Holzart für Innenausbau

Hoi Peter

Vielen Dank für deine Rückmeldung!

Zum Punkt Multiplex / Sperrholz:
Hier im Thread wurden beide Begriffe verwendet. Meines Wissens (bin aber kein Fachmann😉) gibt es aber Unterschiede zwischen Multiplex und Sperrholz.

Meint zumindest auch Wikipedia😊 Aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren. Möchte am Schluss nur nicht das falsche kaufen.

Meinst du mit «Platte wo man die groben Späne sieht» allenfalls OSB Platten?

Die hätte ich jedenfalls nicht gemeint😉

Bellinzona ist nicht gerade um die Ecke – aber nicht auszuschliessen.

Die Kosten sind für mich ein Punkt, möchte aber vor allem versuchen, eine möglichst gute Qualität zu erhalten.

Daher würde ich Bellinzona nicht per se ausschliessen😊

Japp!
Ich habe in letzter Zeit öfters gesehen, dass Leute Sperrholz zu den OSB Platten sagen (ich beziehe mich nicht auf Threads hier aus dem Forum) :slight_smile:

Der Unterschied zwischen Multiplex und Sperrholz liegt in der Anzahl der einzelnen Lagen und deren Dicke. Sperrholz: Wenige Lagen und dann auch noch dickere einzelne Lagen, bedeutet dass es weniger Steif ist (bei selber Gesamtdicke) und eher mit Feuchtigkeistproblemen zu kämpfen hat.

Multiplex hat mindestens fünf Lagen, oberste und unterste haben den Faserverlauf in die selbe Richtung.

Sperrholz hat zwischen 3-5 Lagen. Multiplex und Sperrholz sind somit vom Aufbau her ähnlich. Von beiden gibt es unterschiedliche Qualitäten. Im Baumarkt nicht unbedingt die Beste.

OSB hat mit den beiden anderen wenig zu tun.

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Eher sogar nichts. :upside_down_face:
OSB sind ja Spanplatten

Danke dir :slight_smile:
Keine Sorge, OSB zähle ich nicht zu den Sperrholzplatten :wink:

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Danke für die Details zu Multiplex und Sperrholz.
Und welches von beidem eignet sich nun besser?
In den diversen Einträgen hier wird meist zu Sperrholz geraten - ist deiner Erklärung nach aber ja weniger stabil, oder? Vom Gewicht her würde ja aber mehr für Sperrholz statt Multiplex spreche, oder?

Da gibts sicher gelernte hölzige hier im Forum die das kompetent beantworten können.

Denke es eignet sich beides, kommt auf die Anwendung an und auf die gewünschte Materialstärke;)

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Danke @santschi.
Dann hoffe ich noch auf Rückmeldung der “hölzigen” hier im Forum :slight_smile:

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Guten Abend zusammen,

Da ich morgen zu einem Holzhändler in meiner Umgebung fahre, kommt mir dieser Thread genau richtig. Wie ich hier raus lese nehmen die meisten Birke Multiplex/Sperrholz in der Stärke von 9-12mm oder Seekiefer 12mm. Diese Holzarten sprechen mich nicht wirklich an, da es mir insgesamt zu wenig Struktur hat und die “Einzigartigkeit” fehlt. Für die Wand & Decke suche ich ein helleres Holz mit Struktur (Idee: Fichte mit Holzbehandlung und Täferung). Für den Boden suche ich ein älteres, dunkleres Holz (Ideen: ?-?-?). Macht es Sinn eine Grundplatte zu legen und darauf dann z.B.: Parkett oder kann ich direkt den fertigen Holzboden auf die Quer Lattung montieren?
Was für Eigenschaften muss der Boden / Wand aufweisen? -> Feuchtigkeitsresistent, …

Für die ganzen Konstruktionshölzer werde ich wahrscheinlich Fichte, Tanne nehmen.

