T6 - Eigenausbau - Möbelfixierung

Hallo zusammen,

ich stelle hier mal eine Frage in den Raum:

Mein Bruder baut sich derzeit seinen T6 selber aus. Jetzt haben wir gemeinsam einige Zeit damit verbracht die Möbel zu zeichnen und zu dimensionieren. Der Ausbau gestalltet sich ein wenig wie hier unter diesem link:

https://www.spacecamper.de/modelle.classic.html

Wir sind uns nun nicht ganz sicher, wie das Möbel (für Kleidung) hinten am besten befestigt wird. Da es bis zum Boden reicht, wissen wir wie wir es unten fixieren. Aber muss dieses Möbel auch oben nochmal fixiert werden? Oder reicht rein am Boden? Diese Frage ist erstens für die Sicherheit interessant, und auch, dass das ganze nicht anfängt zu schwingen (wenn man mal über sandige Strassen fährt).

Ich hoffe ich habe meine Frage klar genug formuliert, andernfalls lasst mich wissen ob ihr weitere infos benötigt.

LG,

Peter

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Hi

Hat das Möbel eine Rückwand? Falls ja:
Ich würde Gewindenieten (Tubtara) in die Seitenwand oben montieren. Anschliessend das Möbel so verschrauben.
:v:

Hallo Mathias,

ja, sowas ähnliches haben wir uns auch gedacht. Aber der T6 ist neu und innen noch so schön :slight_smile: da möchte er nichts aufbohren oder ähnliches.
Ich habe diese Frage in das Forum gestellt um zu schauen ob jemand die perfekte Lösung parat hat :wink:

LG,

Peter

PS.: In meinem Bus habe ich ca. 100 Gewindenieten gesetzt - es gibt nichts besseres

Wie baut man denn einen T6 aus ohne kosmetisch zu verändern? Wie fixiert ihr dann die Möbel unten ohne zu bohren?
Man kann doch auch Gewindenieten schön setzen, sodass es original aussieht…
Ich würde jetzt ein gut befestigtes Möbel anstelle von kosmetischen Ansprüchen bevorzugen. Bei einem Unfall sei’s dir gedankt.
Die Löcher siehst du ja dann nicht wenn das Möbel davor montiert ist?

Wenn er nicht bohren will kann er ja auch leimen. Dann bleibt einfach das Möbel für immer und ewig da wo’s hingeklebt wurde, und bei einer Demontage entsteht noch mehr Schaden als bei ein paar Gewindenieten- Löchern…

:man_shrugging:

Ich sehe es sogar umgekehrt, ich verbohre lieber einen Neuwagen, den es so immer noch zu kaufen gibt, als einen Oldtimer :wink:

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Hallo zusammen,

zur Frage der Befestigung am Boden:
Er hat das Schienensystem im Bus. Wir hatten uns gedacht diese zu verwenden.

zur Frage wegen der Bohrungen oben:
Der Grundgedanke meines Bruders ist, dass er die Möbel wieder rausnehmen kann. Er benutzt den Bus auch für die Arbeit. Und da muss er manchmal mit mehreren Leuten zu einem Filmdreh fahren. In seiner Vorstellung nimmt er die Möbel in den Bus wenn er dann auf Urlaub fährt oder längere Wochenenden irgendwohin fährt. Wenn er die Möbel rausnimmt, dann bleibt die Sicht auf die Löcher… Zugegeben, dieses Detail hätte ich vielleicht auch schon am Anfang meines Posts erwähnen können :wink: sorry

LG,

Peter

Edit - jetzt habe ich über ne Stunde getippt und Dein obiger Hinweis ist zwischendrin “reingekommen”, ohne dass ich ihn gesehen habe - aber vielleicht ist ja trotzdem etwas dabei an Info, wenn nicht für Dich und Deinen Bruder, dann hoffentlich für den ein oder anderen Mitleser.
Und man könnte bei den unten/ im Folgenden beschriebenen Blechlaschen mit Flügelmuttern, Rändelschrauben und dergleichen arbeiten.

Guten Tag Peter

Mathias und Jörg kann ich nur zustimmen.

Mein erster Tip wäre, wenn Du “es genauso machst”, wie spacecamper, dann einmal dort vorsichtig nachzufragen, “Du hättest ihre tollen Ausbauten für Deine Hobbyarbeiten zum Vorbild genommen…” und “…ob sie Dir verraten könnten, wie sie hinten den Schrank vom Typ soundso befestigen?” Ich glaub nicht, dass es ein Betriebsgeheimnis ist. Sonst mal irgendwo bei einem Händler fragen, ob Du einen Blick in den Schrank werfen kannst.

Eine Methode, die ich bei Reimo und Westfalia Ausbauten gesehen habe, bei Ausbauten, die aus, mit Kunststoff belegten, Sperrholzplatten bestehen, ist die Methode, mit wenigen, z.B. drei oder vier, Stahl-Blechlaschen pro Schrankteil zu arbeiten, die am Möbel mit mehreren Schlossschrauben(je nach Anzahl und Belastungsrichtung lieber grösser als M6) oder noch besser Einschlagmuttern, in jedenm Fall durch das Platten-Material hindurch verschraubt werden, und in die Karrosserie mit einer kräftig dimensionerten Schraube ab M8 oder lieber M10 aufwärts.

