Wenn jemand wirklich einen originalen Samba als Wertanlage sucht, wird er sowieso einen grossen Bogen um die brasilianischen Bastelbuden herum machen und sich einen mit belegter Historie kaufen. Allen Anderen gefällt einfach das Erscheinungsbild und denen ist es egal obs ein originaler ist oder nicht.

Cool ist doch, dass man so immer mal wieder einen auf der Strasse sieht und sich daran erfreuen kann.

Gruss Martin

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Da bin ich jetzt vielleicht missverstanden worden. Ich rege mich darüber auf, dass brasilianische “T1” Busse auf Samba getrimmt werden, d.h. ihnen wird ein Dach mit Oberlichtern und Faltdach verpasst und das geht dann beim MFK als Veteran durch. Anmerkung dazu: es gab nie eine brasilianische Samba-Version ab Werk.
Ich habe nichts dagegen, wenn ein originaler Brasilien-Bus einen Veteranen-Eintrag erhält, aber ich rege mich auf, wenn das Amt umgebauten Fahrzeugen einen Veteran ausstellt. Da fühle ich mich ungerecht behandelt. Entweder sind Modifikationen bei Veteranen zulässig oder eben nicht. Aber so geht gar nicht.

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Was ist so schlimm daran, dass es mehr Sambas gibt als je gebaut wurden? Das ist bei vielen anderen seltenen Fahrzeugen auch der Fall. Frag mal die Corvette oder Ferrarifahrer :wink:

Die Umbauten sind ja auch zulässig, auch du kannst einem Bus ein anderes Dach aufsetzen und wenn es gut gemacht ist, bekommt auch dieser Bus einen Veteranenstatus.
Wenn da dann aber Teile fehlen, Lackschäden nicht fachmänisch repariert wurden, Sachen offensichtlich nicht Original sind (Das Dach ist ein Originalteil, auch wenn es nicht auf diesen Bus gehört), oder zumindest nicht Zeitgemäss, dann sind halt die Bedingungen nicht erfüllt. Das ist auch beim Brasilien Samba so.

Es gab von Westfalia die Mosaik-Ausbau Kits. Mit denen konnte ein T2 zu einem Camper umgerüstet werden. Ist auch zeitgenössisch. Steht bei mir einer, der wurde nachweislich als Neuwagen umgebaut.
2.
Dann steht da noch ein Kasten T2, damals als Neuwagen für die Feuerwehr mit zusätzlicher original Sitzbank mitte und Nachrüstfenstern in beiden Schiebetüren von namhaftem Behördenfahrzeugbauer umgebaut.
Warum gibt es dann vom MFK keinen Veteran für diese Fahrzeuge? Wie ist dann dazu deine Logik, die das erklärt?

Das scheint wieder so ein Kantönli-Scheiss zu sein.
Auf der ZH-STVA Seite:
Das Fahrzeug muss der ursprünglichen Ausführung entsprechen. Umbauten müssen aus der Epoche des Fahrzeugs stammen.
Auf der SG-STVA Seite:
Die Fahrzeuge müssen der ursprünglichen Ausführung entsprechen und dürfen keine technischen Änderungen oder Umbauten aufweisen.
Da hab’ ich echt meine Fragen. Fehlt eigentlich nur noch, dass man beim Kantonsübertritt andere Nummernschilder anschrauben muss. Da werde ich langsam zum Wutbürger …

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Mittlerweilen hab ich mich zum Thema „Veteran“ entspannt.
War aber nicht immer so.
Als bekennender Liebhaber von 60/70er Vespas hab ich mich vor Jahren grün und blau geärgert.
Irgendwann gab es mal eine Flut von vietnamesischen Vespa-Restaurationen, welche auch in der Schweiz vertickt wurden.
Die bekamen alle beim Import den Veteraneneintrag. Sahen oberflächlich ja hübsch aus, obwohl zum Teil mit furchtbaren Farben (z.B. pink, zweifarbig, etc.), welche nie und nimmer etwas mit Originalfarbgebung zu tun hatten. Viele wurden aus Teile veschiedener Modelle zusammengestzt.
Viele davon liefen wie ein Sack Kartoffeln, was letztendlich viele Vespa-Werkstätten hierzulande den letzten Nerv töteten.
Nicht nur das… einige Vespa-Gurus haben dann so Dinger etwas Näher unter die Lupe genommen, setziert… haarsträubenden Findings, ja z.T. lebensgefährlichen Flickwerke aufgedeckt… Rahmen und/oder Gabel stümperhaft geschweisst (aber gut gespachtelt), Bremsanlagen und Motoren mit viel Kreativität zusammengebastelt, und, und, und…

Grün und bläu geärgert, weil unsereins detailgeträu, mit möglichst Originalteile (welche NB auch wenn gebraucht, um Welten besser als Reproteile aus Fernost sind) durchgeführte und zeitgeistbelassene Patina bei der MFK - im Gegensatz zu dubiosen Bling-Bling-Bonbon-Restaurationen - den Verteraneneintrag nicht bekommen, das wegen ein paar Schrammen, Kratzer oder ein kleines bisschen Oberflächenrost.
Aber eben, mittlerweile lässt mich das kalt.

