Problem mit 2. Batterie im T4

Hallo zusammen
Ich habe letztes Jahr mich informiert wegen einem Einbau einer Zweitbatterie in meinen T4. Dies habe ich dann nach langem Lesen und studieren der verschiedenen Versionen auch gewagt. Ich habe also eine Optima AGM Yellow Top 55Ah unter dem Sitz eingebaut, dazu ein Trennrelais und dies mit der Starterbatterie Blei 100 AH verbunden. Da die Starterbatterie erst vor kurzem ausgewechselt wurde habe ich hier keine neue AGM eingebaut.
Ich glaube hier liegt aber genau das Problem, da bei unserer letzten Reise die Sicherung (40A - Verbindungsleitung zur AGM über das Relais direkt an der Starterbatterie) durchgebrannt ist. Es hat mir dann die Yello Top so tiefentladen bis die Kühlbox nicht mehr lief :hae und konnte sie dann mit meinem elektronischen Batterieladegerät sowie auch mit dem Alternator nicht mer laden. Jetzt ist sie zuhause aufgeladen und wieder top, doch mein Problem ist noch nicht gelöst. :gruebel:
Benötige ich irgendwie ein spezielles Ladegerät die beide Batterien trennt und so keine Ausgleichströme fliessen können?

Hat jemand eine Idee wie man so etwas kostengünstig in den Griff bekommt?

Vielen Dank jetzt schon einmal für eure Hilfe. Ich möchte das ganze auf Vordermann bringen, da es im Mai nach Skandinavien geht \:D/

Gruess
Fredy

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du in der Verbindungsleitung der beiden Batterien eine 40A-Sicherung verbaut, die nun ausgelöst hat. Dass danach die Zweitbatterie nicht mehr geladen und bei weiterer Benutzung immer tiefer entladen wird, ist klar.

Vermutlich hast du alles richtig gemacht, nur passt die Dimensionierung nicht ganz. Im Campingbetrieb wird die Zweitbatterie entladen, während die durch das Trennrelais getrennte Starterbatterie voll bleibt. So ist es unumgänglich, dass Ausgleichsströme fliessen, wenn der Motor das nächste mal gestartet und das Trennrelais geschlossen wird. Die Verkabelung muss daher so ausgelegt werden, dass diese Ausgleichsströme bewältigt oder klein gehalten werden können. Wie hast du deine Komponenten gewählt? Belastbarkeit des Relais? Leitungsquerschnitt?

VW verwendet im T4 ein kleines Relais und hält die Ausgleichsströme mit einer relativ dünnen Zuleitung bewusst tief. Für die Verbinung zur Zweitbatterie hat VW nur 6mm²-Kabel verwendet. Durch den etwas höheren Widerstand der Kabel bleiben die Ströme auch bei einer entladenen Zweitbatterie klein genug, dass ein 40A-Relais ausreicht.
Bei Anleitungen zur Installation von Zweitbatterien liesst man häufig von enormen Kabelquerschnitten bis 25mm² (beim T3 Diesel durch die langen Leitungen z.T. berechtigt). Grössere Querschnitte sind auch sinnvoll, wenn man die Zweitbatterie möglichst schnell Aufladen möchte, oder wenn stets grössere Verbraucher an der Zweitbatterie angeschlossen sind. Bei der Verwendung der grösseren Leitungen müssen aber auch die restlichen Komponenten (Relais, Sicherung) entsprechend gewählt werden.

In deinem Fall vermute ich, dass du die Verbindungsleitung so gross gewählt hast, dass bei einer entladenen Zweitbatterie Ströme fliessen, die 40A übersteigen. Um das Problem zu lösen, müsstest du nun die Leitungen so wählen, dass die Ströme kleiner ausfallen, oder aber das Relais und die Sicherung so wählen, dass sie auch die hohen Ströme deiner Verkabelung aushalten. Wenn du die verwendeten Komponenten und deine Bedürfnisse bzw. deine Verwendung der Zweitbatterie nennst, können wir dir sagen was sinnvoller ist, oder mit der Berechnung helfen.

Die Dimensionierung der Verkabelung wird auch hier und hier thematisiert.

Gruss Rafael

Hallo Rafael
Herzlichen Dank für deine Antwort.