Das geschieht gern an schwer bis sehr schwer einsehbaren Stellen. Ich würde auch schauen, ob nicht irgendwo werksseitig vorgesehene Gewinde im Bereich des Möbels in Frage kommen, an die man andocken kann, bestenfalls solche vom Gurtsystem. Eine etwas längere Blechlasche könnte dabei ein klein wenig, garnicht mal so unerwünschte, Elastizität ins Spiel bringen und so dazu beitragen, dass nicht jede Verwindung der Karrosserie vom Möbel voll mitgemacht werden muss.

… das Ganze in Kombination mit nem Keder an der Stirm der Platten, dort wo sie seitlich an die Karrosse, bzw. deren Verkleidung anschliessen.

Natürlich übernehme ich keine Gewähr für die Schraubendimensionen - ich kenne ja die Konstruktion auch gar nicht im Detail und rechne auch nichts ingenieursmässig aus. Ich würde im Zweifel lieber eine Nummer zu gross und grösser als von mir beschrieben dimensionieren. Die Gewichtskraft von Möbel und Inhalt im Falle eines Unfalles verzigfacht sich: bei 30g werden aus 100kg Schrank mit Inhalt dann 3 Tonnen. Sowas halten nicht ein paar Spaxschrauben und auch keine Handvoll M6 oder gar M5 Schräublein, die, wenn sie nicht selber reissen, dann sehr schnell durch ein Holz einfach “durchstanzen” können.

Meinen seitlichen Schrank habe ich so geplant, dass zwei Gurtaufnahmen, wie beschrieben per Lasche in Reichweite einer inneren, 14mm starken, Möbelwand liegen, er seitlich und in der Höhe Formschluss mit der Karrosse, bzw. dem anschliessenden Möbel hat, mit dem er wiederum unsichtbar und sehr tragfähig an einem Punkt verschraubt werden kann und er mit der Bodenplatte über Nuten formschlüssig verzahnt ist, in denen er mit versenkten Winkeln unter Vorspannung gehalten wird zusätzlich zum Eigengewicht. Trotzdem kann er sich gegenüber den Seiten noch etwas bewegen, da im oberen Bereich neben dem Formschluss nur eine Lasche punktuell eine Verbindung herstellt zur Karrosse über eine obere Gurtaufnahme. Er schliesst zudem seitlich mit 3mm Fuge und Keder gegen die Karrosse zweimal auf voller Höhe an.

Ich würde das Eigengewicht naturgemäss in die Bodenplatte einleiten und ansonsten eher über eine geringe Zahl fester Schraubverbindungen gehen, damit erstens nicht alle Karrosseriebewegungen/ Vibrationen vom Möbel eins zu eins, zu hundert Prozent mitgemacht werden müssen und zweitens das Möbel auch noch ein wenig arbeiten kann. Während Metall sich nur mit der Temperatur ausdehnt und zusammenzieht, tut Holz dies zusätzlich relativ stark in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit. Wenn auch Sperrholz sehr viel weniger als Vollholz.

Es gibt aber auch noch ganz andere grundverschiedene Strategien, wie etwa die Methode, eine Holzlattung (aus Sperrholzstreifen) mit der Karrosse (etwa an den Holmen) über die jeweils ganze Lauf-Länge oder Höhe zu verkleben und dann die Möbel in diese zu verschrauben. Mit heutigen Karrosserieklebern durchaus möglich, aber neben der riesigen Menge an Klebstoff und der schweren Rückbaubarkeit eher etwas für den Wohnmobilausbau eines leeren/grösseren Transporters.

Hoffe, dass eine weiterhelfende Anregung dabei ist.
Gruss T4J

Demontier mal den T3 Westfaliadachshrank. Ich hätte nie so wenige kleine Schrauben (die sind eher M6, falls überhaupt) zum besfestigen gewählt.

Ich würde es so machen wie es T4_AAC_Junkie bzw. seine Vorposter beschrieben haben.

Gruss
tomix

hahaha, sorry, das war jetzt nicht meine Absicht. Ich gebe dir aber Recht, das Thema ist generell interessant. Im Gegenteil, ich denke du hebst hier ein paar Sicherheitsaspekte hervor, die mein Bruder zu unterschätzen scheint.

