Bitte um Ratschläge nach Überschwemmung meines Buses

Hallo zusammen

Ich bin zur Zeit auf Sardinien im Urlaub und leider wurden wir am Dienstag von einem extremen Gewitter überrascht, wie es die Einheimischen noch nie erlebt haben. Es hat über Stunden geschüttet was das Zeug hielt, mit der Konsequenz, dass der staubtrockene Parkplatz, auf welchem sich Snowflake (T6 California Ocean) befand, mit nahezu 60cm Wasser überflutet wurde. Ich habe nichtsahnend erst am nächsten Mittag realisiert, dass ich ihn an der tiefsten, uns somit dümmsten Stelle auf dem ganzen Parkplatz abgestellt hatte. Er war vorwärts parkiert und stand somit mit der Schnauze am tiefsten im Wasser. Das Wasser ist zum Glück doch versickert, so dass ich Zugang hatte. Als ich die Seitentüren öffnete, kam mir schon das Wasser entgegen. Die Staufächer in den Seitentüren waren mit Wasser gefüllt. Na Suuuper! :scream: Ich habe mich nicht getraut, ihn zu starten und habe via meiner Versicherung einen Abschleppdienst organisiert. Mein Italienisch ist leider sehr schlecht, was ich jedoch meine verstanden zu haben ist, dass der Bus nicht zu weit im Wasser gestanden hätte und somit gestartet werden kann. Gesagt getan, er hat ihn angelassen und da kam auch schon das Wasser aus dem Auspuff geflossen. Das blubbernde Geräusch hat sich irgendwie wie ein Jetski angehört. Er meinte dann weiter, dass er den Bus auf die sehr steile Ausfahrt stellen möchte und den Motor mindestens 5 Minuten laufen lassen will, damit alles Wasser abfliesst. Es kam dann auch eine ziemliche Menge aus dem Auspuff und unter dem Bus raus. Als ich dann die Heckklappe öffnete, kam mir nochmals eine ganze Menge Wasser entgegen. Ich hab dann die untere Plastikverkleidung am Boden bei der Heckklappe abgeschraubt, da kam mir nochmals mehr Wasser entgegen. Wenn ich übrigens von Wasser schreibe, ist das nicht das klare kühle Nass aus dem Hahnen. Sondern eher eine braune Brühe, welche wegen der Nähe zum Meer sicher noch einen gewissen Salzgehalt aufweist. Ich bin dann einige Mal den Hang hochgefahren, habe mich zurückfallen lassen und bin dann stark auf die Bremse getreten. Jedesmal kam nochmals etwas Wasser beim Heck raus.

Da die Volkswagenvertretung in Sassari vor meiner Rückfahrt leider keinen Termin mehr frei hatte, muss ich wohl oder übel kommenden Dienstag mit dem ungeprüften Bus nach Hause fahren. Ich habe mir notfallmässig noch ein Paar Sicherungen und eine Spitzzange gekauft (gehört eigentlich zur Grundaustattung ich weiss), wer sich schon mal die Finger wund gewurstelt hat mit dem blöden „VW-Plastik-Sicherungs-Entfernungs-Dingens“, kennt den unschätzbaren Wert einer kleinen Spitzzange. :grinning: Wer übrigens an die Camping Sicherungen kommen will, sollte den Fahrersitz einfach quer stellen und nach hinten schieben. Ist mir erst eingefallen, als ich bereits aufgeschürfte Finger hatte. Wenn man wieder einen kühlen Kopf und Zeit hat, ist halt einfach alles etwas einfacher. Dass man standardmässig keinen Sicherungs-Belegungsplan von VW kriegt, wurde schon sehr oft im Forum diskutiert. Dann heisst es halt einfach, alle Sicherungen zu prüfen. Und ja nicht vergessen, eine Foto vom Originalzustand zu machen. Eine defekte 20A Sicherung musste ich austauschen. Mir ist es dann aber trotzdem passiert, dass ich plötzlich eine 20A Sicherung zu viel hatte. Also beim rausnehmen fallen gelassen und dann aaeehhh… wo war die schon wieder? :thinking: Mit dem Foto vergleichend, konnte ich keine fehlende Sicherung finden. Schöner Moment! :weary: Ihr könnt euch vorstellen, dass nun die eine oder andere Fehlermeldung im MFA+ auftaucht. Übrigens schon bevor ich die eine Sicherung zu viel hatte. ACC, ASC, Reifendruckmessung, Airbag und sicher noch mehr. Kurz leuchtete auch mal noch die 4x4 Leuchte, die ist aber wieder weg. Da ich nur die eine defekte Sicherung gefunden und ausgetauscht habe, gehe ich davon aus, dass das Wasser irgendwelche Sensoren geschrotet hat.

