Holz für Bau

Hallo,
ich will mir einen Küchen/Material Block bauen, dafür werde ich Pappelsperrholz verwenden.
Jetzt die Frage, neme ich besse 10mm oder 12mm für das projekt?
Cheers Michi

Ich habe vor 5 Jahren Pappelsperrholz für mein Möbel verwendet, 12mm.
Baue es diesen Frühling neu und nehme dann wohl eher Birke.

Pappel ist sehr leicht, aber auch so weich, dass nach ein paar Jahren etliche Gebrauchsspuren zu sehen sind. Auch wirkt es nicht so ‘edel’ (selbst nach dem Ölen) und ich bilde mir ein, dass die Schrauben alle etwas ausreissen. Wobei letzteres auch meinem Talent geschuldet sein kann.

Ich würde auch eher auf Viele gehen. Klar etwas schwerer aber wesentlich stabiler. Da reichen dann auch die 9mm. Bei Pappel würde ich auf jeden Fall auf 12 gehen, ausser die klebst es

Hi Michi

Wenn Du die Pappelsperrholz miteinander formschlüssig verzahnst und verleimst, würde ich sagen, kommst Du rein von der Stabilität her auch mit 10mm hin, vor Allem bei etwas kleinem ? wie einem Küchenblock, der ja vielleicht sogar auch noch rückseitig geschlossen ist.?

Es ist einfach schwierig sämtliche Lasteinleitungen jeweils auf eine grössere Fläche zu verteilen. Also schon nur wenn Du einen Griff anschraubst oder einen Schubladenauszug hast Du auf Dauer schnell ein Problem.

Dazu kommen die “punktörmigen Lasteinleitungen” im Gebrauch. Also auf deutsch: egal mit was Du dagegenstösst und fast egal wie mit wie enig Kraft - es gibt ganz schnell eine Delle, einen Hick, ein Furche.

Aus diesen beiden Gründen sind die, mit einem harten Deckfurnier beschichteten, Pappelsperrholzplatten aus technischer Sicht ideal. Ideal mit einer ordentlichen Lage Plastik druff. Käme mir persönlich nicht ins Auto, aber eben einfach aus technischer Sicht.

In die gleiche Kerbe schlägt, dass die (meistens vorgängig standrardmässig) gebleichten Pappelsperrhölzer per UV Lichtanteil des Sonnenlichtes vergilben und man dies dank wenig Maserung und hellem Grundton dann sehr stark zu sehen bekommt. Dazu kommt noch eventuell die “Vergelbung” durch das Öl und es sieht auch ohne Gerbauchsspuren schon sehr anders aus als man denkt, wenn man das frische rohe Pappelsperrholz in der Hand hält.

Ich habe Pappelsperrholz in meinem letzten Ausbau nur noch für unsichtbare Flächen genommen: die Deckenverkleidung(Himmel), die ich weiss gerollt habe, ist bei mir aus Pappel, dann noch die Bretter “in” den Polstern und die Bodenplatte. Letztere aber nur, da ich die Möbel mit einem speziellen Detail wiederum nicht (nur)punktuell verschraube, sondern zusätzlich über Formschluss mittels einer sehr aufwendigen Verzahnung,…und zusätlich auch die Verschraubung immer durch die Platte hindurchgeführt habe und dahinter flächig verankert habe.

Lange Rede:
Im Yachtbau gibt es Pappelsperrholzplatten mit Aussenlagen in härteren Hölzern. Ich hatte einen Link, den ich leider nicht mehr finde. Dort gab es unzählige Kombinationen.

Während glaubs die Auswahl im Campingbereich einfach nur gross ist was die Dekore anbelangt, aber im Prinzip immer Plaste (HPL) drauf ist.

Selbst im Migros Do it gibt es etwas, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Mittellagen sind Pappel und aussen ist dann noch ein Tropenholz drauf. Die Platte ist glaubs zum überfurnieren gedacht. Die Decklagen sind ziemlich rötlich und ohne grossartig Bild.

Eine guter Kompromiss ist meiner Ansicht nach Seekiefer Sperrholz, da es wohl vor Allem dank weniger zahlreicher Leimschichten etwas leichter ist als Birkensperrholz und ebenfalls nicht so weich/stossempfindlich ist wie nakte Pappel. Allerdings sind die im Handel verfügbaren Qualitäten halt zum Kistenbau gedacht und demenstprechend stark schwankend ich nder Oberfläche, wenn man nicht z.B. zum Generalimporteur nach Pratteln fährt und dort die Platten einzeln rosinenpickt. …Wer auch immer so viel Zeit hat.

Die Standarddicke der beschichteten Pappelsperrholzplatten im Campingbedarf ist eine Nennstärke von 15mm.

Der Möbelbauer vom Youtube Kanal wir sehen uns unterwegs hat ein niedriges Gewicht erreicht indem er 9mm Birkensperrholz genommen hat und dann noch viele Rück- und Inneseiten bis auf DREI Millimeter runtergfräst hat.

Bin gespannt was Du zum Schluss machst.
Soweit so Gruss
T4J

EDIT:

Bei den Sandwichplatten muss man sich überlegen wie man die Kanten, bzw. Eckverbindungen ausführen will und aussehen lassen will.

Erstens kann man einen Holzstoss nicht ohne weiteres auf eine Kunststopffdecklage “aufleimen” und zweitens kommt man schnell in den Zwang Sichtkanten mit Umleimern zu versehen.

Zwei Gründe die für Sperrhölzer aus nur einem Material sprechen können.

ich hatte letzhin alu wabenplatten in der hand. keine ahnung was die kosten, aber die sind schon extrem stabil bei auch nur 5 oder 6mm dicke!

hier gibts verschiedene ausführungen
https://www.aluminiumwabe.com/de/produkte/sandwichpaneel

keine ahnung wo man die am besten bekommt und was die kosten…

gruss
siegi

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Ich habe mich für Siebdruckplatten entschieden. Sie sind zwar ein ganz klein wenig schwerer aber ich konnte dünnere Platten nehmen, da sie wirklich stabil sind. Im Endeffekt also vergleichbares Gewicht aber ich mag den Look und sie sind perfekt gegen Feuchtigkeit geschützt. Habe meine ganzen Möbel (Bis auf die Rücksitzbank) komplett aus 9mm Siebdruckplatten gebaut.

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Schweine teuer, wobei auch ich nicht weiss was die Schweine so kosten. Aber wie kann man die dann verbinden usw.?
Gruss
tomix

Unser Rapido Wohnwagen besteht aus Sperrholzplatten(?) welche beidseitig furniert sind, aber die Sperrholzplatten(?) innen drin sind nicht vollflächig. Also ein Art beplanktes Fachwerk.
Ich habe für die Kisten im Hocker sehr dünnes (unter 5 mm, für die Wände, Boden 5 mm) Sperrholz genommen. Alle Seiten mit Dreikantleisten miteinander verleimt. Hält nach 10 Jahren immer noch. Ein Griff (überstehende Seite mit zwei grossen Löchern) brach mal, wurde mal von jemanden Quer abgedrückt. Leimte dann nochmal ein Stück 3 mm(?) Sperrholz dahinter. Ich hätte nie gedacht, dass die so lange halten.
Gruss
tomix