Internet Beispiele

2021-03-31_17h58_30

Wand & Decke: Hell mit Struktur
Boden: Dunkel & alt

Vielen Dank & schönen Abend
Dominik

Hallo @Walker
Nichts gegen deine hippen Instagram-Vanlife Bilder - nett ausschauen tut es ja. Aber es gibt einen Grund, weshalb verantwortungsvolle Ausbauer nie Massivholz oder eben Täferungen in einem Fahrzeug verbauen würden: Splittergefahr!
Insbesondere Fichte, Tanne und Kiefer als langfasrige Hölzer ergeben beim Zerbrechen lange Splitter. Bei einem Unfall besteht eine hohe Verletzungsgefahr für die Insassen. Zumindest von deutschen Ausbauern weiss ich, dass der TÜV deswegen solche Täfer Ausbauten häufig ablehnt. In der Schweiz äussert sich der Prüfer wahrscheinlich nicht dazu. Trotzdem solltest du dir Gedanken machen, welchen Gefahren du dich und deiner Begleitung allenfalls aussetzt. Alternativ gibt es auch furnierte Sperrholzplatten die eine sehr schöne Maserung aufweisen und bzgl. Zersplitterung viel unbedenklicher sind.

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Hallo @Walker

Kann ALLES, was T3ole geschrieben hat nur untersteichen.

Zusätzlich zur Unfallgefahr steht “Massivholz” zur Verwendung im Camper entgegen, dass es insbesondere quer zur Faser, im Gegensatz und Vergleich zu gesperrt verleimt aufgebauten Holzwerkstoffen gut und gern um eine Zehnerpotenz stärker arbeitet in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit und der daraus, mit etwas Nachlauf, resultierenden Holzfeuchte.

Für die hippe Instagram-Vanlife Optik = “mit ordentlich viel Astlöchern” (?) gibt es für Dich in Form diverser Dreischichtplatten eine Lösung(für den Möbelbau). Die gibt es bei engagierter Recherche sogar in verschiedenen Hölzern und auch - für mögliche Mitleser ? - mitunter mit ohne Astlöchern. Die Dreischichtplatte ist die massivste Form unter den gesperrt verleimten Holzwerkstoffen. Und weniger Leimschichten bedeuten nebenbei auch weniger Gewicht und aufgrunder der geringeren Zahl an Harnstoffleim-Schichten - damit weniger Formaldehyd-Emissionen. Genau letztere sind auch in 2021 immer noch vorhanden, wenn auch deutlich abgeschwächt gegenüber “früher”.

Am Boden greifen die meisten der Van-lifer ja zu dem, was sie mitunter schwärmerisch mit Vinyl benennen. Das hört sich so schön “sinnlich” nach180g Edition der Lieblings-Schallplatte an, ist aber auch nicht mehr als ein Buchstabenschnipsel aus der etwas weniger poetischen Bezeichnung Polyvinylchlorid, wenn ich richtig infromiert bin. Ja, genau PVC. Aber natürlich in jeder denkbaren Massivholz Optik inklusive Patina erhältlich und technisch gut geeignet, pflege- und gewichtsleicht sowie bezahlbar und ohne besondere Kenntnisse zu verarbeiten.

Ein Forumsmitglied hat einen, von einem Bootsbauer angefertigten, Hartholz-Yacht-Deck-Boden bei dem die elastisch ausgefüllten Fugen die anfallende Quer"arbeit" der Massivholzlatten aufnehmen. Ist die einzige massive Lösung, die mir in den Sinn kommt, die auch techniche einen Bezug zum Thema Fahrzeugbau hat. Ich kann Dir gern den Kontakt geben - ist aber eine Lösung, die viel Profi-Arbeit erfodern kann.

Es gibt natürlich auch das von Dir angesprochene Klick-/Fertig-Parkett mit, im massivsten Falle, Weichholz-Trägerschicht und Hartholz-Deckschicht in der gewünschten Optik, das Du auf eine Lattung aufbringen kannst oder auf eine Sperrholz- oder sonstige Holzwerkstoffplatte.

Ist halt eine sehr direkte Adaption aus dem Wohnzimmer und nichts was in meinen Augen technisch einen besonders überzeugenden Bezug zur Einbausitation im Fahrzeug hat. Und ich persönlich finde Fertig-/Klickparkett selbst im Hausbau schon nicht mehr vergleichbar mit dem genagelten Parkett, an das es erinnern mag.

Wir hatten einen Mitschüler, der immer von einem BMW Dreier geträumt hat mit “Parkettboden” im Fussraum - in vollem Ernst. Daran muss ich manchmal denken.

Alternativ zum Massivholz am Boden gibt es natürlich auch andere massive/“echte” Werkstoffe, etwa Linoleum, das im wesentlichen aus Korkmehl, Leinöl und Jutegewebe besteht oder gleich direkt Korkplatten/Rollware, bei denen ich alledrings nicht weiss, welche Bindemittel “im Angebot” sind.