Ich habe den Einbau so ungefähr nach dieser Anleitung vorgenommen: gaskutsche.de/tipps_zweitbatterie.php
Die Leitungen habe ich mit 10mm2 oder evt. 16mm2 weiss nicht mehr genau ausgeführt und das Relais ist ein Nagares 180A

Mir ist nicht ganz klar warum die 40A Sicherung durchschmelzen konnte. Ich hatte als Verbraucher an der Zweitbatterie ausschliesslich eine kleine Thermokühlbox und den Radio dran. Wobei ich den Radio abgestellt habe nach der Fahrt. Irgendwann musste es dann passiert sein dass die Sicherung futsch war und der Akku nicht mehr geladen wurde, das habe ich dann übersehen.
Auch ist mir nicht ganz klar warum ein grösserer Querschnitt grössere Ausgleichströme verursacht. Ist es nicht so, dass grössere Querschnitte mehr aushalten können, ich habe diese nur als Reserve genommen.

kann es nicht sein, dass man eben nicht Blei und Gel zusammenschalten darf oder stimmt dies nicht?

habe im Netz noch so Ladegeräte ect. gefunden, weiss aber nicht genau ob so was mein Problem lösen würde, die kosten auch Schweine Geld #-o

Danke für die Hilfestellung
Fredy

Bleisäure- und Bleigel-Batterien mit einem Trennrelais zu kombinieren ist nicht ideal aber nicht das Problem für die durchgebrannte Sicherung. Durch die unterschiedlichen Ladeschlusspannungen hat man entweder nicht die volle Kapazität der einen oder eine duch die ständige Überladung verkürzte Lebensdauer der anderen Batterie (ohne weitere Anpassung ist das erste der Fall). Dazu aber später mehr, da es nicht das aktuelle Problem betrifft.

Ich versuche nochmal zu erklären, wie die Sicherung durchbrennen konnte. Wenn der Motor ausgeschaltet ist (z.B. auf dem Campingplatz) wird das Trennrelais geöffnet. Die Kühlbox bezieht nun ihren Strom alleine von der Zweitbatterie. Die Thermokühlbox ist ein relativ starker Verbraucher. Ich schätze den Stromverbrauch der Kühlbox auf 5A (entspricht der Messung an meiner). Die Yellow-Top mit 55Ah schafft das im Idealfall 10h, aber auch nach kürzerer Zeit wäre der Ladezustand der Zweitbatterie deutlich tiefer. Wenn der Motor wieder gestartet wird und das Trennrelais schliesst (die beiden Batterien werden verbunden) kann bereits durch den Ausgleichsstrom (auch ohne Verbraucher an der Zweitbatterie) zwischen der vollgeladenen Starterbatterie und der leeren Zweitbatterie ein Strom über 40A entstehen. Spätestens wenn der Alternator durch eine erhöhte Drehzahl seine volle Leistung bringt (bis 90A oder 120A je nach Ausführung) fliessen Ströme dieser höhe zur Zweitbatterie und die Sicherung schmilzt.

Grössere Kabel können selbstverständlich mehr aushalten. Das Kabel ist aber auch mitverantwortlich, wie gross die Ströme überhaupt ausfallen. Grössere Kabel bieten zwar Reserven, führen aber auch zu grössere Ströme, die dann für andere beteiligte Komponenten vielleicht zu gross sind. Der Widerstand einer Leitung ist abhängig von der Länge und dem Querschnitt. Eine längere Leitung hat einen grösseren Widerstand während ein grösserer Querschnitt zu einem kleineren Widerstand führt. Der Strom stellt sich je nach Widerstand der Leitung ein. Durch die dicken Kabel (kleiner Widerstand) fallen diese Ströme gross aus.

Als Lösung für deinen Fall würde ich folgendes vorschlagen. Du hast bereits ein ausreichend gross dimensioniertes Relais. Wenn auch alle anderen Komponenten der Verbindungsleitung (Kabelschuhe, Verbindungen, Sicherungshalter, Stecker) einen grösseren Strom aushalten, kannst du eine stärkere Sicherung probieren.

Die von dir genannten Ladegeräte sind vor allem dann sinnvoll, wenn man das eingangs erwähnte Problem der unterschiedlichen Ladespannungen sauber lösen möchte. Das Ladegerät kann die Spannung für die zweitbatterie leicht erhöhen und so sicherstellen, dass die Zweitbatterie auch ganz voll wird. Der Ausgleichsstrom ist dann natürlich begrenzt, weil diese Ladegerät nicht einen beliebig hohen Strom übertragen können. Somit würde ein solches Gerät wohl dein Problem lösen, es ist aber meiner Meinung nach (zur Lösung dieses Problemes) übertrieben.

Gruss Rafael

Das ist super erklärt Rafael, vielen Dank dafür.

Somit werde ich mal probieren eine grössere Sicherung zu verbauen. Am liebsten würde ich den Strom mal messen, jedoch habe ich nur Messgeräte für Wechselstrom und Gleichstrom so hoch habe ich nicht.

