Californien durch Mittelamerika- Californien bis Costa Rica

Nachdem ich den Bus also durch geprüft hatte, ( beim Reifenhändler mit Spurvermessung und Bremsprüfstand, das prüfen ist oft umsonst in USA) und ein paar Spurstangenköpfe wechseln ließ, ging es an das Umschreiben. Also erst einmal ein Apartment mieten, wegen Adresse, dann den US Führerschein machen, was wirklich eine alberne Sache ist und dann beim DMV mich als Eigner eintragen. Dann konnte ich auch schon anfangen zu reisen.
Erstmal eingekauft, das ist in den Städten doch wesentlich billiger.

  1. Tat - Yosemite National Park. Auch im Dezember eine Reise Wert. Viele Pässe sind gesperrt, ich bin einige trotzdem gefahren, weil ich ohnehin grobstollige Reifen drauf hatte und auch noch eine Satz Schneeketten gefunden hatte. Hat sich gelohnt, die Aussicht ist Atemberaubend.
    Und für Schweizer Verhältnisse sind die Pässe in USA eher einfach zu befahren.
    Die Ketten habe ich nie gebraucht, später stellte sich raus, das die gar nicht gepasst hätten… :slight_smile:

Kampieren war überall auf Parkplätzen möglich. allerdings ist es im Sommer schwerer, denn offiziell soll man auf Campsites übernachten.

Bären kann man im Winter leider nicht sehen, soll aber einen Haufen geben. Unheimlich die Geysire, aber am eindrucksvollsten fand ich immer noch die riesigen alten Bäume, so etwas gibt es in Europa ja gar nicht mehr. Vielleicht wieder in ein paar hundert Jahren…

Ansonsten Natur pur und auch sehr viele nette Menschen, wenn gleich auch ein wenig naiv, aber wer einmal in USA Fernsehen geguckt hat, merkt schnell, das CNN USA nicht gleich CNN Schweiz ist. Also brav auf die Fragen antworten und möglichst wenig diskutieren und schon gar nicht kritisieren, es wird einem sowieso nicht geglaubt… Für den Durchschnitts Amerikaner ist die Zeit kurz nach dem 2 Weltkrieg stehengeblieben bzw. den Augenzeugenberichten seines Opas, der im D-day noch dabei war. Die können sich gar nicht vorstellen, das Länder so schnell wieder aufbauen können. Und glauben oft, das die Schweiz ein Teil Deutschlands ist !

Aber man kann schmunzelnd darauf eingehen.

Sonst sind die Nationalparks vorbildlich ausgestattet, mit vielen Grillplätzen, Toiletten und Duschmöglichkeiten, auch einkaufen kann man, aber ziemlich teuer.

(Gleich vorweg, der teuerste McDonalds in USA war damals beim Grand Canyon ! Kaffee das 3 fache wie in Californien.)

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Hallo Rudi
Danke für Deinen Bericht, den ich sehr spannend finde und gerne lese. Nur eine Bitte habe ich: kannst Du die jeweiligen Ergänzungen als ‘Antwort’ an Deinen vorherigen Beitag anhängen, statt jedes Mal einen neuen Beitrag zu eröffnen? Wenn die Geschichte im selben Beitragsbaum drin ist, kann man sie als Fortsetzungsgeschichte lesen, das ist viel bequemer, auch oder speziell für Leute, die vielleicht den einen oder anderen Beitrag verpassen (oder für die mit schlechtem Gedächtnis :flushed:).

