Im letzten Frühling habe ich mich um den Innenausbau gekümmert und die Gunst der Stunde dafür benutzt, das Blech von der Innenseite aus zu konservieren. Es wurde angeschliffen, Rost behandelt, konserviert und lackiert. Ab kommenden Freitag wird die Garagenluft wieder voll von Schleifstaub sein, aber diesmal geht es dem Aussenbereich an den Kragen. Ich werde versuchen euch hier auf dem Laufenden zu behalten, von Erfolgen und Problemen berichten. Vielleicht interessiert es ja jemanden. …und wenn ihr Tipps / Kritik habt, dann bitte einfach raus damit.
Am Wochenende beginnen wir mit den Vorarbeiten (D.h. Ausbau von Scheinwerfern, Rücklichter, Blinker, Stossstangen, Fenster etc.). Wir sind zu zweit - das sollte gerade beim Scheibenausbau hilfreich sein. Das Ziel ist, anfangs der nächsten Woche mit den Schleifarbeiten starten zu können.
Im Moment machen mir vor allem die Scheibendichtungen etwas Sorge. Ich bin mir noch nicht 100% sicher, ob ich diese aufschneiden und dann ersetzen werde. Das scheint der einfachste Weg, verursacht aber dann natürlich direkt wieder Kosten. Plus habe ich gehört. dass neue Dichtungen nicht “per se” besser sind als die Alten. Naja, es wird sich wohl beim Ausbau zeigen, welchen Weg wir hier einschlagen. Ausser es kommen jetzt schon kritische Feedbacks.
Der Bus wird dann voraussichtlich in der nächsten Woche jeweils am Abend geschliffen, dabei hilft mir glücklicherweise eine ehemalige Lackiererin. Wir machen uns schon einige Gedanken um die Falzen. Eventuell werde ich hier dann auch noch das Forum Löchern, sobald ich den ersten Blick unter den aktuellen Lack gemacht habe…
Wir werden den Bus dann ungefähr in einem Monat lackieren lassen. Leider fehlt Material & Infrastruktur um selber zu lackieren. Somit versuchen wir möglichst viel Vorarbeit selber zu erledigen, um die Kosten trotzdem irgendwie im Griff zu haben.
klingt voll cool!
Die Scheiben mit Dichtungen gehen überall super ohne Zerstörung raus; ausser bei der Frontscheibe. Hab ich zwar auch schonmal hinbekommen, aber nur einmal. Somit kann man sich bei der Frontscheibe entscheiden, ob man lieber den Gummi oder lieber die Scheibe ganz lässt. Bei ersterem kann man ja mal versuchen wie es kommt
Leider zeigen sie in ihren Videos zum T3, soweit ich das eben “auf die Schnelle” sehen konnte, nicht den Ausbau der Frontscheibe. Selbst bei der Seitenscheibe sind schon mindestens sechs Hände gleichzeitig im Einsatz. Schön, wie in Eurem Fall, dabei nicht allein zu sein.
Hier gibt es die Videoreihe zum T3 in der Halle 77 und hier die passende Reihe zum selben T3 in der Garage 76, bei deren befreundetem Spengler.
Ausserdem schicke ich Dir einen Link per PN zu einer Möglichkeit, eine Lackierkabine günstig zu mieten, die man leider nur mieten darf, wenn man Profi ist - aber bei Euch ist das ja tatsächlich der Fall - käme also vielleicht in Frage.
Mit etwas Geschick bekommst Du sämtliche Scheiben beim T3 ohne den Gummi zu zerschneiden und ohne Glasbruch ausgebaut. Punktuelle Drücke mit Schraubenzieher o. ä. sind natürlich zu vermeiden. Gummi innen anheben und ebenfalls von innen drücken. Zu zweit geht’s besser, alleine geht’s aber auch.
Ich würde eh neue Dichtungen nehmen. Bei der Frontscheibe aber evtl. auch eine neue Scheibe, je nach Anzahl Hicke usw. übernimmt die sogar die Teilkasko.
