Hallo Forum
ich muss mir kurz meinen Frust von der Seele schreiben. Seit Monaten freue ich mich auf meine Sommerferien, 3 Wochen lang mit dem Büssli nach England, wie letztes Jahr, nur wollte ich besser vorbereitet sein und habe den ganzen Winter durch meinen Motor revidiert, am Innenausbau gearbeitet und Roten, Campingplätze, Wildcampings, Segelflughänge etc zusammengetragen, kurz zuvor noch meinen kaputten Optimus Kocher durch einen neuen (gebrauchten) ersezt, und eine sündhaft teure OptiaYellowtop Batterie gekauft, Fähren gebucht und bin gestern frohen Mutes aufgebrochen.
Meinen Motor habe ich gründlich einlaufen gelassen, den Vergaser bei der Werkstatt in Winterthur nochmals einstellen lassen, zusammen mit einem grossen Service. Hätte mein neuer Motor die letzten 1500km nicht geschnurrt wie ein Kätzchen, wäre ich niemals losgefahren.
Doch nach ca. 600km fand ich, dass der Motor etwas weniger Pfupf hat als auch schon, hab mir aber nix dabei gedacht, mein Bus war schon immer launisch. 80km später konnte ich aus einem Kreisel nur noch mit Mühe beschleunigen und habe dann auf einem kleinen Rastplatz parkiert. Oelstand war ok, Motor aber sehr heiss. Nach dem Abkühlen liess er sich nicht mehr starten. Das Problem hatte ich in Vergangenheit schon vereinzelt (dh 1-2 mal im Jahr), dass der Einrückschalter nicht gleich zieht. Ging aber nach ein paar Versuchen immer, diesmal nicht mehr. Da kam mir auch wieder in den Sinn, dass beim Anlassen in Strassbourg der Anlasserritzel nicht sofort wieder eingerückt ist. Hatte ich noch nie, hab mir aber nix dabei gedacht.
Da es schon nach 21 Uhr war, habe ich dort geschlafen (natürlich vorher noch etwas am Anlasser herumgefummelt und zu keinem Schluss gekommen) und heute dem TCS telefoniert, der mir den Pannendienst vorbeigeschickt hat. Der superschlecht gelaunte Abschleppmann, der jedes mal eine sehr genervte Geste zukommen liess, als ich mal nicht gerade verstand, was er an maschinenpistolenartigem Französisch rausliess, war auch nicht unbedingt aufmunternd in der Situation. Er hat mich dann aufgeladen und auf sein Areal in einem Industriegelände irgendwo in der Pampas verfrachtet und will den Bus am Montag in eine VW-Werkstatt bringen.
Ach ja, am Morgen hab ich den Motor nochmals kurz zum laufen gebracht. Der Motor selbst klang nicht gesund und reichte Leistungsmässig auch nicht zum fahren. Der Anlasser hat sich auch nicht ausgekuppelt.
Jetzt bin ich hier in einem Industriegebiet in einer kleinen Stadt namens Vitry-le-Francois gestrandet und zerbreche mir den Kopf wies weitergeht. Das Wetter passt auch irgendwie. Trüb und nass. Wenigstens habe ich in Marschweite einen McD gefunden, wo ich surfen kann.
-Sieht aus, als ob ich ein Problem habe mit meinem Anlasser (nicht so wild) und meinem Motor (überhitzt, bin aber ganz normal unterwegs gewesen wie die letzten 100000km auch). Evtl Ventile geschlissen? Kann es sein, dass sich der Motor nur so verhält, weil der Anlasser futsch ist?
-Die Dame vom TCS hat mir sanft beigebracht, dass, wenn mir die Werkstatt hier nicht helfen kann, die Chancen schlecht stehen, dass sie die Kosten übernehmen, einen 260 Tausend Km Bus, der 30 Jahre alt ist, in die Schweiz zurück zu transportieren. Selber habe ich für sowas kein Geld mehr. Abgesehen davon, dass wieder ganz viel Geld verlocht werden muss, um den Bus instand zu stellen. Wenn der Bus hier bleibt, dann ist für mich das Thema T3 gestorben.
-Trotzdem, im Bus sind noch tonnenweise Dinge, die ich behalten und heimschaffen muss: Kühlschrank, neue Batterie, Radio, alles Ausbauzeugs, Modellflugzeuge, Matratzen, Kocher etc. Das wird noch lustig.
Ich habe Hunger, mag aber irgendwie nix essen. Mir ist irgendwie zum kotzen schlecht.
Danke fürs lesen. Hilfreiche Tipps, was ihr in meiner Situation tun würdet, sind wilkommen…