Weiterhin frohe Büsslifahrt!
Yvonne

Ok, wie gewünscht…

Vom Yosemite Park dann Richtung Las Vegas, natürlich durchs Death Valley

Toll die Fahrt durch die Wüste, neben Abstecher durch Death Valley, muss man alles mal erlebt haben. Soo heiss fand ich das auch gar nicht, vielleicht weil Dezember war oder weil ich schon veil in der Sahara war?, Keine Ahnung…auf jeden Fall war es nachts a…kalt und ich war froh meinen dicken alpinen Winterschlafsack mitgebracht zu haben.
dann weiter nach LV !
Man kann sagen was man will, aber es ist einfach faszinierend, wenn auch total dekadent. (Oder gerade deswegen?)
Las Vegas ist einfach genial… man braucht sich nur irgendwo an die Straße zu postieren und den Trubel zu beobachten…besser wie Fernsehen.
Essen gab es umsonst in den Kasinos, “Gambler” Buffets werden überall angeboten, manchmal kosten die auch einen “Schutzgebühr” $ aber in der Regel kräht kein Hahn danach wer da ein und ausgeht.
Getränke, vor allem alkoholische sind sowieso frei.
Ich probierte natürlich die Slotmaschine aus und spielte auch 2mal Blackjack, leider alles ohne Erfolg, den ich auch nicht erwartete. Wollte einfach mal ausprobieren.

Gut in Vegas sind die vielen RV parks, ich war aber auf keinem, habe mir das aber von anderen erzählen lassen. Ich bin wie gesagt nach der Ankunft gegen morgen erst mal in irgendein Kasino zum Essen und dann mit vollem Bauch auf die Suche nach Waschsalon, die gibt es in jedem Kaff und auch in Vegas. Neben dem Waschsalon war eine Kneiep und da ich drustig war, habe ich dort ein Bier bestellt. Wie es der Teufel will, hatte der philippinische Besitzer gemeinsame Verwandte-Bekannte in der Schweiz und der Tag-Abend war gelaufen.

So erhielt ich die nächsten drei Tage auch einen kleinen Einblick in das Leben der dort ansässigen Bevölkerung. Die sind alle ganz normal eigentlich und gar nicht “crazy” wie man oft in Filmen sieht.
Nur ewig leben will dort keiner, man macht seine Kohle und geht dann wieder dahin zurück, wo man herkam.
Auch ich bekam einen Job angeboten, zweisprachige Leute braucht man immer, und ich kann ja sogar 3. Aber das wollte ich dann doch nicht.

Dann weiter zum Grand Canyon, den hätte ich mir aber streichen können, zu voll, zu teuer und auch gar nicht sooo beeindruckend.
Gerne wäre ich runter geklettert, aber wohin so lange mit dem Bus ? Frei Parken war nicht, also wieder weiter, dies hat mich schon etwas geärgert.
Aber wie gesagt, soo toll war der auch nicht, aber vielleicht sind wir Europäer auch zu sehr verwöhnt.
Bestimmt hat man auch Fun im Fluss usw, aber all diese kleinen Vergnügungen sind ziemlich teuer im Budget und wohl auch nicht sooo toll, wenn ich mir die Horden der Teilnehmer aus den Bussen ansah.

Aber das muss jeder selbst entscheiden, ich entschied mich erst mal nach Los Angeles zu Freunden zu fahren.

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Fahren auf US Highways ist ziemlich dröge, alle halten sich an die 96 km Begrenzung und bleiben brav in der Spur, wobei es egal ist, welche.
Im Bussi war auch ein CB Funk eingebaut, damit konnte ich dann den Truckern zuhören, die aber meist langweilig über irgend einen Quark sabbelten und sich meist vor Wiegestationen warnten.
Ein recht nutzloses Gerät.
Irgendwann kam ich dann in L.A an, die Vororte sind alle recht flach und man kann die Innenstadt schon ewig weit voraus sehen.(Wolkenkratzer in der Ferne)
Sonst aber recht langweilig, solange man sich nicht in “Ghettos” rum treibt, wo es sicher auch viel zu gucken gibt, aber ich hatte darauf keinen Bock.
Meine Bekannten wohnten in einem unauffälligen Vorort, die sehen auch irgendwie alle gleich aus.
Dann spulte ich noch das übliche Touristenprogramm ab, also Sunset Strip, Beverly Hills, Studios usw. usw.
Am Besten fand ich noch Disneyland…ist schon beeindruckend und auch erschwinglich.

