Nach einigen Wochen Pause ging es gestern abend mal wieder einen Schritt weiter und heute bekam ich von
Alexander Hütte zudem die freudige email, dass die bestellten Teile inzwischen von seinem Lieferanten, der nun
seine unangekündigten Ferien endlich beendet hatte, bei ihm eingetroffen sind.
Hier mal die Bilder von gestern abend, als ich den Triebling auseinander nahm:
freut mich dass es geklappt hat!
btw: das ausgebaute Doppelkegelrollenlager hat Spiel? Ich such noch ein gebrauchtes mit ohne Spiel…
gruss
Siegi[/quote]
ich habe die Lager eigentlich schon an Jo zugesprochen, da er sie in eine Skulptur integrieren möchte, aber mal schauen, vielleicht tut’s für ihn auch ein anderes…
Heute abend arbeitete ich ein Stündchen an der Werkstattpresse. Dies macht Spass, denn mit zwei Fingern lassen sich problemlos 5 bis 10 Tonnen runter drücken, ohne irgendeine Anstrengung… das bringt ein positives Erlebnis mit sich:
**** "ich bin staaaarrrrrkk " ****
zuerst drückte ich eine Nadelhülse ein. Dummerweise hatte ich diese bereits rausgezogen und beim Bestellen teilte mir Alexander Hütte mit, dass dieses Lager seit 5 Jahren nicht mehr lieferbar ist - da hätte ich mich mal…können - ggrrrhhhh – . Nun in dem Fall, zuerst ausmessen und dann schauen obs was vernünftiges auf dem Markt gibt, und da wurde ich zum Glück schnell fündig. Das HK1622 hat genau die richtigen Masse und liess sich auch ohne weiteres eindrücken und passt super auf den Triebling:
Als nächstes musste ich noch die Aussenringe der Kegelrollenlager der Achsantriebe ausdrücken. Dazu muss erst mal die Gummidichtung raus. Auch dies geht mit der Presse einfacher und mit weniger Kraft als die übliche Methode “von vorn”:
und dann schliesslich noch die Aussenringe. Auch dies ging locker mit Siegis super Ausdrückern. Nochmals vielen Dank!
So und nun kann ich definitiv nur noch warten bis die Ersatzteile von Alexander Hütte ausgeliefert sind. Nachdem er sie aber bei sich bereits in einer Kiste hat, kann in den nächsten Tagen mit diesem heiss erwarteten Ereignis gerechnet werden.
Inzwischen sind nun die Ersatzteile eingetroffen. Es gab leider wegen sich überschneidenden Ferien diverser Zulieferer einige Verzögerungen, aber dafür sehen die Ersatzteile super aus. Ein grosses Dankeschön an Alexander Hütte für die tolle Lieferung, für all seine Bemühungen und Ratschläge!
Das kühle Bier wär mir jetzt schon recht… denn in der Werkstatt ist es alles andere als Kalt …
Vor dem Zusammenbau des Differezials wollte ich das Axialspiel der Kegelräder in ausgebautem Zustand gemäss Rep. Handbuch prüfen, um den Wert anschliessend mit dem Spiel im eingebauten Zustand zu vergleichen:
das Spiel beträgt so um die 11 bis 12 hundertstel mm, im oberen Bereich des Zulässigen (3 bis ca. 12 hundertstel), aber innerhalb der Grenzen
Die Kegelräder werden nach dem Austausch der grossen Anlaufscheiben gegen Neue wieder eingebaut. Dazu muss die Achse der Ausgleichskegelräder wieder eingepresst werden:
Darauf folgt das Einsetzen des Tellerrades. Dieses wird zuerst auf ca. 100 Grad Celsius erhitzt. Danach setzte ich von oben den grossen ( natürlich noch kalten!) Gehäuseteil des Differenzials auf. Der Getriebeteil konnte locker in das erhitzte Tellerrad hineingestellt werden, während die beiden Teile im kalten Zustand meist nur mit Bolzen und Hammer getrennt werden können. Ich finde dies einfacher wie die im Rep. Handbuch beschriebene Methode. Insbesondere brauchte ich keine Zentrierstifte, sondern konnte den Gehäuseteil direkt mit den Schrauben zentrieren - mit stets guter Uebersicht auf die Schraubenlöcher, die ubereinstimmen müssen.
Mangels passendem Schraubstock musste ich für das Zusammenschrauben der beiden Diff-Teile eine eigene Einspannvorrichtung mit Schraubzwingen und Balken zusammenstellen. Diese ermöglichte ein stabiles Zusammenschrauben.
weiter ging es mit dem Zusammensetzen des Trieblings, was eigentlich rasch erledigt war. Einpressen des Trieblings ins Doppelkegelrollenlager gemäss Reparaturleitfaden:
und schliesslich aufschrauben des Tachoantriebs, Sicherungsring und Nutmutter. Beim Anziehen der Nutmutter auf 210Nm hatte es mir beinahe den Schraubstock vom Tisch seitlich abgedreht, da ich mich mit meinem ganzen Gewicht auf die Rätsche stemmen musste - naja nochmal Glück gehabt…
sind wir das nich alle etwas… <img src=“/uploads/default/original/1X/899b2c331f8cc02517f77948602974610a95f952.gif” width=“22” height=“16” alt=“:-”" title=“Whistle”/> <img src=“/uploads/default/original/1X/899b2c331f8cc02517f77948602974610a95f952.gif” width=“22” height=“16” alt=“:-”" title=“Whistle”/>
die Werte der Drehmomentmessung ergaben, dass ich die bisherigen Einstellungen der Lagerringe beibehalten kann. Dies macht naürlich alles viel einfacher, denn ich brauche das Verdrehflankenspiel des Tellerrades bloss noch zu überprüfen, ohne dass ich zuerst die richtige Stellung der Lagerringe finden muss - wenn alles so ist, wie es sollte.
Zunächst aber musste ich die richtige Dicke der Abstandscheiben finden. Dazu wird zunächst die Stellung des Kegelrades ohne jegliche Abstandscheibe gemessen, daraus die notwendige Dicke der Abstandscheiben berechnet. Nach der Montage der Abstandscheiben (eine oder mehrere), werden die Werte nochmals überprüft.
VW 385 Messgerät. Dieses ist leider schwer erhältlich und ein neues ziemlich teuer. Meines konnte ich nach zwei Jahren der Suche aus den USA einem Busfreak abkaufen.
Die gemessene Tiefe ist minus 21 - 22 hunderstel. Da der Abstand mit der geringsten Reibung und Lagergeräusche gemäss eingravierten Wert plus 34 hunderstel beträge, sind also in unserem Fall Abstandscheiben von 50, 55 oder 60 hundertstel nötig. Alexander Hütte hat mir in seiner Voraussicht genau soviele beigelgt - super - nochmals vielen Dank für die gute Beratung !
der Rest der Reparatur war eigentlich nur noch Gehäuse zusammenschrauben und die Bilder dazu würden in etwa gleich aussehen wie beim Auseinandernehmen, ausser dass die Dichtungen erneueert wurden:
Gestern bauten wir das Getriebe anschliessend auch gleich in den VW Bus ein und die erste Testfahrt verlief problemlos. Nun kanns auf einen kleinen Ferienausflug gehen " freu freu "
…
" freu freu "