Komplettüberholung Riementriebe

Tut das wirklich Not?

Bei meinem Bussli ist unbestimmt, ob seit dem letzten Eintrag von der Vertragswerkstätte in Landquart je überhaupt wieder etwas an den Riemen gemacht wurde! Das sind 140’000 Ungewisse km! Wasserpumpe? Kühlsystem? Ölpumpe? Spannrollen? Kurbelwellendichtung?? :gruebel:

Nun denn, nach all dem ausgegebenen Schotter für mein Bussli steht nun die “Garantie”-Arbeit für ein Lustvolles fahren ohne Motorkollaps an.

Ich hab also geschaut was die Teile auf dem freien Markt kosten, mir aber auch einen Kostenvoranschlag meiner Opelgarage und den Vorschlag von AMAG geholt.

  • Generell ist es extrem günstiger, die Teile selber zu organisieren. Nicht dass ich es nicht selber machen könnte, doch fehlt mir die Werkstatt und vor allem die Zeit!
  • Die Opel Garage würde es machen, doch fehlt Ihnen das richtige Werkzeug. Es dauert aber auch länger…viel länger. Preislich wären Sie mit ca. 1400.-Stutz in einem vernünftigen Fenster.
  • Der Kostenvoranschlag von AMAG aber hat mich beinahe erschlagen. Klaro, ich hab dem Werkstattchef gesagt er solle den “GAU” zusammenstellen, also wirklich alle Eventualitäten. Hier sehen nun unten rechts 2350.- steinharte Franken auf dem Zettel!

Schau ich aber alles durch, relativiert sich dies alles. Bei AMAG ist die Kurbelwellendichtungen, Kurbelwellendämpfer und Wasserpumpe aufgelistet. Ebenso eine Komplettspülung des Kühlsystems, ein Ausbau aller Komponenten zum Motorraumreinigen und Konservieren aufgeführt.

Die Entscheidung ist Hart, doch denke ich aufgrund des unbestimmten Motorzustandes das “Sorglospäckli” mit AMAG-Garantie zu wählen.

Was würdet Ihr vom VWBUSSFORUM in meinem Falle tun ?? :frowning:

Fredo

Aus deinen bisherigen Beiträgen vermute ich, dass du einen 2.5TDI hast.

Da beim 2.5TDI die Wasserpumpe vom Zahnriemen angetrieben wird, ist damit nicht zu spassen und die Einhaltung des Wechselintervalls dringend anzuraten. Wenn die Fakten (Serviceheft, Aufkleber im Motorraum) bei deinem Bus darauf hindeuten, dass der Zahnriemen tatsächlich bereits seit 140’000km drauf ist, würde ich dir einen Wechsel beider Zahnriemen, aller Rollen und der Wasserpumpe dringend ans Herz legen.
Ich habe bereits einem Forenmitglied geholfen den Zylinderkopf zu ersetzen, nachdem wohl beim ersten Zahnriemenwechsel die Wasserpumpe nicht ersetzt wurde und diese bei 180’000km blockierte. (Zahnriemenriss mit verbogenen Ventilen als Folge)

Der Zahnriemenwechsel ist kein Hexenwerk, benötigt aber ein paar Spezialwerkeuge. Dazu gehört ein Gegenhalter für die Kurbelwelle, damit die Zentralschraube mit über 400Nm angezogen werden kann, ein Lineal zur Arretierung der Nockenwelle, eine Messuhr mit passendem Adaper für die Grundeinstellung der Einspritzpumpe und zuletzt ein VW-spezifisches Diagnosegerät (kein 08/15-OBD) zur Feineinstellung. Ein Gegenhalter für die Nockenwellenräder ist wohl in den meisten Werkstätten vorhanden. Ich habe mir diese Werkzeuge damals selbst gebaut. Wenn die Gerätschaften vorhanden sind, ist der Zahnriemenwechsel an einem Nachmittag machbar.

Wenn die Opel-Werkstatt nicht bestätigt, dass sie das an diesem Motor schon gemacht hat und die entsprechenden Werkzeuge vorhanden sind, würde ich nicht dahin gehen. Wenn die nur die Räder markieren und den Zahnriemen so wieder auflegen, ohne die Einstellung überhaupt zu prüfen, ist das Pfusch.

VW verlangt natürlich einen stolzen Preis für das Gesamtpaket. Der Kurbelwellensimmerring ist seltener ein Problem. Öfter wird die dahinterliegende Ölpumpe undicht. Zum Tauschen der Ölpumpendichtung muss die Ölwanne ab, was natürlich einen entsprechenden Mehraufwand mit sich bringt. Ob man das pro­phy­lak­tisch tun will, oder erst wenn es tatsächlich undicht wird, kann man diskutieren. Ich würde das lassen, wenn kein Ölverlust feststellbar ist. Auch den Schwingungsdämpfer würde ich bei einem Materialpreis von 250Fr. oder mehr (ich kenne die VW-Preise nicht) nicht vorsorglich tauschen, sondern nur wenn er tatsächlich verschlissen ist.