Nach ein paar Tagen dann weiter nach San Diego und in die Baja California *Mexiko), ein Bruder hatte sich mit seiner Frau eingefunden, die aber leider ein Visa nach Mexiko benötigt hätte, was den beiden aber zu umständlich war, die Baja California ist interessanterweise ohne Visa befahrbar.
Die Grenze konnte man problemlos überqueren, wir wurden einfach durchgewunken.
Wer jetzt denkt, er sei in Mexiko, nee, die eigentliche Grenze kommt erst ein bisschen weiter, da die Baja California wie gesagt zu einer Art Sonderzone gehört.
Dann kam gleich Tijuna, das Kaff ist schon der Hammer…nach dem feinen San Diege ist man schon etwas erstaunt…
Wo man hinschaute waren besoffene US Collegekids die sich in den Striplokalen und anderen Alkoholabfüllstellen erfreuten. Dann gab es etliche Straßenverkäufer die einem irgend etwas echt Mexikanisches andrehen wollten, von albernen bunten Sombreros bis zu Prostituierten.
Der Rest der Leute schien nur so herumzulungern und auf die nächste Möglichkeit in die USA zu kommen zu warten.
Wir wurden immer gewarnt, das man super aufpassen musste, da die Einheimischen mit Ihren alten Autos nur darauf warteten das man vorbeifährt um einen dann zu rammen und Riesensummen (mit Hilfe der Polizei) aus dem Opfer zu pressen.
Naja, ein Polizist, den wir später in Cabo San Lucas kennenlernten, erklärte uns das etwas anders. Er erklärte uns, das die Fahrer der US Autos fast ausnahmslos besoffen wie die Stiere sind und die Polizei diese eher gnädig mit einer fetten Geldstrafe davonkommen lässt. Und natürlich auch den Schaden am Auto des mexikanischen Unfallgegner erstatten muss, wobei man das auch durchaus mit seiner Versicherung regeln kann, wenn man einen Unfallbericht anfordert, der gerne ausgestellt wird. Nur besteht kein Ami darauf, da er dann ja auf die Wache muss und durch die Horrorgeschichten angst hat in den Knast zu kommen. Ist ja auch schwer mit der Schuldfrage, denn der Besoffene hat ja leider schlechte Karten. (Eigentlich kommt man bei Unfällen mit Alkohol erst einmal ins Gefängnis, das sollte sich jeder zu Herzen nehmen, der dort unten fährt)
Und natürlich erzählt der “arme” Collegestudent seinem Papa zu Hause natürlich nicht, das er total blau war und so entstand dann halt das Urban Myth von den bösen mexikanischen Autofahrern, die an jeder Kreuzung darauf warten, das die einen ahnungslosen Ausländer rammen können.
Zur Zeit als ich da war, gab es auch noch eine Touristenpolizei, die bei jedem, aber wirklich jedem Vorfall mit Ausländern grundsätzlich gerufen werden musste…und die ist nicht korrupt.

Trotzdem ist Tijuana ein Loch, was man eigentlich schnell durchqueren sollte, es gibt dort wirklich nichts sehenswertes oder sonst irgendwie er-lebenswertes, wenn man von Verhaltensstudien der Touristen absieht, aber diese kann man genauso auf dem Ballermann in Mallorca betreiben…

Also weiter durch die Baja California, die ja jedes Jahr durch die Motorradrennen berühmt wird.

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Die berühmte Baja California ist eigentlich nichts besonderes, nur einmal ium Jahr bei den spektakulären Rennen ist viel Los.
den Rest des Jahres, von den Touristenplätzen abgesehen, eher beschaulich und Wüste wohin das Auge blickt. Meterhohe Kakteen, teilweise ganze Wälder davon. ist auf jeden Fall mal wert sich das anzuschauen.
Campen kann man überall, habe ich jedenfalls gemacht, meist da wo schon andere waren, denn ein Einzelgänger bin ich ja nicht.
Man glaubt gar nicht, wie viele Campertraveller unterwegs sind…
An den Küstenstreifen mit Beach sind natürlich schon Hotels und Apartmentkomplexe entstanden.
Aber der eine oder andere beschauliche Ort ist schon dabei und man kommt schnell in Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn man etwas Spanisch kann !
Wobei die Mexikaner, wie diese selber sagen, spanisch eher wie Kinder sprechen, also relativ einfach und nicht so überlastet mit den Zungenbrechern wie die Spanier.
Also ähnlich wie Engländer und Amerikaner. (Ohne Ami “slang” allerdings, beim Spanisch kommt das irgendwie nicht so stark vor.)