Vielleicht vergleiche ich hier Äpfel mit Birnen… aber in andern VW-Bus-Foren hab ich auch schon ähnliche Stories von brasilianischen T1 und T2 gelesen.

Also ein kleines bisschen bin ich bei dir, Maribus.

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In Fall von deinem Beispiel würd ich mir die Prospekte von Westfalia besorgen und damit auf der MFK aufkreuzen und mal die Argumentation von Original Zulieferer von VW und Druckdatum vom Prospekt ausspielen. Zu den Texten auf den Websiten von StVA SG und ZH, diese sind lediglich von der Original Weisung des Astra interpretiert und sind nur ein Hinweis.
In Wirklichkeit gilt NUR diese Weisung.
Hier auf der Berner Website findet man diese Weisung des Astra unter Punkt 1 So gehen Sie vor

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Danke für den Link.
Dann bin ich mit mir selbst ziemlich einig, dass eine Veteranenabnahme eines umgebauten Brasilienbusses zum Samba nicht den Richtlinien des Astra entspricht.

Da kann ich dich verstehen, aber seit das hier mal geschildert wurde

und andere Stories dazu, hat für mich ein Veteraneneintrag überhaupt keinen Mehrwert.

Als ich klein war, waren wir in den Ferien in Norwegen oder auf dem Weg dorthin in einem Mueseum. Dort Stand ein Auto von Elvis mit fehlender Abdeckkappe bei der Antenne. Ich fragte mein Vater wieso man das nicht repariert. Die Antwort war ja klar, weil er das Auto so benutzt hat. Sowas gäbe natürlich gerade gar nie einen Veteraneneintrag (analog zur Vespa mit original Lack mit Patina) :wink:. Obwohl der im Museum steht und unter 3000 km.pro Jahr macht (zumindest auf eigenen Räder).

Nun aber etwas ernsthafter. Gelten die 2000 bis 3000 km nur im Aargau, haben die Veteranenbesitzer einfach einen zweiten Tacho oder stehen die schönen Dinger einfach in der Garage?

Mir sind alte Fahrzeug die gebraucht werden viel lieber, als solche die in privaten Garagen irgendwo rumstehen und beinahe nie jemand sieht.

Gruss
tomix

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Doch hat es, zumindest für mich…
Der persönlich grösste Mehrwert hat ein Zusammenhang mit diesem älteren Beitrag:

Hat also mit der Anzahl Fahzeuge zu tun, die man selber vorführt.
Da ist es schon angenehmer, wenn man Fahrzeuge alle 6-7 Jahre vorführen muss. Es sei denn der Gang zur MFK-Kontrolle macht einem sichtlich viel Spass.

Der andere Mehrwert könnte sein, dass bei Verkaufsabsichten vielleicht höhere Verkaufspreise zu erzielen wären (ist mir persönlich aber Schnuppe, da ich keines meiner Lieblinge verkaufen werde).

Kenne nur Kt. LU, da sind es 3000 km.

Musst halt mehrere Veteranen im Fuhrpark haben und immer schön abwechselnd fahren, dann bringt man es auf eine stattliche Anzahl km pro Jahr :grin:

Da sind wir uns ausnahmweise mal einig. :v:
Spass beiseite…
Es gibt „alte Fahrzeuge“ und „alte Fahrzeuge.
Kommt ja schon darauf an, welchen Zweck so ein Veteran letztendlich erfüllen soll.
Bei Alltagsfahrzeuge, Fahrzeuge für weiter Arbeitsweg, Transportfahrzeuge, etc. welche zwar von Alter her Veteranenkanditaten wären, sehe ich den Sinn auch weniger (ausser die schon erwähnte Prüf-Periodizität).
Bei Liebhaberfahrzeuge hingegen sehr wohl. Solche z.B. die nie Salzstrassen sehen, sogar nie im Nassen gefahren werden und nicht gerade für Reisen ans Südkap vorgesehen sind (hier gehören meine alten Veteranen-Vespen hin, aber im Sommer dennoch ALLE gefahren werden. Mein T2a gehört auch in diese Kategorie, hat aber kein Veteraneneintrag und bekommt auch keinen, da wegen Camperausbau innen nicht Original).

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Das schliesst sich dann sowieso aus, da dann.über 3000 km pro Jahr.gefahren wird.

Wenn man da selten nur mal im Sommer damit rumfährt ist das was. Dann können auch drei oder mehr Fahrzeuge ein Wechselschild teilen oder?

Aber wie geschrieben, dafür haben wir unsere T3s nicht. Die sind mehr Mittel zum Zweck. Ich habe trotzdem freude an den beiden. Wenn ich aber sehe wie oft andere Leute ihr normales Auto waschen, staubsaugen usw. und ich mich dann nicht mal daran erinnern kann, ob wir letztes oder vorletztes Jahr einen der Busse mal wieder richtig gewaschen haben…

Gruss
tomix

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