Falls du selbst einen Zahnriemensatz kaufst, würde ich darauf achten, dass alle benötigten Schrauben dabei sind. Ich habe ein Kit von Gates verbaut und musste noch die Zentralschraube und vier Schrauben für den Schwinungsdämpfer bei VW nachkaufen. Ich glaube beim Satz von SKF wäre das alles dabei gewesen.

Ich persönlich würde das wieder selbst erledigen. Andernfalls würde ich eine freie Werkstatt, die mit den Arbeiten vertraut ist, suchen, oder aber in den sauren Apfel beissen und VW beauftragen.

Gruss Rafael

Hoi Raphael

Danke für Deine Ausführungen.

Die letzten Hinweise auf betreffende Arbeiten habe ich Schriftlich im Werkstattbuch, bei 201’000km. Bei 330’000km wurde der TDi 2.5 ACV von der Firma in Landquart abgestossen. Somit ist anzunehmen, dass dieses Fahrzeug Motortechnisch “ausgefahren” wurde…also die nötigen Arbeiten nicht mehr gemacht wurden.
Ein Anruf in Landquart bestätigte diesen Umstand. Somit kann ich gemäss Werkstattbuch festlegen dass Riemen und Wasserpumpe bei 100’ und bei 201’000km ersetzt wurden, die Oelpumpe wurde bei 201’000km ebenfalls ersetzt.

Der Vorbesitzer meinte, dass der Bus in Ex-Yugoslavien in der Werkstatt war und als er vorbeischauen ging, der Kühler vorgeklappt war…“Könnte” also sein, dass die Riemen ersetzt wurden . . .KÖNNTE… :gruebel:

Somit ist für mich klar dass Schwingungsdämpfer und Scheibe noch die Originalen sind. (Abstellen meines Motors = Ruckartiger Schlag =>T4Forum sagt vulkaniserte Zwischenlage ausgebröselt)
Die neuen Scheiben haben zwei aufgenietete Bleche (Sichtfenster), meine sind noch “Old-Fashion”!

Vorsorglich hab ich mir einen Koffer mit allen Motortypischen Absteckwerkzeugen gekauft, dachte ja zuerst dass ich eine eigene Garage zum Schrauben finde. Das Werkzeug wäre als Unterhalts-Mech im CNC Bereiche eher weniger das Problem, auch ein Gerät für die OBD (Bluetooth) habe ich. Musste ja den Tempomaten freischalten… \:D/

Also beiss ich besser in den sauren Apfel und bekomm dafür den Stempel der AMAG, die Garantie der AMAG und die richtigen Werkzeuge an meinem Bussli. :schläge:

Fredo

Wenn du trotz der offenbar vorhanden Mögilchkeiten und Fähigkeiten bevorzugst, die Arbeiten in einer Werkstatt machen zu lassen, und bereit bist, den Preis zu bezahlen, fährst du mit VW sicher nicht schlecht. Wobei ich auf die Garantie nicht all zu viel geben würde. Die Gewissheit, dass die Arbeiten seriös und nach Vorgaben ausgeführt werden, wäre mir deutlich wichtiger. Falls du tatsächlich in die unangenehme Situation geraten solltest, dass du auf die Garantie angewiesen bist, klappt das eh nur mit Anwalt und Gutachter wenn der Schaden nicht unmittelbar nach dem Werkstattaufenthalt eintritt. Bei einem Motor mit 300’000km und mehr werden die alles mögliche vorschieben.

Wenn die Ölpumpe bereits einmal gemacht wurde, sollte die ziemlich sicher keine Probleme mehr machen. Die Ursache für die häufige Undichtigkeit war die verwendete Papierdichtung. Später wurde eine andere Dichtung verbaut.

Gruss Rafael

Btw: was ist eigentlich aus deinem Leistungsmangel geworden?

Ich fasse schon eher die Qualität und das Fachwissen ins Auge, vor allem dass nach den Vorgaben gearbeitet wird. Schätze das bringt die Waage in AMAG Richtung zum Ausschlag.

Step by step Raphael. Den einen wichtigen Punkt der Wegen des Leistungsmangels immer wieder genannt wurde erschlage ich so, die ungenauen Einspritzzeitpunkte wegen schlappen Riemen und Spannern.
Der Einspritzzeitpunkt wird beim Vorgehen nach Werkstattbuch VW beim Tausch der Riemen neu ausgelesen und Eingestellt.
Alles weitere kann ich dann von oben erledigen, dass sind die ganzen Unterdruckschläuche plus Turbolader und Kühler.
In diesem Zuge werde ich auch die Gangschaltung über dem Getriebe revidieren, Teile hab ich ja da.

Fred