An der Südspitze der baja dann Cabo San Lucas, damals noch ohne Villen von Bill Gate und Mick Jagger und noch relativ preiswert.

Wer Wale mag, kann diese reichlich besichtigen, entweder mit dem Fernglas oder auch per Boot ganz nah heranfahren, was aber nicht billig ist. Ich hatte ein gutes Fernglas und bin sowieso eher der Meinung, das man die in Ruhe lassen sollte.
Was ich gut fand , waren die vielen Kneipen von Aussteigern aus aller Welt, dort konnte man viele treffen und die Stimmung war immer sehr locker.
So haben wir einige nette Abende verbracht und auch ein paar Bekanntschaften geschlossen.
Aber alles hatte ein Ende und mein Bruder nebst Frau musste bald wieder nach Europa, also wieder retour durch die Baja, mit einer ganz einmaligen Sylversterfeier in irgendeinem Kuhkaff unterwegs, wo uns alle spontan einluden mitzufeiern. Eigentlich hat das ganze Dorf ja auf dem Dorfplatz gefeiert, denn jeder brachte seinen eigenen Suff und Essen mit Tischen und Stühlen zum Platz hin, wo dann alle sich mal hier mal da bedienten und das ging bis in den Morgen hinein.
Glaube ich jedenfalls, ganz genau weiß ich nicht mehr, wann die Feier zu Ende war.
Mittags ging es jedenfalls mit Hangover weiter und durch bis Californien, wo ich mich von Bruder und Schwägerin dann verabschiedete, um gleich wieder zurück nach Mexiko zu fahren, denn ich wollte ja weiter, so weit wie möglich nach Süden !
So stand ich schon 8 Stunden später wieder an der Grenze nach Tijuana, was ich aber gleich durchquerte, denn den Tourirummel muss man sich ja nur einmal reintun.
Also weiter Richtung Mexicali, wo das eigentliche Mexico begann.

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Eigentlich begann natürlich auch in Mexicali nicht das Mexico, weil das Kaff genauso wie Tijuana, wenn auch nicht in diesem Ausmaß, von Kurztouristen auf der suche nach Suff und Sex heimgesucht wird, aber in die Richtung mussste ich schon fahren, denn allzuviel Straßenauswahl gibt es auch nicht.