Was würdest du vorschlagen, Sicherungen mal so 100A zu verwenden oder besser mal 80A?

Muss mal schauen was für welche es überhaupt gibt in dieser Grösse (sind AGU Glassicherungen), habe übrigens gerade gesehen zuhause auf der Rechnung das es sogar 60A Sicherungen waren.

Die Stärke der Sicherung ist davon abhängig, wie viel Strom die restlichen Verbindungen und Komponenten aushalten. Wenn die Kabelschuhe, Stecker und Sicherungshalter so viel aushalten, kannst du 80A oder 100A wählen.
Wenn du schreibst, dass bereits eine 60A-Sicherung verbaut war, bin ich doch ziemlich erstaunt, dass diese alleine durch die Ladeströme geschmolzen ist. Hast du in der Verbindungsleitung zwei Sicherungen verbaut (an der Starterbatterie und an der Zweitbatterie)? Sind beide geschmolzen? Einen Kurzschluss in der Verbindungsleitung kannst du ausschliessen?

Den Ausgleichsstrom zu messen, wäre tatsächlich interessant. Man müsste in der Situation, wenn die Zweitbatterie leer ist, aber die Starterbatterie vollgeladen ist, messen um den maximalen Strom zu kennen. Wenn du in deinen (ungefähren) Wohnort angibst, oder in deinem Profil ausfüllst, meldet sich vielleicht ein Mitleser in deiner Umgebung mit einem passenden Messgerät.

Gruss Rafael

Ja es ist richtig, ich habe 2 Sicherungen verbaut, jedoch ist immer nur die vorne an der Starterbatterie durchgebrannt. Einen Kurzschluss kann ich ausschliessen, werde aber alles nochmals checken.

Den Wohnort habe ich nachgetragen, bin am Bodensee. Ich checke dann alles mal nach und bedanke mich für die schnelle Hilfe. Ansonsten frage ich mal in der Nähe in einer Garage ob sie so ein Messgerät haben.

Gruess
Fredy

Fliegt die Sicherung auch jetzt, wenn du die Zweitbatterie zuhause vollgeladen hast und sie im Bus über das Trennrelais verbindest?

Gruss Rafael

Nein, zuhause war alles i.O. Im Moment habe ich die Optima ausgebaut um zu laden, respektive hatte den Akku für den Elektromotor vom Schlauchboot gebraucht \:D/

Ich baue sie am WE mal ein und probiere es nochmals aus, dann kann ich ein Feedback geben. :top

100ah starterbatterie und 55ah verbraucherbatterie mit einem trennrelais verbunden ist devinitiv keine optimale lösung.
bei verwendung eines trennrelais müssen zwei gleich alte und göeich grosse batterien verwendet werden und auch dann ist der ladezyklus während der fahrt nicht optimal, da die beiden batterien niemals den selben ladezustand haben wenn der motor gestartet und dadurch das relais geschlossen wird.

ich persönlich bin fan von dem hier:
ctek.com/de/de/chargers/D250S%20DUAL

ist halt nicht die günstigste lösung, jedoch wird deine teure optima yellow keine drei saisons durchhalten so!
da gibt es verschiedene treads hier, wenn ich es recht in erinnerung habe ist von member bluestar etwas zu finden, er hat viel erfahrung mit den vw bussen die er vermietet.

nur meine meinung, trennrelais oder nicht ist villeicht auch eine glaubensfrage… :top

@muffi, das einige manko daran ist das es keine Möglichkeit hat über normalen Strom zu laden :frowning: (als 3. Energiequelle)

das stimmt einen direkten anschluss am ctek gibt es nicht.
ich habe schon von jemandem gelesen, der ein 230volt ladegerät an den anschluss vom alternator angeschlossen hat, paralell zum alternator… anscheinend funktioniert das bei dem. oder wenn du kein solarpanel hast, kannst du das ladegerät an diesen anschluss anschliessen, funktioniert auch.

ich persönlich bin der meinung dass bei standzeiten z.b. auf dem campingplatz mit 230volt stromversorgung lediglich die verbraucherbatterie geladen werden muss. darum habe ich einfach das batterieladegerät direkt an die verbraucherbatterie angeschlossen und so wird die verbraucherbatterie geladen.
die starterbatterie ist ja völlig von der verbraucherbatterie abgekoppelt und wird ja nicht entladen -warum muss die dann geladen werden?

also für mich die beste lösung, mit einem einzigen gerät ohne viel aufwand :top :top