Zu “Frage wie spacecamper es macht”:
Ja, das wäre sicher der einfachere Weg. Muss aber zugeben, dass ich da persönlich an meine Gewissensgrenze stosse. Wenn ich (oder an dieser Stelle mein Bruder) nicht bereit bin den Preis für deren Produkt zu zahlen, dann frage ich auch nicht an wie die was machen. Deren Preise können mir gefallen oder nicht, für das Geld kauft man sich ja halt auch das know-how. Also - selbst erfinden, aber mit Auge auf Sicherheit :wink:

Persönlich bin ich ein grosser Freund von Einschlagmuttern/Rampamuffen/Gewindenieten. Ich finde die Anwendungen einfach genial. Ich finde du hast da einen super Punkt angebracht: Die Sicherheitsgurtanschlusspunkte! Da habe ich noch gar nicht daran gedacht. Diese könnten im Falle des Urlaubs herausgeschraubt werden und dann könnte man da eigene Gurtlaschen oder ähnliches mit ner M8/M10 reinschrauben. Als Haltepunkt oben sollte das auf jedenfall reichen.

Du hast übrigens auch noch einen anderen sehr interessanten Punkt angesprochen: Abstand Möbel zur Seitenwand… Ich und mein Bruder haben uns da noch nicht so viele Gedanken dazu gemacht. Aber ein paar “Grundgedanken/ängste” hatten wir in Bezug aufs “scheuern”, also wenn das Möbel anfängt an der Seitenverkleidung zu scheuern und kratzen. Du meinst du hast ein Kedersystem dort verbaut? Wie kann ich mir das vorstellen? Ist das so eine Art Gummilippe die du an der Rückseite des Möbels verklebt hast?

"Natürlich übernehme ich keine Gewähr für die Schraubendimensionen - ich kenne ja die Konstruktion auch gar nicht im Detail und rechne auch nichts ingenieursmässig aus."
Keine Angst, ich werde dich nicht bis auf die Schraubengrösse verantwortlich machen :))))))

Torsion - ja, das hatte ich auch auf dem Schirm. Es fällt mir aber schwer da festzulegen, wieviel Bewegung sich einer da erwarten kann…

Wie Tomix auch meint, manchmal sieht man Befestigungen welche mir die Haare zu Berge stehen lassen. Viel zu oft befestigen “Selbstausbauer” Möbel oder andere Dinge, nicht mit dem Gedanken “Was passiert wenn?”

So, ich werde meinem Bruder erstens nahelegen, sich einen Account hier zu machen und zweitens zu prüfen wo überall mögliche Hängepunkte für die Sicherheitsgurte wären.

Vielen Dank nochmal T4_AAC_Junkie, deine Arbeit ist nicht umsonst :wink:

LG,

Peter

Der Westfalia ist kein Selbstausbau, die Befestigug war ab Werk so und die hält. Die Muttern mal nachzuziehen schadet nicht. Inzwischen sind Stopmuttern drin, da beim Ausbau nach 25 Jahren beinahe alle Schrauben lose waren.

Wenn das Möbel oben formschlüssig ist und unten vorne einen fixen Anschlag hat, kann schon mal nicht so viel passieren.

Der Keder sieht so aus (der Wulst vorne soll vorallem den Spalt verdecken)…

Gruss
tomix

Oh, das heisst der hat den TÜV bestanden?

Nabend Peter

Eigentlich genauso wie es Tomixs Bild vom Westfalia Heck/Dachstaukasten zeigt.

Ich hatte beim Camping-Profi (Reimo-Händler) drei Laufmeter als Meterware mitgenommen von dem hier:

https://shop.camping-profi.ch/camping-shop/moebelbau-innenverkleidung-moebelgriffe/umleimer-t-umleimer/12380/dichtkeder-silber-rund

Und ich habe das Profil etwas weiter, in die Fuge hinneingezogen angebracht, als dass es auf dem Bild von Reimo dargestellt ist, so dass der hohle Teil nicht nur die Fuge verblendet, sonder ca. zur Hälfte “in der Fuge” zwischen Stirnkante und Karosserieblech zum liegen kommt und quasi als Puffer etwas mehr mit abfedert sowie verhindert, dass die Tackernadeln, die im Flachen Teil des Profiles liegen, das Blech direkt berühren.

Gruss T4J

Wir sind in der Schweiz. Der Ausbau hat eine Typengenehmigung da so ab Werk.

Ich hab das Bild kurz irgendwo geklaut.

Aufklebbares Fugenband (Neopren ?) tut hier seinen Zweck auch, evtl. auch zusätzlich über die Klammern beim Keder. Einfach etwas dazwischen, damit es nicht quitscht, wenn sich da was gegeneinander bewegt.

Gruss
tomix

:slight_smile: Ja, ich hatte TÜV geschrieben, da ich mal denke, dass REIMO erstmal den deutschen Markt mit ihren Produkten angegangen ist. Klar, dass das dann auch noch eigens für die Schweiz bestätigt werden muss. Da hatte ich wohl ein wenig zu schnell geschrieben :wink:

Generell, eure Tipps haben uns sehr weitergeholfen! Vor allem das Thema Kedersystem bzw. der Vorschlag zum selbstklebenden Fugenband (Streifen Armaflex?) ist sehr hilfreich und hat schon für ein erstes konstruktives Gespräch mit meinem Bruder gesorgt.

Ich werde euch auf dem laufenden halten wie es weitergeht.

LG,

Peter