Zum Glück ging es dann auch vorher schon südlich Richtung Mazatlan. Interessent die zweite Grenze, die die Baja California vom Festland abgrenzt.
Da wurde ich, ganz im Gegensatz zur großen US/MX Border ziemlich genau gefilzt. Was die suchten ? Waffen natürlich, denn man kann ja in USA seinen Ballermann recht problemlos kaufen.
(Auch ich hätte einen kaufen können, dank California Driving License, denn mehr braucht man dazu nicht! Irgendwie gingen die automatisch davon aus, das man US Citizen ist, wie gesagt, das war vor 9/11 und Homeland Security)
Und viele Mexikaner lassen sich von Ihren US Freunden einen mitbringen.
Dabei haben die Grenzleute auch ein kleines Geheimfach im Boden des Einbauschrankes entdeckt, von dem ich gar nichts wusste ! Da war zum Glück kein vergessener revolver drin, sonst hätte ich dumm aus der Wäsche geschaut. Aber eine SUPER “Wie mache ich es selber” Anleitung zum selber reparieren des guten Stücks und ein paar Schraubenschlüssel.
Die US Anleitung war wirklich spitze, selbst VW in Mexico hat da reingeguckt… Aber dazu komme ich erst später…
Zunächst war ja nix kaputt und ich konnte unbekümmert weiterfahren.
Auch hier im Norden ist die Gegend ziemlich öde, alles recht trocken und staubig. Also so schnell wie möglich weiter nach Süden, immer an der an Küste lang.
Die Straßen sind keine Autobahnen, aber auch nicht schlecht und so ein Bus hält ja einiges aus.
Wenn er nicht überladen ist.
Hier gleich der Tipp- nehmt nichts mit, was ihr nicht wirklich braucht. Werkstattausrüstung kann daheim bleiben, die Mittelamerikaner reparieren die Busse für einen Appel und Ei und das wirklich gut. Auch der zweite Ersatzreifen (einen sah ich mit 4 Stuck!!) kann da bleiben, im Prinzip sogar der Ersatzpneu, denn “vulcanización” gab es an jeder Ecke!
Die reparieren alles dort unten.
ich machte auch gleich meinen ersten Ölwechsel, Damals war Pemex die einzige Raffinerie und die Auswahl entsprechend übersichtlich. Es gab “Virgin Oil” also reines Mineralöl. Und dann noch W30,W40 und der absolute Hochstand der Technik 20W50. das hab ich dann genommen, denn es kostet alles ca. 1 US$ pro Liter. Wechsel 50 cent, wobei ich mir später habe sagen lassen musste, dass er mich beschissen hatte, denn der ist umsonst.
Aber ich habe ohnehin mit dem Ladenbesitzer noch ein paar Bier getrunken und dann auf seinem Parkplatz pennen können, mit freier Benutzung der Werkstattdusche am Morgen.
das war immer so ein Problemchen, denn Dusche hatte ich ja keine, musste also alle zwei Tage mal irgendwo etwas suchen, aber meist konnte ich in den Gasthäusern, wo ich auch aß, das Bad benutzen. Und später mit besserem Spanisch und engerem Kontakt zur Bevölkerung ergab sich das alles irgendwie sowieso von selber.

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(War ein bisschen busy, hetzt gehts weiter)
nachdem ich also mein Büsli gepfleg thatte, weiter die Pazifikküste herunter.
Das ist relativ durchwachsen, mal nette Fischerorte mit ursprünglicher Bevölkerung und dann wieder Touristenhochburgen ala Mazatlan und Acapulco (das kommt später).
Für mich ideal, denn alle paar Tage brauche ich "mal wumtata"und ein bisschen Kontakt zu Touris (also Schweizern oder Deutschen, die man da ja zuhauf trifft). DerKonbtakt mit Mitmenschen ist insofern wichtig, damit ich die frischen Erlebnisse auch verarbeiten kann, dazu brauche ich die Ansichten der “gleich erzogenen”. Kann jeder sehen wie er will, ich selber finde, das mich das immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringt, all zu oft sehe ich Zeitgenossen, die total weg geschwoben in einer irrealen Welt leben, nachdem, Sie ein paar Monate getravelt sind.

In Mazatlan noch eine besondere Anekdote. ich saß in einem Hafenrestaurant (nicht für Touris, essen mag ich dann doch lieber wie Einheimische) und sinnierte bei einem Verdauungsbier vor mich hin, als mich die Mexikaner am Nebentisch einluden, doch besser mit Ihnen zu trinken, als so alleine dort zu sitzen. Das laß ich mir nicht 2mal sagen und gesellte mich zu denen. Es stellte sich heraus, das diese Offiziere der Küstenwache waren und nach einigen weiteren Bieren gestand ich denen auch meine Liebe zum segeln. “Du willst eine Segelyacht?”, kann ich dir besorgen, sagte der “Capitan”, wobei ich aber einwandte, das ich wohl jetzt noch nicht das nötige Kleingeld habe. “Kostet dich einen Kasten Bier” grinste er.
In der weiteren Unterhaltung stellte sich heraus, das die Beamten auch eine lukrativen Nebenverdienst mit den Eignern Amerikanischer Yachten hatten, sprich, die entführten die Boote aus den Häfen und versenkten Sie vor der Küste. Sollte Dann die Versicherung nachhaken, versandete die Untersuchung natürlich bei der Küstenwache…
Statt versenken, verscherbelten die die Boote aber auch,mit der Auflage, wesentliche Merkmale zu ändern.Eine Adresse gab es gleich, einen Vetter in El Salvador, der für ein paar tausend $ diese Aufgabe übernahm.
Im Suff klang das recht verlockend, und ich zahlte einfach die Zeche in der Kneipe, das war genau ein Kasten Bier (12 US$). Am nächsten Tag nüchtern war mir das aber doch zu kriminell und ich sagte dem Kommandanten freundlich ab mit der Begründung, das ich das erst planen muss. Die Aussicht mit einer Versicherungsbetrugsyacht herum zu segeln, war mir doch zu kriminell. Er sagte noch grinsend zum Abschied, das der Deal trotzdem gilt,ich hätte ja auch schon bezahlt.
Ich fuhr dann weiter nonstop runter Richtung Acapulco, wo ich jemanden treffen wollte.

