Lenkradkunde t3

LENKRADKUNDE T3

ZUNÄCHST EINE WICHTIGE WARNUNG !!!

Wer wegen Verwendung des falschen Lenkrades im VW-Bus T3 mit dem systembedingt großen Abstand zwischen Lenkrad und Lenkstock fährt, riskiert permanent einen schlagartigen und vollständigen Verlust der Lenkungsfähigkeit !!!

Die Lenksäule kann auf Kniehöhe an einer Solltrennstelle (“soll” nur im falle eines schweren Unfalles “trennen”! ) durch die Verwendung eines falschen bzw. nicht angepassten Lenkrades JEDERZEIT trennen und dann ist NIX mehr mit lenken !!!

Es folgt eine kleine Lenkradkunde zu der Frage: „Warum bestimmte VW-Lenkräder passen und bestimmte nicht und WIE WIR ES (ohne „wirklichen“ TÜV!!!) PASSENT MACHEN!!!“

Ich habe dazu 5 Lenkräder, deren Verzahnung (Grobverzahnung 2) mit der vom T3-Bus identisch ist, an den maßgeblichen Stellen vermessen, hier das Ergebnis:

Abkürzungen zur Vereinfachung:
(z) = Oberkante Feinverzahnung wenn das Lenkrad “auf dem Gesicht liegt”;
(n) = Oberkante Zentralnabe, der höchste Punkt der Nabenmitte (ohne Blinkerrückstellung gemessen);
® = Rand des Schleifrings (Oberkante);
(b )= Oberkante Blinkerrückstellung;
(D) = Außendurchmesser des Lenkrades.

Objekt 1:
T3-Lenkrad, kleine Ausführung, umschäumt, für Servolenkung,
(D)=42 cm,
Abstand:
(z) zu (n) = 19 mm
® zu (n) = 4 mm
(z) zu ® = 15 mm
® zu (b) = 12,5 mm

http://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk1b.jpghttp://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk1c.jpg
Die Verzahnung liegt deutlich tiefer in der Lenkradnabe, als bei den folgenden Objekten, hierraus ergibt sich die Grundproblematik!!!

Objekt 2:
Lenkrad vom VW-Santana, VW-Passat, ca. 1983, umschäumt, (D)=40 cm,
Abstand:
(z) zu (n) = 12 mm
® zu (n) = 4 mm
(z) zu ® = 8 mm
® zu (b) = 12,5 mm

http://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk2b.jpghttp://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk2c.jpg

Objekt 3:
Zubehör-Lenkrad von RAID für Käfer, Golf 1+2 uvm., umschäumt, Leder,
(D)=34 cm,
Abstand:
(z) zu (n) = 9 mm
® zu (n) = 4 mm
(z) zu ® = 5 mm
® zu (b) = 12,5 mm

http://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk3b.jpghttp://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk3c.jpg

Objekt 4:
Lenkrad vom Golf 1, ca. 1975, ganz leicht umschäumt (passt optisch m. E. super in den T3)
(D)=38cm,
Abstand:
(z) zu (n) = 12 mm
® zu (n) = 4 mm
(z) zu ® = 8 mm
® zu (b) = 12,5 mm

http://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk4b.jpghttp://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk4c.jpg

Objekt 5:
Lenkrad vom späteren Golf, Jetta, Polo, 80er, umschäumt,
(D)=38 cm,
Abstand:
(z) zu (n) = 13 mm
® zu (n) = 4 mm
(z) zu ® = 9 mm
® zu (b) = 12,5 mm

http://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk5b.jpghttp://nerbi.bullifieber.de/bilder/lenk5c.jpg

Maßgeblich für die “Verwendbarkeit” eines sonstigen VW-Lenkrades mit identischer Feinverzahnung im VW-Bus T3, ist einzig und allein der Abstand zwischen konusförmiger Feinverzahnung im Lenkrad (z) und dem Schleifring ®, dieser Abstand beträgt beim T3 15 mm, nur dann funktioniert Blinkerrückstellung und Hupe einwandfrei.

Da der Abstand vom Schleifringrand ® zum höchsten Punkt der Blinkerrückstellung (b) bei allen untersuchten Objekten 12,5 mm beträgt, ist es möglich, jedes Lenkrad mit identischer Feinverzahnung und einem Abstand (z) zu ® 15 mm anzupassen, dass im T3 sowohl die Hupe, als auch die Blinkerrückstellung einwandfrei funktioniert und das ein Absacken der Lenksäule ausgeschlossen werden kann.

Durch zweckmäßiges Unterbauen des “Schleifring-Teils” (das schwarze Kunststoffteil, in dem der Schleifring vergossen ist) ist ein Abstand (z) zu ® von 15 mm anzustreben. Es wird dazu noch geraten “Schleifringe” mit der geschlossenen Kunststoffnabe), siehe Objekt 1, 2, 5, zu verwenden und aus Gründen der Stabilität des “Schleifrings”, auch die “Zentralnabe” zwischen “Schleifring” und Lenkrad ringförmig zu unterlegen. Die besten Erfahrungen habe ich mit festem Gummi (Sohlengummi) oder Forex-Kunststoffplatten gemacht. lässt sich mit Leder- oder Profilgummikleber am besten verarbeiten

Allerdings dürfte diese Bastelkonstruktion (!) bei wirklich intensiver Kontrolle durch eine TÜV-Prüfer an dieser Stelle nur bedingt auf Gegenliebe stoßen, außerdem ist bei angepassten Lenkrädern mit einer unter Umständen unschönen Lücke zwischen Lenkrad und Lenkstock zu leben, außer man findet Lösungen für die Lücke ggg.

Liberale TÜV-Prüfer lassen sich von einer technisch fundierten Erklärung und sauberer Verarbeitung auch schon mal überzeugen.

Technisch dürften die Fahreigenschaften durch unterbauen des Hupenrings nicht beeinträchtigt sein. Die eingangs erwähnte Gefahr durch Absacken des Lenkrades besteht nicht mehr.

TROTZDEM DER HINWEIS:
UMGEBAUTE LENKRÄDER = KEIN TÜV d. h. eintragen lassen oder fahren auf eigene Gefahr/ Risiko

Viel Spaß beim Basteln!!!

Nachtrag 1:
Das war Stand Dezember 2003, inzwischen sind wir wieder viel weiter…
Diverse Lenkräder habe ich inzwischen umgebaut/ angepasst … bisher zur Zufriedenheit aller Beteiligten

Nachtrag 2:
Das T4 Lenkrad hat gerade ein Kumpel abzugeben )passt plug+play) im T3 …
http://nerbi.bullifieber.de/flohmarkt/t4_t3_lenk_1.jpg
http://nerbi.bullifieber.de/flohmarkt/t4_t3_lenk_2.jpg

Nachtrag 3:
So ein Lenkrad (ursprünglich Käfer, Gelb-Schwarzer-Renner) bau ich gerade für die Verwendung im T3 um, das Lenkrad ist nach Umbau abzugeben.

Wem ansonsten ein Lenkrad mit “Grobverzahnung 2” gefällt … einfach nachmessen, ich gebe gerne Umbautipps oder baue in Auftrag auch um.

Das das bereits für T3 umgebaute und Probe gefahrene “Objekt 2” aus der Studie von oben ist, gerne auch mit Hupenplatte mit VW-Logo,- z. Zt. abzugeben.