Hallo Zämme
Seit diesem Jahr darf auch ich im eigenen T3 die weite Welt entdecken. Da ich zum Überleben mein Geld vor dem Bildschirm verdiene, bin ich äusserst dankbar für diese “Büsli Community”. All die Beiträge, Nachrichten und das Wissen haben mir als Neuling oft den Ars** gerettet sowie eine Menge an Geld und Zeit erspart.
Somit wollte ich mich, etwas verspätet, auch noch kurz vorstellen - schliesslich habe ich den einen oder anderen hier mit Fragen gelöchert. Danke für eure Hilfe.
Mein Name ist Joel - Ich komme aus dem Raum Olten und bin etwas jünger als der hier beschriebene T3. Vor diesem Projekt habe ich mir (mechanisch gesehen) meine Hände nur beim frisieren meines Puch Maxi richtig dreckig gemacht. Alles was also mehr als einen Zylinder hatte, war für mich absolutes Neuland. Der Traum, mit einem T3 ans Meer zu fahren, steckte aber schon lange in meinem Kopf. Nur fehlte bis dato der nötige Puffer, um ein solches Projekt zu starten.
Anfangs Jahr war es dann so weit. Im Berner Oberland habe ich einen passenden T3 gefunden. Das Ex - Armeefahrezeug mit Jahrgang 1988 wird von einem wassergekühlten 2.1 Boxer angetrieben, das manuelle 5 Gang Getriebe sorgt dafür dass die ganze “Power” dann auch auf den Asphalt kommt. Der Bus wurde vor rund 10 Jahren neu lackiert und kommt in einem Waldgrün daher, im Innenbereich verleugnet er aber seine Herkunft nicht und tarnt sich weiterhin im Olivgrün der Armee. Als absoluter Neuling hatte ich meinen Mech dabei. Das Fahrzeug war in einem guten Zustand und wechselte somit nur einige Tage nach der Besichtigung seinen Heimatsort.
Dann hiess es zuerst einmal “ab auf den Lift”. Zusammen mit meinem Mech haben wir (oder vor allem er) das ganze Schmuckstück auf Herz und Nieren geprüft. Ich war da eher als Handlanger unterwegs und für das kühle Gold verantwortlich. Glücklicherweise war der Zustand wirklich gut und der Bus durfte nach einem 2.5 Tage- Wochenende wieder den Lift verlassen. Wir haben zusammen den “Service” erledigt (Öl, Lenkgeometrie, Radlager- & Lenkungsspiel, Bremsschläuche, Kontrolle Kühlkreislauf) und ein paar Verschleissteile (Benzin-, Luft-, Motorenölfilter, Zündkerzen, Temperatursensor, Ventile) ersetzt.
Der Bus war in diesem Moment noch fast im Original Zustand. Der 9 Plätzer konnte aber sein Alter im Innenbereich nicht ganz verstecken. Die Seitenverkleidungen waren kaputt oder nicht mehr vorhanden, der “Fussboden” abgenutzt und teilweise hat sich Oberflächenrost auf den Kratzer ausgebreitet. In vielen Stunden habe ich den ganzen Innenbereich abgeschliffen, versiegelt und wieder in der Orignalfarbe gestrichen (oder besser gesagt gerollt). Die Armeefarbe ist relativ zähflüssig und lässt sich absolut gut rollen. Die Hohlräume wurden versiegelt und mit 13mm Armaflex gedämmt. Auch die Ladefläche über dem Motorblock wurde mit Armaflex gedämmt. Die Originaldämmung hatte sich schon fast von alleine aufgelöst. Die Seitenverkleidungen habe ich aus Balsaholz (wird in der Modellfliegeri verwendet und zeichnet sich durch eine extrem geringe Dichte aus) gebaut und mit Filz überzogen. Den originalen Tafelparkett konnte ich aus einer alten Solothurner Villa entführen. Die Aufarbeitung des Parketts war aufwendig, alleine dafür habe ich als Bürolist zig Stunden in einer Schreinerei verbracht. Aber den Aufwand soll man ja nicht scheuen…
Ein Highlight aus meiner Sicht sind die Sitzbankscharniere von Franz - Danke! :)(https://www.syncrosweets.ch/sitzbankscharniere).
& natürlich die passenden Nabenkappen für die Mangels Felgen von Andri
(Suche Nabenkappen / Nabendeckel "Mangels Felgen" - #3 von stnr)
Die Bilder sind vom aktuellen Stand. Es ist noch nicht alles Fertig, aber der T3 hat es letzte Woche ohne Probleme via den grossen St. Bernard bis nach Porto Fino gemeistert! Für Kritik bin natürlich immer zu haben.
In diesem Sinne, gute Fahrt und Danke für alle Beiträge!
Joel