Unterwegs, denn ich hatte es eilig, fuhr ich auch nachts, teils, weil kein verkehr, und teils weil kühler.
Irgendwo etwas mehr im Land sprang ein Reh über die Straße, kurz dachte ich, da hast du aber Glück gehabt, dachte ich noch, als prompt der geile Rehbock hinterher sprang und mir direkt ins Auto.
Im Schock stieg ich aus, Machete in der Hand (was ich dabei dachte,weiß ich auch nicht mehr) aber der Bock hatte Genickbruch und war tot. Die Beule war auch beachtlich, hätte ich nicht den reifen vorne, wär es wohl noch schlimmer gewesen. so war nur die rechte Seite eingebeult und der Scheinwerfer hin.
Keine 3 Minuten später hielt einer dieser Riesen LKW an und babbelte aufgeregt auf mich ein. Mein spanisch war noch nicht so gut,das ich den LKW Fahrer Slang verstand, aber es klang nett und ich sagte einfach “Si”.
Darauf griff er in die Tasche und rückte mir ein paar Tausend Peso in die Hand (ca.6 US$), schnappte sich den toten Rehbock und fuhr wieder los.
Jetzt war ich auch noch Wilderer…
Danach war ich etwas vorsichtiger und fuhr nur noch hinter den LKW’s, wobei ich manchmal Mühe hatte mitzuhalten. Die Bremsen auch nicht wegen der Kühe, die auch ab und an auf der Straße rumhängen, und mit den mächtigen extra Stahlrammschutzeisen am Grill brauchen die das wohl auch nicht.
Das garantierte mir ein flottes vorankommen und nullkommanix war ich in Acapulco…aber das ist ein neues Kapitel

