Wie weit darf die MFK gehen?

Hallo zusammen. Seit knapp einem Jahr fahre ich meinen 96 T4. Heute war MFK. Das Auto ist nicht nur durchgefallen, sondern die Prüfung wurde abgebrochen.

Das Auto war zur Vorbereitung in der Werkstatt. Der Mech ist selbst leidenschaftlicher T4 Fahrer und Bastler. Hat Scheinwerfer und Auspuff neu gemacht, gewaschen etc.

Der Prüfer hat minutenlang mit Bolzen um Hammer in Radkästen und Unterboden rumgeschlagen. Natürlich gab es Löcher. Da war lediglich ein bisschen Flugrost. Lüftung (läuft nur auf einer Stufe), Lenkrad (das Leder ist leicht beweglich) und dutzend andere kleine Dinge (zb kleiner Riss im Plastik bei der Heizung) etc aufgeschrieben. Summarum kostet die „Reparatur“ um die 4000.-

Der Mech meinte, es lohne sich fast nicht mehr…

Dürfen die das? Ein Auto so mit Gewalt beschädigen?

Was würdet ihr tun? Er hat 215‘000km

Hatte schon ähnliche Probleme/Vorfälle, manchmal erwischst du genau den falschen, kann mal passieren. Lass dich nicht deswegen entmutigen. Am besten du gehst das Fahrzeug in einer anderen Prüfstelle oder anderem Kanton oder bei einem unabhängigen Prüfer (TCS) nochmals prüfen.

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Ich würde dies dokumentieren mit Fotos und ganz sachlich per e-mail der MFK melden und nachfragen ob dies dem üblichen Prüfverfahren entspreche, bzw. wenn du schon öfter selbst Fahrzeuge vorgeführt hast mitteilen das dir das Vorgehen sehr unüblich vorkam.
Gruss
tomix

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Ich habe heute zum ersten Mal ein Auto vorgeführt :see_no_evil: Der Mech war geschockt. Er war überzeugt, das Auto kommt durch

Bist du sicher, dass es nur Flugrost war? Ein von Flugrost befallenes Blech durchzuschlagen wäre wirklich etwas zu viel des guten :see_no_evil: kannst du viellecht mal Bilder hinzufügen? Ich habe schon viele Fahrzeuge vorgeführt und hatte noch nie solche Probleme, wie sie hier ab und zu im Forum dargestellt werden. (will jedoch nicht behaupten, dass es dies nicht gibt.)
gruss
Fabian

Ich muss die Fotos am Montag machen, er steht in der Werkstatt. Ja, es ist nur Flugrost…Ich glaube, ich hätte ihn nicht in BL vorführen sollen. Habe gestern erfahren, dass der Prüfer bekannt sei, alte Autos aus dem Verkehr ziehen zu wollen.

Hoi
Also jeden erdenklichen Scheiss aufschreiben geht gar nicht. Beanstandbar sind sicherheitsrelevante Mängel, sprich Sachen welche die Verkehrssicherheit beeinträchtigen.
Leider ist das für einen Experten immer ein seehr dehnbarer Begriff.
Lenkradummantelung lose = Es könnte sein dass du mal dadurch nicht korrekt lenken könntest.
Heizung läuft nur auf einer Stufe = Es könnte sein dass im Winter die Scheibe nicht korrekt defrostet wird.
Riss im Plastik = Menschen könnten sich daran verletzen, schrecklich…
Rostlöcher dürfen nur an tragenden Bauteilen nicht sein. Das ist an einer selbsttragenden Karosserie natürlich auch “Ansichtssache”…

Wenn das stimmt was du sagst dann hat der Prüfer da mal wieder eine Sternstunde gehabt. Natürlich gibt’s immer zwei Seiten und wir wollen dem Herrn nichts unterstellen. Fakt ist dass die Prüfung bei jedem Experten anders ist.

Ich würde mich an eine andere Prüfstelle wenden (TCS/AGVS, von dir aus zur Prüfung anmelden bevor der Nachprüftermin fällig ist) und da den Mechaniker mit deinem Bus hinschicken. Es ist leider oftmals so dass es einen besseren Eindruck macht wenn jemand mit Werkstatt-Latzhosen neben dem Bus steht wenn der Experte prüft.

Schau die Sache mit dem Mech deines Vertrauens an, der wird auch Rat wissen.
Lohnenswert ist immer eine subjektive Ansicht, aber 215’000km sind noch nicht das Todesurteil für einen Bus.

Kopf hoch :v:

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Ciao Mathias
Ich gebe dir absolut recht, dass diese Beanstandungen sehr kleinlich sind. Dem Prüfer wird etwas über die Leber gelaufen sein.
Leider ist er trotzdem im Recht, wenn er die angesprochenen Punkte im Prüfungsprotokoll vermerkt. Das Fahrzeug darf laut Gesetzt weder innen, noch aussen scharfe Kanten oder Spitzen aufweisen. Ausserdem sind Durchrostungen an der Aussenhülle des Fahrzeugs gar nicht erlaubt (nicht nur an tragenden Teilen), da man wieder das Problem mit den scharfen Kanten und Spitzen bekommt.
Ich will hier nicht den Moralapostel spielen, jedoch muss man sich bewusst sein, dass es die Aufgabe des Strassenverkehrsamtes ist, Fahrzeuge auf deren Funktionstüchtigkeit zu prüfen und Mängel zu ahnden.

Ich bin aber auch deiner Meinung, dass ein T4 mit 215000 km noch nicht am Ende seiner Lebensdauer angekommen ist.

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…er hatte weder innen noch aussen spitze Kanten oder ähnliches…

Ich hatte nocht nie Werkstatthosen an und kann mich trotzdem überhaupt nicht über die MFK beklagen. Musste auch schon zwei mal gehen. In einem Fall waren die Bremsscheiben unter dem Limit und der Bus damals ansonsten noch nicht in so einen guten Zustand, aber er hielt dem Schraubeziehergriff oder was auch immer Stand. Im anderen Fall waren noch die alten Reifen drauf die ich dannach eh gleich getauscht habe und beim Bremstest brach wohl daher das Heck aus. Aus meiner Sicht war das Durchfallen somit beides mal vollkommen i.O.
Gruss
tomix

Mich haben sie das letzte mal durchfallen lassen, weil der Käfer staubig war. Er stand 1 Jahr still, weil er ein (aus meiner Sicht) sicherheitsrelevantes Problem hatte. Als das Prüfaufgebot kam, habe ich das Problem endlich behoben, aber dann das Auto nicht gewaschen. Et voilà…

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Ich hab schon alles erlebt bei der MFK. Beim Bus dem ersten (ist jetzt ein paar Jahre her), hatte ich ein ähnliches Szenario wie Du durchgemacht. Bei mir hat der Experte die Trittstufe beim T3, der damals praktisch rostfrei war, solange mit dem Schraubenzieher bearbeitet (mehrere Minuten) bis er einen Teil der Schweissnaht abgebrochen hatte. Durch kam er mit dem Schraubenzieher immer noch nicht, aber durchgefallen war ich trotzdem.

Viele Jahre später, den Bus hatten wir mittlerweile wirklich zu Tode geschunden (ja das war ein Frevel, aber wir waren noch jung und hatten kein Geld) und ich wusste, dass die nächste Reparatur die letzte sein würde.

Diesen scheintoten Bus (überall Rost) und Motor hat gezickt ohne Ende, habe ich dann ohne Beanstandung vorgeführt.