Soviel zur Einleitung. :grinning:

Nun zu meinen konkreten Fragen.

  1. Ist es sicher, mit diesen Fehlermeldungen die weite Reise von Sardinien, via Fähre nach Genua, in die Schweiz zurückzulegen? Muss ich irgendetwas beachten? Soll ich doch in Sassari beim VW Vertreter vorbei und ihn einen kurzen Check machen lasse (wenn sie das überhaupt machen werden da kein Termin usw.)
  2. Mein Bus ist noch Vollkasko versichert, also auch der Elementarschaden. Ich muss zur Behebung nächste Woche zur Amag, dann wird eine „Schadens-Bestandesaufnahme“ gemacht, der Kostenvoranschlag geht dann zur Versicherung. Die werden dann wohl über das weitere Verfahren entscheiden. Was braucht es, bis es ein Totalschaden, evtl. wirtschaftlicher Totalschaden wird? Muss ich bei der Bestandesaufnahme auf irgendetwas spezielles hinweisen? Der Boden (MDF-Platte?) wurde sicher kräftig nass und ist ziemlich sicher noch nicht zu 100% getrocknet. Der muss doch komplett ausgetauscht werden, oder nicht? Dass der komplette Teppich raus muss, ist ja klar. Das Dreckwasser lief aber auch aus/in die Schlitze der Standheizung auf der Beifahrerseite. Wie ist Gefahr mit Korrosion wegen dem leicht salzigen Wasser zu sehen? Die Kabel unter den Sitzen lagen definitiv im Dreckwasser.

Herzliche Grüsse aus dem sonnigen und warmen Sardinien

Oje, das wünscht man niemandem…
Ich würde Morgen nochmals mit deiner Versicherung telefonieren.
Persönlich würde ich keinen Meter weit fahren, um den Schaden möglichst gering zu halten und auch um später nicht mit dem Vorwurf konfrontiert zu werden, den Schaden noch selbst vergrössert zu haben.
Meist haben Versicherungen auch eine Rückreise inkl. sowie einem Rücktransport des FZ, klär dies mal ab.
Viel Geduld

Wirtschaftlicher Totalschaden ist 2/3 des Wertes vom Fahrzeug. Wasserschäden sind immer schwierig. Ob du damit zurückfahren kannst ist schwierig zu sagen. Ich würde es nicht machen, weil durchaus weitere Schäden entstehen können.

Shit, frag mal Vollmond. Der hatte auch Wasser in seinem Bus. Die Platten im Boden bei ihm waren alle nur Pressspan. Wenn bei dir gleich gebaut, dann sind die 100% hinüber und müssen getauscht werden. D.h. ziemlich viel Arbeit für die Werkstatt, das kann sich läppern…

Der Motor lief ja nun schon, d.h wenn da Wasser in der Luftansaugung war, ist es nun eh schon zu spät nachdem er gestartet wurde, bzw kann meiner Meinung nach durch die Fahrt in die Schweiz nicht schlimmer werden.
Was ich kritischer finde, ist dass dir nun eventuell diese Brühe durch die Getriebentlüftungen ins Getriebe gelaufen ist. Wenn das so ist, vermischen sich nun Wasser und Dreck mit dem Getriebeöl. Und das umso mehr je weiter du fährst. kA ob du damit bis in die Schweiz kommst, aber zumindest mittelfristig is das sicher nicht gut für Getriebe so zu fahren bevor das Ôl getauscht wurde. So wie du es beschreibst, sollte es nun nachdem das Wasser weg ist einfach zu sehen sein wie hoch es stand. D.h anhand der Pegellinie kannst du ja abschätzen ob es dir zum Getriebe reingelaufen ist oder nicht.