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So, und jetzt geht’s weiter-
Also Acapulco, dem ich ein eigenes Kapitel widme. jeder (ich damals auch) denkt jetzt an Touri Burgen ala Mallorca und anderen Auswüchsen des Tourismus. Ich wurde angenehm überrascht (war aber auch schon vorher von netten “Entgegenkömmlingen, Bus oder auch Motorrad” informiert).
Acapulco ist zweierlei- einmal das berühmte “Gringolandia”, so nenen es die Einheimischen und dann das ganz normale Städtchen mit beschaulichem Leben und Einwohnern. Die gehen ins Gringolandia arbeiten und legen an der ziemlich scharf geschnittenen Grenze Ihr Touristenservice Gehirn einfach ab.
ich fahr dann einnmal nach Süden durchs “GL” und am Ende drehe ich um und fahre mal in die andere Richtung nach Norden, durch Alt Acapulco und komme dann im damals noch beschaulichen Pie de la Cuesta an.
Das ist eher eine bewachsene Sandbank zwischen Pazifik und Festland mit einer Lagune drin, wo auch Rambo 2 gedreht wurde. Nicht das ich rambo fan bin, aber es wurde mir dauernd erzählt.
Ein Schild an der Straße “Good Food” erinnerte mich an meinen magne und auch daran, das ich mal wieder auf Toilette muss.
Ich also in die auf einer Terrasse gelegenen einfachen Kneipe rein und beim reingehen begrüßt mich auch schon fröhlich der amerikanische Bartender. da er mir ein Bier ausgab, war ich gerne bereit mit Ihm zu klönen. Er hing da schon einige Monate während seines College Break herum und jobbte eben als Bartender gegen freie Kost und Logie sowie ein wenig Taschengeld, was er sich als Touristenführer auch noch ausbesserte. das interessierte mich und ich bestellte auch gleich ein Steak, was gut das doppelte des normalen Budget war, aber auch dreimal so gut (3 US$).
Der eigentliche Besitzer , der früher in Hollywood Statist war, wie er betonte, kam auch noch dazu und erzählte (mit Bildbeweis!) von seiner Freundschaft zu Silvester stallone, der ja damals Rambo 2 genau in dieser Ecke gedreht hatte. Seine Freundlichkeit hatte auch einen Grund, er suchte Ersatz für den Bartender, der ja bald weg war. Und sein Restaurant steht und fällt mit dem freundlichen Personal, vor allem deren Englischkenntnisse. Er selbst war ja in der Küche und auch sonst beschäftigt (meist mit dem weiblichen Personal)und konnte das nicht so gut. Ich erbat mir Bedenkzeit und fragte gleich, ob ich da parken kann und auch ab und zu ein wenig Wasser zum Duschen haben könne. daraufhin nahm er mich wie einen verlorenen Sohn in den Arm und hätte mir fast noch die Waschfrau (sehr hübsch,aber bitte…ich bin ja kein Mexikaner) angedreht.
Schon am nächsten Tag gaben mir die zwei (der Ami und der Chef) die Aufgabe, zwei Touripärchen aus Kanada zum Acapulcomarktplatz zu bringen und denen das einheimische leben zu zeigen.Eine Skizze gab er mir auch, darauf waren 5 Läden, 2 Esstände und etwas spanisches auf der Rückseite, was ich denen unauffällig zeigen sollte.
Ich roch den Braten, aber war mir egal. ich also mit den abenteuertouris in den Bus und zum Markt. Der war sehr sauber und nett udn auch die beiden Esstände hatten frisches, heißes und sehr leckeres Essen, woran sich die beiden Kanadier gerne bedienten. ich auch, war wirklich gut ! Nun kann es sein,das die beschissen wurden, aber bei 1,30 US$ pro Nase ist das wohl nicht so wild. Bei den Souvenirläden, bzw. Handycraftgeschäften war ich schon aktiver. gemäß dem was mir der Collegeboy erzählte feilschte ich um den begehrten Artikel wie ein wilder…um dann den ganz normalen Preis, plus 10% Kommission zu bezahlen. auch hier schwärmten die Toruisten von den super billig Preisen, denn vorher kannten die ja nur Gringolandia Preise und die lagen 5-10 fach so hoch. Ohne Verhandlungsmöglichkeit, denn die gelangweilten Verkäufer dort waren ja gar nicht interessiert zu arbeiten. Auch hier gehe ich also mit ruhigem Gewissen davon. dann gab es noch ein Trinkgeld von den prächen,immerhin fürstliche 50US$, die Kommission war für den Vermittler, also Mr. Stallone Busenfreund, der diese aber durch Essen und Trinken für mich in seinem Restaurant abzahlte. Mir wars gleich, kann ja nicht viel sein. (Oder doch?)
