Hallo @Walker
Kann ALLES, was T3ole geschrieben hat nur untersteichen.
Zusätzlich zur Unfallgefahr steht “Massivholz” zur Verwendung im Camper entgegen, dass es insbesondere quer zur Faser, im Gegensatz und Vergleich zu gesperrt verleimt aufgebauten Holzwerkstoffen gut und gern um eine Zehnerpotenz stärker arbeitet in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit und der daraus, mit etwas Nachlauf, resultierenden Holzfeuchte.
Für die hippe Instagram-Vanlife Optik = “mit ordentlich viel Astlöchern” (?) gibt es für Dich in Form diverser Dreischichtplatten eine Lösung(für den Möbelbau). Die gibt es bei engagierter Recherche sogar in verschiedenen Hölzern und auch - für mögliche Mitleser ? - mitunter mit ohne Astlöchern. Die Dreischichtplatte ist die massivste Form unter den gesperrt verleimten Holzwerkstoffen. Und weniger Leimschichten bedeuten nebenbei auch weniger Gewicht und aufgrunder der geringeren Zahl an Harnstoffleim-Schichten - damit weniger Formaldehyd-Emissionen. Genau letztere sind auch in 2021 immer noch vorhanden, wenn auch deutlich abgeschwächt gegenüber “früher”.
Am Boden greifen die meisten der Van-lifer ja zu dem, was sie mitunter schwärmerisch mit Vinyl benennen. Das hört sich so schön “sinnlich” nach180g Edition der Lieblings-Schallplatte an, ist aber auch nicht mehr als ein Buchstabenschnipsel aus der etwas weniger poetischen Bezeichnung Polyvinylchlorid, wenn ich richtig infromiert bin. Ja, genau PVC. Aber natürlich in jeder denkbaren Massivholz Optik inklusive Patina erhältlich und technisch gut geeignet, pflege- und gewichtsleicht sowie bezahlbar und ohne besondere Kenntnisse zu verarbeiten.
Ein Forumsmitglied hat einen, von einem Bootsbauer angefertigten, Hartholz-Yacht-Deck-Boden bei dem die elastisch ausgefüllten Fugen die anfallende Quer"arbeit" der Massivholzlatten aufnehmen. Ist die einzige massive Lösung, die mir in den Sinn kommt, die auch techniche einen Bezug zum Thema Fahrzeugbau hat. Ich kann Dir gern den Kontakt geben - ist aber eine Lösung, die viel Profi-Arbeit erfodern kann.
Es gibt natürlich auch das von Dir angesprochene Klick-/Fertig-Parkett mit, im massivsten Falle, Weichholz-Trägerschicht und Hartholz-Deckschicht in der gewünschten Optik, das Du auf eine Lattung aufbringen kannst oder auf eine Sperrholz- oder sonstige Holzwerkstoffplatte.
Ist halt eine sehr direkte Adaption aus dem Wohnzimmer und nichts was in meinen Augen technisch einen besonders überzeugenden Bezug zur Einbausitation im Fahrzeug hat. Und ich persönlich finde Fertig-/Klickparkett selbst im Hausbau schon nicht mehr vergleichbar mit dem genagelten Parkett, an das es erinnern mag.
Wir hatten einen Mitschüler, der immer von einem BMW Dreier geträumt hat mit “Parkettboden” im Fussraum - in vollem Ernst. Daran muss ich manchmal denken.
Alternativ zum Massivholz am Boden gibt es natürlich auch andere massive/“echte” Werkstoffe, etwa Linoleum, das im wesentlichen aus Korkmehl, Leinöl und Jutegewebe besteht oder gleich direkt Korkplatten/Rollware, bei denen ich alledrings nicht weiss, welche Bindemittel “im Angebot” sind.
Ausserdem gibt es auch Wollteppiche, die nur aus Wolle bestehen, wie etwa von Tretford. Einmal umkettelt oder gar eingefasst, ist es eigentlich identisch dem, was sich seit Jahrzehnten in den Fussräumen diverser Fahrzeuge, z.B. Porsche und Mercedes, findet oder auch in sämtlichen Projekten von Jonathan Wards Icon und derelict Fahrzeug-Bauten. Ist obendrein leicht und praktisch, wenn es nur ein “kleines” Quadrätchen ist wie im T3 oder besser noch kleiner, dann kann man es mit einem Handgriff herausziehen und ausschütteln. Und warm anfühlen tut es sich soagr auch noch.
Vielleicht ist ja eine Anregung dabei für den Fragesteller oder einen Mitleser.
Gruss
T4J