Vielen Dank für alle Tipps und Videos - euer Input hat mir sehr geholfen. Ich konnte viel von den Jungs der Halle 77 abkupfern, danke für die Links! Wir haben das erste Wochenende erfolgreich gemeistert. Am Freitagabend haben wir uns dem Beschriften gewidmet und alle Teile und Schrauben durchnummeriert, damit dann auch alles wieder seinen Platz findet. Natürlich ist das für viele wahrscheinlich ein Kinderspiel und nicht nötig, aber wir wollten auf Nummer sicher gehen. Ich bin leider noch kein Experte und kann nicht jede Schraube oder Dichtung auf den ersten Blick wieder dem Herkunftsort zuordnen.
Am Samstag ging es dann relativ früh los und wir haben die entsprechenden Teile abgebaut. Die Türschlösser waren ziemlich verklebt, eine Stecknuss hat sich dabei sogar in 1’000 Teile aufgelöst! Aber lieber die Nuss als die Schraube.
Bei den Fenster haben wir uns entschieden, die Dichtungen nicht zu schneiden. Mein Kollege meinte, dass die noch gut erhalten sind und wir sie wieder aufbereiten können. Mir war dabei etwas mulmig, schliesslich habe ich zig Videos gesehen in welchen die Scheiben dann geplatzt sind. Im Einsatz hatten wir zwei grosse Saugheber und viele kleine, extrem weiche, Keile. Mit den Keilen haben wir ganz langsam die Dichtungen von der Innenseite angehoben und dann mit leichtem Druck von innen die Scheiben aus der Führung gelöst. Eine Person war jeweils im Innenraum, die andere an den Saugheber. Wir brauchten rund 2.5 Stunden für alle Scheiben und konnten diese sauber lösen! Glücklicherweise sind alle Dichtungen und Scheiben noch ganz. Mein Mech Kollege konnte da auf seine Erfahrung zurückgreifen. Wenn man also Erfahrung, Zeit, Gefühl und Glück kombiniert, klappt es!
Am Sonntag haben wir dann begonnen die Öffnungen abzudecken, das Wochenendsoll ist somit erfüllt . Wir können uns schon bald dem Schleifprozess widmen. Folgend ein paar Bilder - Danke nochmals für die Hilfe! Ich werde weiterhin updaten und euch bei Fragen löchern.
Glücklicherweise kam nicht all zu viel Rost zum Vorschein. Hier ist wohl die “schlimmste” Stelle, auf der Fahrerseite unter der Fensterdichtung. Wir werden hier das Blech vom Rost befreien und punktuell schweissen. Den Rost haben wir übrigens von aussen praktisch nicht gesehen, er war komplett abgedeckt.
Glücklicherweise gab es auch noch komplett rostfreie Führungen. Die Karosserie hat punktuell Rostblasen, aber aktuell gehen wir nicht davon aus, dass ganze Bleche ersetzt werden müssen.
Auf den Fotos sieht der Lack viel besser aus, als in Echt. Er bröckelt überall ab von der Grundierung ab, zum Teil bilden sich Rostblasen. Es sind zudem verschiedene Grüntöne gemischt, da ich die abgebröckelten Stellen immer wieder nachlackiert habe. Natürlich nicht professionell, sondern in Eigenregie als Rostschutz.
Verstehe die Frage natürlich. Ich hatte die Wahl noch ein paar Jahre zuzuwarten oder jetzt die Chance zu nutzen, relativ kostengünstig neu zu lackieren. Diese Chance hätte sich später wohl nicht mehr ergeben, da die Fachkraft dann wieder anderweitig am Arbeiten sein wird. Natürlich kann man sich streiten, aber das waren meine Gedanken dahinter…
Das verstehe ich - das gute Licht und mein Handy beschönigt hier stark! Ich wollte den Bus im Winter polieren und mir ist sofort der Lack entgegen gekommen - dann habe ich Rat bei der befreundeten Lackiererin gesucht… Manchmal muss es so sein! All in!
Ein Update ist schon lange notwendig. Hier ist es.
