Da ich grad nix gescheiteres zu tun habe, belästige ich das Forum wieder mal mit meinen Ferienföteli.
Leider finde ich das betreffende File mit meinen Reisenotizen nicht mehr, deshalb versuche ich, aus dem Kopf heraus etwas kommentieren. Jedenfalls bin ich Anfangs Juli 2015 mit meinem Bus wieder mal für 4 Wochen ins Land der EU-müden Teetrinker abgedüst. Diesmal habe ich die Normandie ausgelassen und bin stattdessen nach Roscoff in der Bretagne gefahren, wo eine Fähre nach Plymouth übersetzt. Ziel war, ein bisschen Sightseeing, Modellfliegen und sowohl wild als auch auf Campingplätzen zu nächtigen. Alleine unterwegs schätze ich ein bisschen Gesellschaft, eine Dusche und Frischwasser von Zeit zu Zeit.
Ich wollte den ersten Halt am Lac de Der-Chanteqoc machen. Dort habe ich aber keinen passablen Übernachtunsplatz gefunden. Ein Stellplatz, bei dem ich nicht herausgefunden hatte, wie man die 6€ bezahlen muss, war alles. So habe ich mir dann ausgiebig die Beine vertreten, etwas gekocht und bin weitergefahren.
So landet man dann wieder um ca. 3 Uhr morgens auf der Raststätte bei Melun kurz vor Paris. Auf der habe ich schon etliche male übernachtet, da sie irgendwie so riesig ist, dass man den Motor nach ein paar Runden warmgefahren hat. Ich fahr nicht gerne mit einem kalten Motor direkt auf die Autobahn…
Endlose Strassen durch Frankreich…
Über Céaux gings dann zum zweiten Halt bei Saint-Lunaire. Hab mir einen Campingplatz auf Google Earth rausgesucht, auf dem ich noch rechtzeitig etwas ins Meer baden gehen konnte. Der hat sich dann als der ultimative Kindercamping entpuppt. Irgendwie fühlte ich mich dort als Alleinereisender etwas deplaziert… Ein paar Bildchen aus der Umgebung:
Anfangs Juli '15 war ja sehr heiss, die Fahrt bis zum Meer war also alles andere als erfrischend im unklimatisierten T3. Ein Lichtblick war der eigentlich hässliche Tunnel bei St-Die-de-Vosges. Da wars so schön kühl drin
Die unterm Bett gelagerten Weinflaschen haten auch ganz heiss. Einer hats den Korken ganz rausgehauen, die anderen haben gesabbert oder den Korken teilweise rausgestossen
Tags darauf fuhr ich weiter nach Primel-Tregastel, wo mich ein weit angenehmerer kleiner Campingplatz erwartete.
Da es irgendwie mehrere Tregastels in der Gegend gibt, hab ich mich zuerst 60km verfahren. Ein paar Bilder von unterwegs, der Leuchtturn befindet sich am Cap Fréhel.
Ortsnamen haben die!
Ich hatte zwar einen T3 mit D-Kennzeichen direkt neben mir, die dazugehörigen Leute haben aber weder zurückgegrüsst noch sonst irgendwelche Sympathien versprüht
Im Gegensatz zu den äusserst freundlichen älteren Briten nebenan. Nach dem Nachtessen gabs noch etwas Sightseeing in der Gegend:
Unser Strand war nicht so einladend zum Baden
Die Felsen haben schon fast Ähnlichkeit mit Capo Testa auf Sardinien
Der Strand beim Dörfchen Primel war viel schöner. Da hab ich dann auch noch gebadet
Roscoff war dann noch ein Katzensprung weg von Primel. Ist aber nicht so toll dort. Hab nicht mal was zu Essen gefunden oder einen grossen Supermarkt. Das interessanteste war eigentlich der Kirchturm
Das Warten auf die Fähre war mit dieser Nachbarschaft kurzweilig
Au revoir France!
Plymouth von der Fähre aus. The Hoe (die grosse Wiese), das Drake-Denkmal und zwei Leuchttürme. Das weisse Gebäude im Vordergrund ist übrigens eine Badeanstalt. Plymouth ist schön, da ich aber schon mal dort war, hab ich mir diesmal einen Besuch geschenkt…
Da es schon später am Abend war, hab ich mich auf einem Parkplatz (Jennycliff) oberhalb der Stadt zur Nachtruhe niedergelassen. Es hat so stark gewindet, dass ich mich später in eine andere Ecke gestellt hatte, weil das Schaukeln nervte.
Plymouth selbst verlässt man nach Westen mit einer Gratisfähre. Mein Plan war, nach Cornwall zu fahren, und da hat es viele Buchten dazwischen, die man nur ganz aufwendig umfahren könnte. Stattdessen kann man Küstennahe auch auf kleine Fähren ausweichen. Insgesamt bin ich an dem Tag mit 5 Fähren gefahren! Interessant auch, dass sogar Polizeifahrzeuge mit Blaulicht mit der Fähre fahren
Das Wetter war sosolala. Immer etwas kalt und tröpflig.
Büsslis, überal
Fowey, ein nettes, wenn auch mit Touris überflutetes Kaff. Mein gescheites Buch meinte, das wäre sehenswert. Fand ich aber nicht so. Sonst hat es eigentlich immer recht.
Leider musste ich meinen Lieblingscampingplatz (Bay View Farm bei Looe) in der Gegend auslassen, da ich weiter fahren wollte. So musste ich bei Gorran Haven etwas neues suchen. Coolcamping hat mir die Treveague Farm empfohlen. Die ist zwar schön gelegen, mit Aussicht übers Meer. Dort angekommen stellte ich fest: Sehr teuer, Duschen kosten extra, niemand anwesend. Nur ein Zettel, der Neuankömmlinge auf ein paar festgelegte Parzellen lotste. War aber praktisch alles andre frei. Just auf diesen Plätzen stand einfrisch angekommener Kombi mit Irischem Kennzeichen, von dem ausgehend über die ganzen Plätze rundum Spielzeug ausgelegt war. Nööö, da will ich nicht hin. Hab dann was anderes gesucht.
…und gefunden. Der Name ‘Bowsinger International’ eines benachbarten Campingplatzes hat mich erst eher skeptisch gemacht, aber der war eigentlich perfekt. Günstig, sehr komfortabel und sauber und ebenbürtige Aussicht. Ein paar Bilder vom Spaziergang abends in der Gegend:
Weiter gings Tags darauf an die Westküste des Lizzard. Wieder mal eine Fähre, viel Küstenwanderungen und überall diese alten Dampfmaschinenhäuser.
Am Ende des Tages wollte ich in Praa Sands auf einen winzigen Campingplatz, der aber geschlossen war. Not too bad. So musste ich am Strand auf dem Parkplatz des kleinen Surferkaffs nächtigen. Was eigentlich auh Spass gemacht hat. Meine Lieblingsstellung, mit offener Heckklappe gegen das Meer zu parkieren und beim Einschlafen noch etwas rauszukucken, war hier super möglich.
Kalt, aber ein Bad musste schon sein
Wie der Zufall wollte, trifft man noch einen T2 zürcher Herkunft an. MIt denen habe ich noch etwas Tee getrunken. Die haben auch dort gepennt. Jemand aus dem Forum??
Und mein Lieblingsessen. Das Pub ist super dort.
…wird Fortgesetzt!