Ausserdem gibt es auch Wollteppiche, die nur aus Wolle bestehen, wie etwa von Tretford. Einmal umkettelt oder gar eingefasst, ist es eigentlich identisch dem, was sich seit Jahrzehnten in den Fussräumen diverser Fahrzeuge, z.B. Porsche und Mercedes, findet oder auch in sämtlichen Projekten von Jonathan Wards Icon und derelict Fahrzeug-Bauten. Ist obendrein leicht und praktisch, wenn es nur ein “kleines” Quadrätchen ist wie im T3 oder besser noch kleiner, dann kann man es mit einem Handgriff herausziehen und ausschütteln. Und warm anfühlen tut es sich soagr auch noch.

Vielleicht ist ja eine Anregung dabei für den Fragesteller oder einen Mitleser.

Gruss
T4J

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Guten Nachmittag miteinander,

Vielen Dank @T3ole & @T4_AAC_Junkie für die ausführlichen Erklärungen.
Das mit der Splittergefahr habe ich nicht gewusst, aber da meine Fahrerkabine und der hintere Raum durch ein Trennblech getrennt ist und ich hinten keine Sitzfahrgelegenheit habe spielt dies in meinen Augen keine Rolle bei meinem Ausbau.

Ich war heute bei einem Holzhändler und habe mir einen dunklen Eichen Parkett (15mm) offerieren lassen, welcher direkt in die Querlattung (jede 50cm) geschraubt wird und eine Fichten Täferung mit 15mm. Nun ist meine Frage, soll ich diese Täferung direkt auf die Metallträger schrauben oder mit meiner jetzigen Überlegung auf eine Lattung (Metallträger - Lattung - Täferung) somit die Schraube 3 Schichten hat für die Standfestigkeit.

Habe mir schon überlegt die Bretter von hinten mir der Maschine auszunehmen, an den Stellen wo es keine statische Rolle spielt mit der Überlegung Gewicht zu sparen.

Welche Auswirkung lässt sich mit der Feuchtigkeit (Tau, Körperausdünstung) im Innenraum mit Holz spühren?

Vielen Dank & schönes verlängertes Wochende
Dominik

Hoi Dominik
Deine Ideen für den Innenaubau finde ich absolut gut. Bedenke aber, dass mit jedem Kilo, dass du auf 180cm, sprich Decke schraubst, sich der Schwerpunkt nach oben verlagert. Da meine ich Deine 15mm Fichtentäferung. Die bringt auf diese Länge gut 20kg. Dann stellst Du sicher noch einen Schrank an die Seite, welcher bis zur Fensteroberkante reicht. das gibt nochmals zusätzliches Gewicht in der Höhe. Schau doch, ob Du 10mm Täfer findest, oder der Schreiner Dir das runterhobelt. (Hab ich auch schon gemacht, sogar bis auf 6mm.)
Holz ist ein Naturprodukt und arbeitet in unverleimten Zustand. Deshalb ist es ratsam, dass Du an den Rändern auf alle Seiten eine Schattenfuge lässt. Die beträgt in der Regel 5mm. So hat das Holz genug Platz um sich auszudehnen.
Einen meiner früheren Ausbauten hab ich mit 2mm Aviatiksperrholz gemacht. Das lässt sich, in Laufrichtung, leicht und sehr eng biegen, ohne dass es bricht.
Wünsche Dir viel Spass beim Ausbau, lass Dir Zeit und miss lieber 2mal nach, bevor Du schneidest. :smile:
Grüessli Andy

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Dass mit der Fuge ist ein guter Input den ich auch so gemacht habe an meiner Täferdecke!

Zwischen jedes Holzteil welches ans Blech angrenzt noch ein Kompriband / Neoprenband einlegen dann wird auch das knirschen reduziert und das Holz kann „arbeiten“.

Gibt es Arve als Sägefurnier? Mein Wunsch wäre ein Arvenstübli😃. Aber wie du erachte ich Massivholz als absolut ungeeignet im Fahrzeugbau. Bei einem Wohnwagen sind einzelne Sützen, Latten usw. als Verstärkung noch okay, da ist niemand drin im Fall der Fälle.
Meine Idee wäre daher Mehrschichtplatten oder einen Lattenrahmen mit Arvesägefurnier zu beplanken. Ist für einen Wohnwagen, nicht für das Zugfahrzeug.
Gruss
tomix