Die Carrosseriearbeiten gestalteten sich als wahrhaftes Abenteuer. Die Zeitpläne wurden schneller zerstört als der Tank leer ist bei 120 km/h mit Gegenwind… Der Hauptgrund für diese Verzögerung war eine unerwartete Rost-Offensive, die das gesamte Projekt auf den Kopf stellte. Am Anfang dachte ich, dass es sich vor allem um oberflächen Rost handelte, aber zum Beispiel hat sich der rote Feind auf der Beifahrerseite bei der B-Säule weit ins innere gefressen…
So waren wir gezwungen, unsere Fähigkeiten im Rost-Kampf zu verbessern. Doch der Rost gab nicht so leicht auf - drei Stellen mussten dann vom Profi (Carrosserie Gabi AG in Niederbipp) erledigt werden.
Als ob der Rost nicht schon genug wäre, “klebte” der ehemalige Militärlack unglaublich fest am Blech. Es war, als ob der T3 einen besonderen Hang zur Haltbarkeit entwickelt hätte. Jeder Versuch, den alten Lack zu entfernen, schien aussichtslos. Wir mussten kämpfen, schrubben, kratzen und sogar betteln, um den sturen Lack zur Aufgabe zu zwingen. Unser Ziel war es, die Carrosserie für den Füller mit einer Körnung von 320 anzuschleifen. Und wenn man mit 80er Papier beginnt, sind das einige Durchgänge… das kennen wohl einige hier. Meine Unterstzützung dabei meinte nur, entweder schleift man in seinem Leben nur ein Auto komplett oder man wird Lackier(in).
Das Projektvolumen wurde ebenfalls unterschätzt. Anfangs dachte ich, ich kann den VW T3 in ein paar Wochen in neuem Glanz erstrahlen lassen. Doch mit jedem Rostfleck und jedem hartnäckigen Lackstück wurde mir klar, dass dies kein einfacher Sprint, sondern ein Marathon war. Das Projekt wuchs, und damit auch der Respekt vor der Herausforderung… Aber jetzt ein paar Bilder.
Hach das mit dem Unterschätzen kennt vermutlich jeder, der einen Bus besitzt
Applaus für euren Durchhaltewillen, das lohnt sich auf jeden Fall! Das Zwischenergebnis sieht super aus
Kenne isch alles nur zu gut…! Uns allen muss einfach bewusst sein, dass unsere geliebten Auto’s (fast alle) Vorbesitzer haben, die das Blech nicht so geliebt haben wie wir alle. Ich hab neben meinen T3 2.1WBX SR noch einen Jg. 1964 Mercedes C190 (W110) “kleine Heckflosse”, welcher aktuell bei meinem Blechdoktor ist. Eigentlich gedacht wegen einer kleinen Lackblase hinten links, nun wurde es leider erweitert, abgeschliffen bis auf das Grundblech (ganze Wagenlänge), da damals jemand 1K Grundlack mit 2K Decklack sich gegönnt hatte. Das funktioniert leider auf Dauer nicht. Nun wird er bald wieder in vollem Glanz bereit sein für die nächste Ausfahrt (unter anderem einem Hochzeit Einsatz im August):
Nach sechs langen Monaten ist das Projekt abgeschlossen. Seit rund einer Woche ist der T3 wieder komplett fertig und darf sich in einem neuen Kleid präsentieren.
Fazit: Es brauchte mehr Durchhaltevermögen als gedacht. Zwischenzeitlich war ich verzweifelt, sah kein Ende mehr und hab mich immer wieder gefragt: “Warum machst du das?!”. Eigentlich waren es ja nur 6 Monate, aber ich habe praktisch jede freie Minute mit dem Bus verbracht. Danke also auch hier für die guten Worte und das Zusprechen… Am Ende hat sich aber alles mehr als gelohnt, es ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Nachdem der Füller wieder angeschliffen war, ging alles ziemlich schnell.
Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, gute Bilder zu schiessen. Das Wetter spielt gerade noch nicht mit. Aber ich zeige doch schon mal was…
So sah der Bus nach dem Basislack (noch ohne Klarlack) aus. Ich habe mich für ein sehr dunkles, metallic Grün entschieden. Keine Originalfarbe, ich hoffe ihr lässt mich am Leben.
Vielleicht interessiert es ja jemanden. 
…und wenn ihr Tipps / Kritik habt, dann bitte einfach raus damit.
sieht ja so auf den Fotos keineswegs übel aus? 