Kopf hoch und alles Gute,
Matze

Vielen Dank für euer Feedback
@Maribus ich dachte meine Suche nach Vollmond hat ergeben, dass er seit Aug 18 nicht mehr im Forum aktiv ist. Stimmt das nicht?
@matze Ich glaube der Herr vom Abschleppdienst hat genau diese Pegellinie gemeint, jedoch in Bezug auf Wasseransaugen des Motors und nicht wegen dem Getriebe. Sie sei nicht überschritten worden. Aber ich bezweifle etwas seine Kompetenz. Ich mache mir ehrlich gesagt mehr Sorgen über die Elektronik als die Mechanik. Ich würde als Laie davon ausgehen, dass bei einem T6 4 Motion das Getriebe gemacht ist, um durch Wasser zu fahren. Ich will ja nicht, dass mir bei voller Fahrt auf der Autobahn einer, der bei den neuen T6 omnipräsenten elektronischen Helferlein,
mir plötzlich ein Streich spielt und mich in Gefahr bringt. Ich habe mal ein paar Fotos angehängt.

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Ich würde den von der Assistance abholen lassen und bei AMAG begutachten lassen, nicht mehr selber fahren.

Mir wär das Risiko zu gross!

Gruss,Adi

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Danke für euren Input
War heute in Sassari bei German Cars und mit viel Überzeugungskraft konnte ich sie dazu bringen eine Diagnostik laufen zu lassen. Sie fragten ob Salzwasser im Spiel war, da sie sehr viele Fehler in der Elektronik feststellen konnten. Der Motor sei aber in Ordnung und ich könnte in die Schweiz fahren. Zeit um was zu machen hatten sie leider nicht. Als mir auf der Rückfahrt nach Badesi immer wieder die Klima und das Discovery Media ausgestiegen sind und das System irgendwie rebooted hat, war mir die Sache nicht mehr ganz geheuer. Der neuen Plan ist nun bis Porto Torres zu fahren, auf die Fähre und in Genoa den Bus abgeben zwecks Transport zurück in die Schweiz. Zum Glück gibt es eine sehr schnelle Zug Verbindung via Mailand. Mal schauen ob der TCS der gleichen Meinung ist. Habe meinen Plan so erklärt, Bescheid kriege ich morgen.
Falls @Vollmond noch im Forum ist, was ist deine Einschätzung betreffend was es zu machen gibt nach einem Wasserschaden mit Salzwasser und ob der Boden komplett raus muss.
Herzlichen Dank

Hab da mal etwas mitgelesen. Nur ist mir etwas nicht ganz klar…
Alle Türgummis sollten doch eigentlich ein Wasserstand vom 60cm halten können.
Oder gibt es da stellen am boden wessen das Wasser durch lassen?
Bei hohem Wasserstand verstehe ich es ja, dass es durch die Lüftung kommen kann aber bei 60cm. :thinking:
Wie machen den es die, die in Matsch Parcours fahren?

Die Türgummis halten Spritzwasser aus, aber keine Tauchgänge. Wer in 60cm tiefen Match fährt wird nachher auch einiges reinigen müssen…innen wie aussen. Ausserdem fährt niemand durch 60cm tiefen Match mit einem VW Bus ohne durch Winde oder Abschleppseil rausgezogen zu werden. Ausser dreckiges Wasser zählt schon zu Match…

hoi hoi
… die frage zu dem Boden…ich denke das die bodenplatte diesen kurzen wasserschaden aushält und nicht zerfällt wie bei mir wo das Regenwasser 3 Jahre lang langsam immer alles auffrass…
viel Glück

Lg Vollmond

Hallo Snowflake,

darf man fragen wie die Sache weiterentwickelt hat?

merci u gute Fahrt,
magy

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