T3 Diesel: Motorschaden wegen defekte Ventilführungen

Hoi zäme

Gern würde ich euch das Abenteuer meines Motörchens (1.7KY, km-Stand <200k) erzählen und eure Meinung bezüglich der wahren Uhrsache hören. :slight_smile:
Aber erstmal etwas Vorgeschichte. Als ich letzten Frühling mein Büssli bekommen habe (ex Baustellenfahrzeug,) war dies allgemein in einem jämmerlichen zustand. Unter Anderem war das Ventilspiel massiv zu klein, so hatten die Einlassventile z.T grad noch 0.05mm Spiel. Diese habe ich natürlich umgehend eingestellt. Das Büssli lief soweit gut und im Sommer ging es dann nach Italien. Dort fing alles an. :sweat_smile:

Plötzlich fängt der Motor an auf der Autobahn stark zu klopfen. Im Schreck kupple ich sofort und rolle zur gerade mal 300m entfernten Raststätte. Anschliessend versuche ich das Geräusch zu lokalisieren, aber desto länger ich suche, desto mehr verschwindet es und geht ins normale Nageln des Dieslers über. So entscheide ich mich halt mit mulmigen Gefühl weiterzufahren. Anfangs noch mit schlapper Leistung, kurzerhand aber wieder “wie immer” geht’s nach Hause. Anschliessen lief der Motor sicher nochmal 3000km ohne sich irgendwie zu beschweren, eine Ursache konnte ich nie finden.

Letzte Woche ging es dann die Gotthard-Rampe hoch und wieder passiert genau das selbe. Diesmal aber etwas heftiger und “haarsträubender”. Und wieder bessert das klopfende Geräusch nach nur 3min Standgas erheblich, und wieder hat er fast keine Puste mehr (was auch so bleiben soll). Mit viel Glück stolpere ich dann über einen (ebenfalls alten) Austauschmotor und einen extrem Hilfsbereiten T3 Spezialisten aus dem Simmental. ( :wink: :wink:) Den Motor habe ich dann während einer Nachtschicht in der Garage montiert und mich an die Demontage des alten gemacht. Hier ein Paar Bilder des Schadens. Aus irgendwelchem Grund haben sich die Vetilführungen der Einlassventile aus ihrer Passung gelöst und sind runter gewandert. Schlussendlich hats dann beim Zylinder 1 als erstes geknabbert und gekracht. Ein Stück Messing/Bronze Führung muss in den Brennraum vorgedrungen sein und da zünftig Party gemacht haben. Aber die Anderen Einlass Ventilführungen sind z.T. auch schon weit gewandert, so ist mir die vom Zyl. 2 beim Ventile ausbauen auch grad entgegengefallen. im Anhang je ein Bild des Ansaugtraktes.

Nun frage ich mich wie kann sowas nur Passieren? Ist solch einen schaden bei einem stark verschlissenen Motor üblich oder hat jemand schonmal sowas gesehen? Werden die Führungen eigentlich von unten oder von oben eingetrieben?

Natürlich mache ich mir auch Gedanken ob sich einen blick in den Ansaugtrakt des “neuen” Motors eventuell lohnen würde :laughing:

Ich freue mich schon auf eure Meinungen. Liebe Gruess, Laurin

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Hi!
Oh jee, horror. :see_no_evil:
Ich habe sowas noch nie gesehen.
Grundsätzlich werden die Ventilführungen von oben eingesetzt.

Könnte es vielleicht sein, dass das zu geringe Ventilspiel den Ventiltrieb so belastet hat, dass die Führungen gewandert sind? Keine Ahnung. @fubu85 weiss hier vielleicht mehr :wink:

Ich hätte noch einen CS-Rumpfmotor rumliegen, falls du ein neues Projekt anfangen möchtest :nerd_face: :wink:

lg

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Hey laurin

Nicht das ich spezialist bin oder einen direkten zusammenhang sehe aaaaaber bei “italien”, “gotthardrampe” und “klopfen/nageln” klingelt bei mir etwas.
Dies kommt öfters vor weil in italien scheinbar oft der treibstoff gepanscht wird, was unsere motörlis nicht gerne haben.
Gibt bei den vw-mechen oft solche meldungen. Nach schweizer kraftstoff tanken sind probleme wieder weg.

Keine ahnung aber ob das längere fahren mit gepanschtem sprit solche schadenbilder verursachen…

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Ich bin ein CS durch ganz Europa gefahren. Keine Ahnung was die da in Bulgarien, Marokko, Ukraine,… an Diesel reingekippt haben. Aber der CS ist wie ein KY ein Sauger und bei könntest du wohl auch altes Frittieröl reinkippen. Der KY als Ersatz vom CS machte dann auch beinahe alle Länder im Balkan mit ohne murren.

Der CS wurde übrigens von meinem Kolleg in der Schweiz nach einem Keilriemenriss verheizt. Kurz nach dem uns der Mocken ohne murren durch ganz Europa gebracht hatte.

Der CS würde bei mir noch rumliegen. Aber ein KY ist schon cooler.

Auf Grund des eher geringen Zylinderkopfpreises würde ich mir die Frage stellen ob nicht neuer Kopf und Zahnriemen? Minimal mindestens ein neuer Zahnriemen. Austauschmotor ist auch nicht so teuer, also evtl. auch einfach fahren bis hinüber (beim Alltags T3 haben wir das so gemacht) und dann ein Austauschmotor rein.

Gruss
tomix

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Oweh. Muss auch spekulieren. Bei zu kleinem Ventispiel ist die Schliesszeit reduziert, d.h. das Ventil hat weniger Zeit um die Wärme via Ventilsitz abzugeben. Anteilig geht dann mehr auf den Schaft und dann auf die Führung… Im Extremfall kann das Ventil gar nicht mehr ganz schliessen im heissen Zustand und die Verbrennungswärme könnte sogar aus dem Brennraum Richtung Einlasskanäle gehen. Ggf. hat(te) das einen Einfluss. Oder die Ventilführungen wurde bereits einmal gemacht und hatten ein falsches Toleranzfeld zur Bohrung im Kopf…Die Bohrung, Ventile und Führungen könnte man ja der Neugier halber mal ausmessen.
Grüsse fubu85

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Also der Kopf war höchstwahrscheinlich schonmal runter da eine 3-Loch Dichtung montiert war. :thinking: Könnte natürlich sein dass da neue Führungen unfachmännisch verbaut wurden. Obwohl mir aufgefallen ist dass alle Ventile viel Spiel aufweisen was wiederum dagegensprechen würde.
Ja, mal ausmessen währe sicherlich Interessant! Ich schaue mal ob ich passende Mikrometer finde!

@Matriks
Hehe den Motor neu aufzubauen reizt mich natürlich schon, auch habe ich zur Zeit einen Studi-Nebenjob als Polymech wo mir alle Maschinen zu Verfügung stehen würden… aber ich investiere schon jetzt zu viel Zeit ins Büssli :sweat_smile: Weiss jemand wo ich einen Reparaturleitfaden mit all den Massen und so finden könnte?

Hast PN.