Hallo Stefan
Hatte bisher zwei T3 Wasserboxer und drei T4 mit 2,0 Liter Reihenvierzylinder im Einsatz.
Nachdem der Erste, damals erst acht jahre alte, T3 WBX die grössten und häufigsten Reperaturen erforderlich gemacht hatte - aller Autos, die ich jemals hatte, bin ich etwas vorbelastet und kreide auch dem zweiten T3 vieles etwas höher an, als den T4 und vergesse schnell, dass ich nach dem Kauf erstmal zwei sehr sorgenfreie Jahre hatte damit, inklusive zweier Sommerurlaube. Danach kam dann aber “ständig” etwas, selbst im Stand, in der beheizten Garage, zeigen sich auf einmal Dinge… : - I
Letzteres aber einfach deshalb, weil er die zwei Jahre vorher halt mal überhaupt wieder bewegt wurde - in Kombination mit der Alterung der diversen Bauteile. (Der Kilometerstand ist immer noch unter 70KKm.)
Allerdings bei den drei T4 musste ich im Prinzip jeweils nur zu Beginn ein paar Kleinigkeiten in Ordnung bringen (zweistellige Ersatzteilkosten, problemlos zu beschaffen) und nen grossen Service machen, (bis auf die weiteren Servicearbeiten zur üblichen Fälligkeit,) und - DAS WARS -
was ich den Autos ankreiden kann. Reifen, Batterie, Riemen et cetera oder in einem Fall ein Serviceversäumnis von mir, dass aber auch nur ein zwanzig Franken Ersatzeil erforderlich gemacht hatte, würde ich keinem Auto speziell übel nehmen wollen.
Die T4 waren, bzw. sind sämtlich zwei Liter Reihen Vierzylinder Benziner mit fünf Gang Schaltgetriebe. Verbrauch(t)en bei uns alle unter zehn Liter - voll beladen auf grosser Fahrt und sind unschlagbar in der Zuverlässigkeit. Ist nicht viel dran was kaputt gehen kann, schon gar keine Zweimassenschwungräder, AGR, Ladeluftkühler, Hochdruckeinspriutzsysteme (TDI) oder gar Wassermantel-Zeitbomben, Marzipangetriebe, selbstzerbröselnde Leerlaufregelelektronik. Standardtechnik, die auch in Markenfernen Werkstätten problemlos machbar ist, Ersatzteile sind zum allergrössten Teil schnell und günstig zu bekommen, auch im Ausland. Technik ist so simpel, dass man sogar nen Zahnriemen tauschen kann, auch wenn man da beim TDI zu recht keinesfalls dran gehen wollte…
Alle fünf Busse hatte ich mit Kilometerständen von maximal 110’000Km gekauft.
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Ich liebe die Zuverlässigkeit am T4 genauso sehr wie die vielen Besonderheiten am T3. Trotz meiner negativen Erfahrungen würde ich noch nicht mal nen Diesel haben wollen oder nen Engine Swap. Das ganze Paket aus Motor - Ansprechverhalten, Drehwilligkeit und Sound - zusammen mit dem Fahrwerk und der Sitzposition über der Achse sowie mit dem kompakten Karrosseriekonzept,… all den Details, wie dem dünnen Lenkrad, dem Blecharmaturenbrett, dem grandios blechernen Sound unserer Türen und vielem mehr finde ich einfach etwas, das sich nicht direkt mit soetwas wie Sorgenfreiheit aufrechnen lässt.
Trotzdem würde ich ungern mehr haben wollen als einen 5Gang SR: kein Servo, Syncro, ABS, Klima und dem Auto auch nur so wenig wie möglich Reisegweicht zumuten wollen. Keine grosse Reifen, Expeditionsausbau, et c. Meine persönliche Vorliebe. Gern im T3 sogar ne Blindblende statt Radio und ohne Uhr im Armaturenbrett. Ist für mich so genau perfekt. Allenfalls wäre inzwischen der Doppelvergaser WBX noch etwas, das etwas weniger Elektronik hat und daher noch ein weiterer Schritt in diese Richtung?
Ich finde ja, dass T3 und T4 in der Design Sprache, im “Vokabular” viel dichter beisammen sind als T2 und T3 oder selbst als T4 und T5/6, solange wir vom T4 mit kurzem Vorderwagen reden und im Idealfall mit eckigen Stosstangen. Mir gefallen die beiden Baureihen am besten im Design und auch als jeweiliges Gesamtpaket - auch der T4 fährt toll und es gibt sogar Motoren für jeden Geschmack zur Auswahl. Wer nen tollen Sound haben will nimmt den Fünfzylinder Benziner zum Verbrauch des SR. Wer will kann aber auch nen Fünfzylinder Diesel mit sensationell niedrigen Verbräuchen bekommen beim TDI (und einigem mehr an teuren Bauteilen, die irgendawnn fällig werden können) und einer reuelosen höheren Reisegeschwindigkeit oder mit sensationeller Zuverlässigkeit und etwas weniger kritischen Bauteilen beim 2,4 Liter Diesel (Schiffsdiesel). Heut wird letzterer gern als Wanderdüne tituliert - wenn man aus nem 60PS WBX Viergang T3 umsteigt, relativiert sich das - man kann auf einmal 110 oder 120 statt neunzig oder fünfundneunzig fahren, ohne etwas zu zerstören.
Im T4 haben wir noch den halben Sprit vom Volltanken nach dem letzten Sommerurlaub im Tank (ja, kein Problem, hatten wir letztes Jahr auch) und ich habe den nur alle zwei Monate einmal warm gefahren.
Der bekommt noch nen Ölwechsel und dann fahren wir ohne irgendwelche Sorgen los und werden vermutlich 5000Km lang (bis auf den Peilstab- und Luftdruckcheck bei jedem zweiten Tanken) nicht ein Gedanken daran verschwenden, wie es der Antriebstechnik geht und uns am schönen Fahrverhalten, des nicht so speziellen, aber ebenfalls sehr feinen T4 Fahrwerkes erfreuen und auch am Design und an unserem Ausbau auch und an seinem zurüchaltenden Auftritt. Unser T4 sieht von aussen aus, wie jeder ander alte Transporter, der noch sein Brot erwirtschatfen muss. Inzwischen ist mir das genauso lieb, wie die fröhlichen Reaktionen auf nen orangen T3.
GT4J