Hoi zemma
Beim Kauf meiner jetzigen DoKa hat der Verkäufer (Patrick) mir eine komplette Pedalerie mit Kupplungs- und Bremspedal mitverkauft, mit dem Hinweis, das aktuell verbaute Kupplungspedal sei ausgefressen. Mir war das irgendwie egal, da alles funktionierte, warum also Sorgen haben? Das ist jetzt etwa 3 Jahre her und auf der Heimreise von Kroatien diesen Frühling blieb bei der Slowenischen Grenze das Kupplungspedal auf einmal unten und die Kupplung war dauernd getreten. Na toll… meine Reaktion, das Pedal mit dem Fuss hoch zu ziehen gab den selben Effekt wie die Kupplung einfach spicken zu lassen. Dennoch haben sie uns nicht rausgenommen, immerhin.
Nun ja, heute habe ich mich dran gemacht, das Pedal zu tauschen. Dazu habe ich erstmal etwas recherchiert, wie man das am besten angeht und bin auf diesen Beitrag gestossen:
Link zum Bulliforum.com
Somit war mir bewusst, es wird eng. Bei der Pedalerie auf meiner Werkbank wäre die Sache innert 10 Minuten erledigt gewesen, gemäss meinem Test. Schnell hatte ich das Pedal draussen, ging super. Okay, dann mal ran an den Bus, gemäss Recherche sprechen gewisse von 2 Stunden, andere sollen es in einer geschafft haben. Ich schätzte dann dass ich das wohl in einer halben Stunde hinbekomme.
Denkste.
Erstens mal stand mein Bus so in der Garage, dass ich nur von der Beifahrertüre dazu kam. Umparken hatte ich keine Lust. Egal, hab mich dann mal auf den Fussboden quer von Beifahrer zu Fahrersitz gelegt und die Situation angeschaut. Ist echt dammi eng!
Im oben verlinkten Thread steht ja, dass mit einer Fahradspeiche der Sicherungsdingsring abgezogen werden kann. Fummelig dabei sei das drehen dessen, damit er richtig steht. Meiner stand natürlich genau 180° andersrum. Statt also da doof rumzufummeln habe ich mir ein eigenes Werkzeug gefeilt:
Damit lässt es sich super weg spicken! Und ich fand es sogar wieder auf Anhieb!!
Dann also das Pedal ausgebaut. Ging schlussendlich kaiba schnell, 15min später war es draussen. Erstaunte mich dann etwas, dass ich überhaupt noch kuppeln konnte, meist sogar ganz normal!
Zustand im Bus:
Neu vs. alt:
Joa, da war das mal draussen, liege also immernoch erstaunlich gut im Zeitplan. Dann der Einbau… bis jetzt hatte ich den Kupplungsgeberzylinder noch drin, ich konnte das alte Kupplungspedal nur dank des Langloches ausbauen, somit ohne Langloch das neue nicht einbauen. Darum noch den Zylinder abgeschraubt. Kupplungspedal war dann wieder rasch an seinem Platz. Aber der Kaiba Bolzen!! Rausschieben ging ganz gut: bis zum Anschlag mit dem Schraubenzieher, dann von der anderen Seite her an dem Splint der da rausschaut weiter ziehen. Aber für den Einbau geht das nicht, es gibt Fahrzeugseitig keinen Anschlag, an dem Man den Bolzen wieder durch Hebelkraft mit dem Schraubenzieher reinbekommt!! Also habe ich mit zwei Schraubenzieher und Umlenkungen mit denen versucht den Bolzen zurück zu schieben. Dabei muss man drauf achten, dass das Kupplungspedal mit dem Bremspedal fluchtet, dies obwohl man nur zwei Hände hat und die dämliche Taschenlampe, damit man in dem dunkeln Ecken überhaupt was sieht, immer wieder verrutscht…!! Naja, dieses Prozedere ging dann doch knapp über eine Stunde!!
Den Sicherungsspannring habe ich dann mit Trick 17 wieder eingebaut:
Magnet an Schraubenzieher
Dann ansetzen und mit der anderen Hand einen Klapf aufs Fudi und drauf ist er!
Natürlich haftet der Magnet auch an der Karosse des Busses, da ist also Chirurgenfeine Handführung nötig!
(Die Fotos beziehen sich alle auf die auf dem Werkbank liegende Pedalerie. Den Nerv auch noch in der engen Lage im Bus zu fotografieren hatte ich nicht!)
Nun gut, drin ists, Probefahrt noch offen, aber gemäss Trockenübung funktioniert es besser denn je!!
Wünsche jedem, dass er das nicht auch machen muss…
GRüsse,
Jörg