Edit - jetzt habe ich über ne Stunde getippt und Dein obiger Hinweis ist zwischendrin “reingekommen”, ohne dass ich ihn gesehen habe - aber vielleicht ist ja trotzdem etwas dabei an Info, wenn nicht für Dich und Deinen Bruder, dann hoffentlich für den ein oder anderen Mitleser.
Und man könnte bei den unten/ im Folgenden beschriebenen Blechlaschen mit Flügelmuttern, Rändelschrauben und dergleichen arbeiten.
Guten Tag Peter
Mathias und Jörg kann ich nur zustimmen.
Mein erster Tip wäre, wenn Du “es genauso machst”, wie spacecamper, dann einmal dort vorsichtig nachzufragen, “Du hättest ihre tollen Ausbauten für Deine Hobbyarbeiten zum Vorbild genommen…” und “…ob sie Dir verraten könnten, wie sie hinten den Schrank vom Typ soundso befestigen?” Ich glaub nicht, dass es ein Betriebsgeheimnis ist. Sonst mal irgendwo bei einem Händler fragen, ob Du einen Blick in den Schrank werfen kannst.
Eine Methode, die ich bei Reimo und Westfalia Ausbauten gesehen habe, bei Ausbauten, die aus, mit Kunststoff belegten, Sperrholzplatten bestehen, ist die Methode, mit wenigen, z.B. drei oder vier, Stahl-Blechlaschen pro Schrankteil zu arbeiten, die am Möbel mit mehreren Schlossschrauben(je nach Anzahl und Belastungsrichtung lieber grösser als M6) oder noch besser Einschlagmuttern, in jedenm Fall durch das Platten-Material hindurch verschraubt werden, und in die Karrosserie mit einer kräftig dimensionerten Schraube ab M8 oder lieber M10 aufwärts.
Das geschieht gern an schwer bis sehr schwer einsehbaren Stellen. Ich würde auch schauen, ob nicht irgendwo werksseitig vorgesehene Gewinde im Bereich des Möbels in Frage kommen, an die man andocken kann, bestenfalls solche vom Gurtsystem. Eine etwas längere Blechlasche könnte dabei ein klein wenig, garnicht mal so unerwünschte, Elastizität ins Spiel bringen und so dazu beitragen, dass nicht jede Verwindung der Karrosserie vom Möbel voll mitgemacht werden muss.
… das Ganze in Kombination mit nem Keder an der Stirm der Platten, dort wo sie seitlich an die Karrosse, bzw. deren Verkleidung anschliessen.
Natürlich übernehme ich keine Gewähr für die Schraubendimensionen - ich kenne ja die Konstruktion auch gar nicht im Detail und rechne auch nichts ingenieursmässig aus. Ich würde im Zweifel lieber eine Nummer zu gross und grösser als von mir beschrieben dimensionieren. Die Gewichtskraft von Möbel und Inhalt im Falle eines Unfalles verzigfacht sich: bei 30g werden aus 100kg Schrank mit Inhalt dann 3 Tonnen. Sowas halten nicht ein paar Spaxschrauben und auch keine Handvoll M6 oder gar M5 Schräublein, die, wenn sie nicht selber reissen, dann sehr schnell durch ein Holz einfach “durchstanzen” können.
Meinen seitlichen Schrank habe ich so geplant, dass zwei Gurtaufnahmen, wie beschrieben per Lasche in Reichweite einer inneren, 14mm starken, Möbelwand liegen, er seitlich und in der Höhe Formschluss mit der Karrosse, bzw. dem anschliessenden Möbel hat, mit dem er wiederum unsichtbar und sehr tragfähig an einem Punkt verschraubt werden kann und er mit der Bodenplatte über Nuten formschlüssig verzahnt ist, in denen er mit versenkten Winkeln unter Vorspannung gehalten wird zusätzlich zum Eigengewicht. Trotzdem kann er sich gegenüber den Seiten noch etwas bewegen, da im oberen Bereich neben dem Formschluss nur eine Lasche punktuell eine Verbindung herstellt zur Karrosse über eine obere Gurtaufnahme. Er schliesst zudem seitlich mit 3mm Fuge und Keder gegen die Karrosse zweimal auf voller Höhe an.
Ich würde das Eigengewicht naturgemäss in die Bodenplatte einleiten und ansonsten eher über eine geringe Zahl fester Schraubverbindungen gehen, damit erstens nicht alle Karrosseriebewegungen/ Vibrationen vom Möbel eins zu eins, zu hundert Prozent mitgemacht werden müssen und zweitens das Möbel auch noch ein wenig arbeiten kann. Während Metall sich nur mit der Temperatur ausdehnt und zusammenzieht, tut Holz dies zusätzlich relativ stark in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit. Wenn auch Sperrholz sehr viel weniger als Vollholz.
Es gibt aber auch noch ganz andere grundverschiedene Strategien, wie etwa die Methode, eine Holzlattung (aus Sperrholzstreifen) mit der Karrosse (etwa an den Holmen) über die jeweils ganze Lauf-Länge oder Höhe zu verkleben und dann die Möbel in diese zu verschrauben. Mit heutigen Karrosserieklebern durchaus möglich, aber neben der riesigen Menge an Klebstoff und der schweren Rückbaubarkeit eher etwas für den Wohnmobilausbau eines leeren/grösseren Transporters.
Hoffe, dass eine weiterhelfende Anregung dabei ist.
Gruss T4J