So wurden dann die Touritouren immer mehr und das Bartendergeschäft drohte mir schon, aber irgendwie hatte ich keine Lust bis zum nächsten Collegbreak in Pie de La Cuesta zu leben. Die Verstrickungen mit der Waschfrau wurden auch langsam immer enger, und ich kann ja nicht ewig dem Charme von “Salma Hayek 2” wieder stehen. Die übrigens die Nichte des Besitzers war, also insofern geradezu nach Abfahrt schrie.
Ansonsten habe ich noch andere Sache gelernt- auf der immigration, man muss ja auch verlängern, was gar kein Problem ist, lernte ich noch eine lebenslustige Deutsche kennen, die auch seit knapp einem jahr dort lebte. Die zeigte mir dann Gringolandia, also die 10$ drink all you can (egal welcher, US,Canadian, immer 10) Discos, die 10$ eat all you can Restaurants mit Tacos ala Hooters,also weit vom original entfrent, und natürlich gibt es überall umsonst Tequila bis zum abwinken. Oh, sorry, meist geben die einem Mezcal, der in der gurerrero Gegend populärer ist. ich habe mir übrigens auf der Rückreise (viele Monate später) einen Wasserkanister(!) 20l davon mitgenommen, hat 8 US$ gekostet. den habe ich meinen vielen neuen Freunden, die ich auf dem Rückweg besuchte, gerne geteilt.
Gut, die Deutsche zeigte mir das also alles und nach 10 mezcal (umsonst and derStraße vom “Come in Sir” personal verteilt) gab ich dann auch Geld aus und investierte 10$ für die Disco, oder auch Club genannt.War Ladies nite, wie eigentlich immer, Ladies zahlen keinen Eintritt in Discos!(Sexistischer Brauch, gegen den aber keiner protestiert) da wurd ich dann besoffen und die “Party” war wirklich nicht schlecht, kennt man j aus einschlägigen Hollywood Filmen und ausnahmsweise ist es wirklich so wie in den Filmen.
Nach Hause kam ich irgendie tagsüber und wacht erst abends im dunklen wieder auf. Alle grinsten breit.
Ich fragte lieber nicht.
Tja, zwei >Tage später bekam ich einen Anruf von meiner Mutter( ich hatte die Restaurant Nummer gegeben), die wollte nur ein bisschen schwätzen, aber mit dramatischem Gesicht konnte ich dann einen Vorwand geben. das ich dringend weg muss.
Also wieder los, ich fühlte mich sehr befreit und legte die Strecke nach Guatemala fast nonstop zurück.
In La Venta oder so, wo die Landenge die Luft wie eine Düse von Küste zu Küste drückt, ging mir auf einmal das Hubdach hoch.Voll ausgerissen. Ich reagiere indem ich mit dem Heck von der Straße nach rechts in ein vermeintlich glattes Terrain fahre (nachts sieht alles gleich aus) und zu vermeiden, das das Teil komplett abgerissen wird. Klappte auch sofrt zu und bleib dort. Ahhh…relax dachte ich und sprang sofort aus der Kabine um festzustellen, das ich bis zu den Knien im Reisfeld versank. Auch das Auto war mittlerweile bis über die Stoßstange im Dreck, was allerlei panik in mir aufkommen ließ. (Sumpf!!!) Aber er hörte auf zu sinken und ich konnte auch irgendwie an den Straßenrand stapfen. Nachts um 2 und mitten in der Pampa stand ich da im Sturm und versuchte Autos anzuhalten, was bei meinem verwegenen Aussehen (Serienmörder?!) recht ausweglos war. Aber es hielt einer der riesigen Trucks an, ich blabberte Spanisch, er irgendwas anderes, aber auf Lasso konnten wir uns einigen,. Gesagt getan, in den Schlamm getaucht und das Seil befestigt, er tat das sein auf der Straße, wo er mittlerweile den Truck umgedreht hatte.Die andere Seite der Pampa war pfurztrocken!
dann zerrte er mich raus, Motor brauchte ich nicht, was in Anbetracht des Auspuffs unter dem Schlamm wohl müßig gewesen wäre. Nun die nächste Übung- das Dach klappert ja jetzt wieder und wir haben es mit dem Lasso einfach festgebunden.Zweimal rum und fest war das Kanopee. Im nächsten Ort fand ich dann am nächsten Tag deinen einen Lassoshop und konnte ihm seines zurückgeben.Zum Glück wohnte er dort, was mir auch einige nette Erlebnisse mit der südmexikanischen Bevölkerung verschaffte, dort gab es schon zu jedem Bier einen Snack umsonst, also Essen braucht man nicht, denn die sind großzügig. am nächsten tag dann weiter nach guatemala, wo ich neue Freunde gleich an der Grenze kennenlernte,die mich lange Zeit begleiteten

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Herrliche Geschichten, mehr davon :grin:
Gibt’s auch Fotos? :wink:

Leider nein, denn auf meiner Rücktour wurde mir meine Kameratasche mit allen Diafilmen geklaut, die Story kommt dann noch.