Online Petition gegen Bikeverbot

nun ja, wenn selbst das mountainbike-magazin einen beitrag online hat mit dem link zur petition erstaunt es nicht dass auch ein hamburger, ein münchner oder berliner diese petition “unterschreibt”. ich finde die petition gut und dir tatsache dass der nationale radsportverband hinter dieser petition steht macht die sache für mich glaubwürdig genug.

dann hast du jetzt die gelegenheit, etwas dagegen zu unternehmen!

so - und dann erst mal vielen dank an alle, die bisher unterschrieben haben :top wenn das verbot (auch dank eurer solidarität) vermieden werden kann, dann hat der dialog und der gegenseitige respekt noch eine chance. es besteht dann die möglichkeit der koexistenz, die bisher sehr gut funktioniert.

ich war letzten sommer 160h stunden bikend im wald unterwegs und habe - auch von älteren semestern - durchgehend interesse, gegenseitigen respekt und wohlwollende stimmen zur koexistenz erlebt. ich bin etliche mal vom bike gestiegen, um wanderern platz zu machen. oftmals gabs dann ein erstauntes - ohh, fahren sie doch nur weiter, wir sehen ihnen gerne zu. eine ältere dame meinte gar: wenn sie so bikend daher kommen - das sieht aus wie tanzen! was da in den medien zelebriert wird ist nicht dass, was im wald geschieht. mit verteufelung findet man halt eher anklang. schwarz-weiss denken ist einfach für die beschränkten gemüter.

das bikeverbot (übrigens teils auch, reit -, teils brätli - und zufahrtsverbot) entsteht aus der stimmungsmache weniger frustrierter. kommt es durch, werden 60’000 aktive biker im kanton bern nicht stillschweigend ihr bike im keller lassen. verbote führen zu heftigen konflikten. das bikerad kann nicht mehr zurückgedreht werden. wenn man nicht gerade in basel lebt, sondern im berner oberland, dann bekommt man dies aktiv mit. zu viele arbeitsplätze hängen hier am bikesport! den biken ist die zukünftige chance für schneearme orte.

wer das nicht glaubt, soll im sommer einen abstecher ins graubünden machen. dort beherrscht man das miteinander - sogar auf gesetzlicher basis.

ich selber habe den ganzen intoleranten schrott schon vor einem knappen viertel jahrhundert erlebt. damals hiess der sündenbock snowboard. vorurteile damals - wir machen die pisten kaputt, schrecken tiere auf und gefährden skifahrer. und jetzt? ihr kennt es selber. gelebtes miteinander.

wenn wir jetzt beginnen, alles was aneckt zu verbieten, statt zusammen zu sprechen, dann merci… mit verhaltensregeln, die der verband der wanderwege mit den bikern bereits verabschiedet hat kommt man viel weiter. jedes kind kennt heute die fis regeln. nur wenige schwarze schafe halten sie nicht ein.

ach ja - mir hat vorhin ein blauer t3 den vortritt genommen. ich bin dafür, dass sofort alle blauen t3 aus den verkehr genommen werden - und auch die hündeler! ich wurde neulich von einem hund angeknurrt! :mrgreen:

ich bin sicher, der nächste verbotswahn - wenn es dann wieder ältere autos betrifft - wird uns wieder zusammenschweissen :wink:

Tja, es gibt mindestens zwei mögliche Erklärungen für den “Verbotswahn”.
Sind abhängig vom jeweiligen Standpunkt, wie so manches sonst.

A) Solidarische Vernunft - oder Rücksichtnahme - hilft, Konflikte zu
vermeiden. Selbstbeschränkung im Sinne des Gesellschaftsvertrages,
laut dem die eigene Freiheit dort anstösst, wo die des Anderen beginnt.
Funktioniert dies, brauchts weniger Regeln und Gesetze.

B) Zunehmender Individualismus nach dem Motto "Ich lass mir doch mein
persönliches Vergnügen nicht verbieten von ein paar so bornierten Deppen"
lässt die Fronten zwischen verschiedenen Interessen verhärten. Folge:
Vernunft wird aus- Regelwerk eingeblendet.

Mein Fazit: Weil eine unangenehm auffallende Minderheit in der
Wahrnehmung vieler einen übergrossen Stellenwert einnimmt, er-
klingt schnell der Ruf nach strengeren Regeln.

Dass jemand eine Petition startet, finde ich völlig ok. Ist ein Recht,
dass jedeR wahrnehmen soll.
Ich habe versucht, sachlich meine Meinung zu äussern.
Ich bin niemandem an den Karren, äh, ans Velo gefahren.
Aussagen wie “wenn man nicht gerade in basel lebt,
sondern im berner oberland”
sind unnötig.
Gruss, Manu

Diesen Satz wage ich jetzt mal zu bezweifeln. Denn in Holland haben sie mal in einer Kleinstadt ein lustiges Experiment gemacht: Alle Verkehrsschilder und Lichtsignale wurden demontiert. An Kreuzungen galt Rechtsvortritt. Kinderspielplätze wurden ins Blickfeld der Autofahrer gebaut.
Was ist passiert? Markant weniger Verkehrsunfälle!
Grund: Verkehrsteilnehmer mussten wieder selber denken.
Wir müssen unsere Gesetze nicht noch mehr Amerikanisieren. (Snowboarder und Skifahrer benutzen dort in vielen Skigebieten getrennt Pisten.) Bei den Gesetzen und Regeln ist meistens weniger mehr!

@ruumli
Kenne den holländischen Versuch auch.
Wäre wirklich wünschenswert, dass
alles so funktioniert.
Gruss, Manu