Das www.vwbusforum.ch in der zeitung vom 11 aug

Reiselust mit einem VW-Bus

Auf den eigenen vier Rädern zu verreisen, gehört für viele Globetrotter noch immer zu den grössten Vergnügen. Sie kaufen einen kleinen Bus und bauen ihn um – zum Schlafen, Kochen und Verweilen. Wer dabei an seine handwerklichen oder technischen Grenzen stösst, muss nicht verzweifeln.
Welche Materialien verwende ich am besten für den Innenausbau? Macht es Sinn, den Bus zu isolieren? Worauf achte ich bei einem Kauf? Diese Fragen stellte sich auch Fabien Sieber aus Sargans. Als er vor einigen Jahren beschloss, mit einem Kollegen die Panamericana von Feuerland bis Alaska abzufahren, machten sie sich auf die Suche nach einem Gefährt, das die herausfordernden Strassenbedingungen zu meistern vermag. Sie entschieden sich für einen VW-Bus – ein besonders beliebtes Fahrzeug unter den Reisemobilen.

Von diesem allzwecktauglichen Gefährt existieren diverse Modelle, wird der VW-Bus doch seit mehr als fünf Jahrzehnten gebaut. Es gibt verschiedene Typen: Angefangen beim kultigen Typ2 T1 (gebaut von 1949 bis 1967) bis zum heutigen Typ2 T5 (ab 2003), welcher über jeden technischen Schnickschnack verfügt. Bei all diesen Modellen wurden auch ab Werk speziell ausgerüstete Busse angeboten, die für das Reisen ausgelegt waren, die sogenannten Westfalia-VW-Busse.

Das heute verbreitetste Modell auf der Strasse ist der Typ2 T3. Er wurde von 1979 bis 1992 gebaut. Er wird deshalb gerne zum Reisen verwendet, weil er für viele vom Preis, von den Gestaltungsmöglichkeiten wie auch vom Nutzen her das geeignetste Modell ist.

Hilfe via Internet
Da der T3 schon in die Jahre gekommen ist, hat er seine Schwachstellen und Macken. Für viele sollte dies jedoch kein Hindernis sein, einen solchen Bus zu kaufen und aufzurüsten. Denn Hilfe wird vor allem unter Gleichgesinnten grossgeschrieben. In diversen spezifischen Foren und Communities können Busbesitzer im Internet ihre Probleme schildern und diskutieren. Die Archive der Plattformen sind mittlerweile so gross, dass sich für jede Kleinigkeit und Problemzone eine Antwort findet.

Um den Innenausbau zu planen, machten sich Fabien und sein Kollege auch im Internet schlau. «Für jedes Bauproblem am Bus fanden wir in den Foren eine Lösung», sagt Sieber und betont vor allem die Hilfsbereitschaft der anderen User: «Wenn wir zum Beispiel ein bestimmtes Ersatzteil benötigten, machten sich sogar einige der Forenteilnehmer für uns auf die Suche. Denn sie kannten noch jemanden, der wiederum jemanden kannte, der dieses Teil besass.»

Steigende Beliebtheit
In den VW-Bus-Foren steigt die Mitgliederzahl stetig. Allein im Schweizer VW-Bus-Forum vwbusforum.ch haben sich binnen zwei Jahren 500 Neumitglieder eingetragen. Entweder besitzen die Neumitglieder schon einen Bus und sind kürzlich auf die Seite aufmerksam geworden oder sie planen, einen Bus zu erwerben. Letztere löchern meistens die anderen User mit Fragen, worauf bei einem Kauf zu achten sei, wo sich die Preisgrenze für bestimmte Modelle befände und welches die Problemzonen respektive Schwachstellen der jeweiligen Busse seien.

Dabei spielt es keine Rolle, wie vertraut jemand mit der Materie bereits ist. Viele Leute, die sich einen VW-Bus kaufen, haben anfangs noch keine grossen technischen Kenntnisse. Aber das spielt kaum eine Rolle, da man beim Bus – vor allem bei den älteren Modellen – mit Hilfe von Anleitungen und Tips selbständig Reparaturen durchführen kann. «Die Technik und vor allem Elektronik war bis zum T3 noch überschaubar und verständlich», sagt Sieber: «Zum Teil sind ausführliche Reparaturanleitungen vorhanden – mit Bildern.»

Treffen als Austausch nutzen
Der VW-Bus ist weltweit verbreitet und besitzt Kultstatus. Vor allem in Deutschland und Grossbritannien ist die Fangemeinde riesig. Erst kürzlich wurde das sechzigjährige Bestehen des VW-Busses in Hannover gefeiert. Zehntausende von diesem «Virus» infizierte Besitzer besuchten den Anlass. Solche Treffen bieten noch weitere Vorteile. «Auf diesen Treffen kann man sehr gut Erfahrungen austauschen. Man sieht zum Beispiel, was andere eingebaut haben, und kann sich inspirieren lasen», sagt Sieber.

Ausgerüstet mit installierter Kochnische, einer Sitz- und Schlafmöglichkeit und viel Stauraum, machten sich Fabien Sieber und sein Beifahrer-Kollege auf nach Argentinien. Den Bus liessen sie verschiffen, flogen hinterher und reisten ein Jahr lang von Feuerland bis nach Alaska. Für die beiden ist klar, warum das Reisen mit einem kleine Bus so spannend ist: «Immer flexibel zu sein und Orte anzufahren, auf die man gerade Lust hat, gefällt besonders», sagt Sieber, «vor allem erlebten wir so täglich neue Geschichten.»

Alain Bader

Dieser Text entstand als Abschlussarbeit der Medienschule St. Gallen. Wir publizieren in loser Folge Beiträge der Absolventen.
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tagblatt.ch/magazin/leben/tb … 126,515380

Hey cool! Ich hoffe unser Server bricht vor lauter Besuchern nicht zusammen :smiley:

War hier schon ein Thema :wink:

https://vwbusforum.ch/t/st-galler-tagblatt-reisen-mit-dem-vw-bus/4767/1

Gruss
Claudio

wow kuuuh! Schöna!