Ich wollte einen Anhänger aus Deutschland in die Schweiz importieren. Die Informationen waren nicht immer klar ersichtlich und es gab sehr viele unterschiedliche Meinungen was zu tun wäre. Auch habe ich mich nicht ganz so gut vorbereitet. Deshalb schreibe ich mal meine Erfahrungen in der Hoffnung dass sie jemand Anderem helfen werden.
Nach dem ich mich für einen Hänger und den Händler entschieden habe lief der Kauf sehr schnell ab. Ein Anruf und der Händler hat alles in die Wege geleitet. So sah es aus. Am Montag Morgen habe ich per Mail alle Papiere bekommen die ich theoretisch gebraucht hätte um ein Kennzeichen in der Schweiz zu bekommen um den Hänger abholen zu können. Von der Möglichkeit habe ich zwar noch nie was gehört, der Händler in DE war aber der Überzeugung dass das bisher immer so gelaufen sei. Ich also hin zur MFK (Zulassungsstelle in der CH) und denen mein vorhaben geschildert. Nun, sehr erfreut waren die nicht. Ein Nummernschild gab es auch nicht. Das war am Montag Morgen. Der Händler hatte nun auch keine Freude. Nach internen recherchen fand er heraus dass es mal riesen Zoff gab mit dem Zoll und der Zulassungsstelle und seither geht alles nur noch über ein Zollkennzeichen aus DE. Also wird man das besorgen meinte der Händler. Dazu musste er den Hänger zum TÜV bringen, der musste die Übereinstimmung der Papiere mit dem Hänger bezeugen. War dem TÜV’er auch neu, aber das Landratsamt, das stellt die Ausfuhrkennzeichen aus, wollte das so. Dann zum Landratsamt, Versicherung lösen und Nummernschild machen lassen. Das dauerte nochmals 1,5 Tage. Von mir brauchte der Händler dazu eine unterschrieben Vollmacht dass er für mich eine Versicherung abschliessen kann. Die Versicherung für 14 Tage und ein Ausfuhrkennzeichen haben dann fasst 200 Euro gekostet.
In der Zwischenzeit habe ich mich ein wenig über das Verzollen schlau gemacht. Da gibt es seit Januar 2012 eine Möglichkeit das alles online an zu melden. Also die ganze Deklaration selber machen. Das erspart die Verzollungsagentur. Also habe ich das mal ausprobiert. Nach dem zweiten Anlauf war es auch fasst richtig. Das hat mir aber erst der Zöllner erklärt.
So hatten wir Mittwoch Nachmittag und der Anruf kam, er ist alles bereit. Ich bin dann die 60km hingefahren. Die Übergabe ging ruck-zuck, Barzahlung ein paar Unterschriften und gut war. Nach weiteren 60km war ich am Zoll und hatte ganz schon Schweissausbrüche. Habe ich doch noch nie etwas verzollt. Auch war ich überhaupt nicht überzeugt von meiner Zollanmeldung. So 10 vor fünf war ich im Büro. So erfreut war der Beamte nicht, da er dringend um 17.00 Feierabend machen muss. Ich darf aber mit dem Hänger nach Hause fahren und habe dann zwei Tage Zeit für die Verzollung. Kann mir dann das Zollamt auch aussuchen. Da er den Hänger auch jetzt schon gesehen hätte bräuchte ich, wenn ich wieder hierher kommen würde, den Hänger nicht mehr mitnehmen. Also habe ich die Rechnungen auf dem Büro gelassen, er hat den Kollegen noch eine Notiz gemacht und ich bin Heim gefahren.
Am Nächsten Morgen, wir haben Donnerstag, bin ich früh zum Zollamt und habe die Verzollung gemacht. Ich muss sagen, es waren alle super freundlich und hilfsbereit. So war auch mein Fehler bei der Anmeldung kein Problem und das ganze Prozedere dauerte nicht mal 20 Minuten. Gekostet hat es mich noch einmal 8 % MwSt. und 20 Fr. für das Formular 13.20A. Das war es. Nun bin ich mit den Verzollungspapieren zur MFK und habe da einen Termin für die Vorführung gemacht. Das ist aber leider erst in vier Wochen. Tja, die könnten noch etwas vom Zoll lernen…
Die Rechnung mit dem Ausfuhrstempel werde ich noch dem Verkäufer mailen dann bekomme ich auch die 19% Deutsche MwSt zurück.
Ich werde auf jeden Fall weiter berichten. Später schreibe ich eine kleine Anleitung wie man es auch machen könnte billiger und vor allem schneller. So wie ich es das nächste mal machen Würde.
Grüsse
Christian
