Bilder von Tankstellen - selber aufgenommen

Hier im Forum bin ich nicht der Einzige mit einer Tankstellenschwäche. Das hat mich gefreut.

Ausserhalb vom Forum sind “wir” auch nich allein. Meine Favoriten bei dem Thema fangen an mit Arne Jacobsens 1936er Entwurf.
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Knapp dreissig Jahre nach der Pantentierung der Pilzkopfdecke durch den in Bern aufgewachsenen Ingenieur Robert Maillart (persönliche Buchempfehlung zu Maillart) ist er der grossen Zahl an Beispielen aus der Nachkriegszeit immerhin noch fast zwei Jahrzehnte vorraus und etabliert die Einzahl der Pilzkopfstütze in dieser Form.
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(Quelle)
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Ein Liebling von mir - zumindest was die Bilder der fliegend leichten 50er Jahre Tankstellen angeht ist dasjeneige der Tankstelle “Blauer See” von Heinrich Heidersberger:
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Aus der Welt der
Photographie als anerkannter Teil der Kunstgeschichte stammt dieses Bild von Stephen Shore:
(fuhr übrigens zeitweilig einen roten Bulli)
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(Quelle)
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Die Geschichte hinter dem Bild finde ich kein bischen weniger spannend als das Bild selbst, wenn man darüber nachdenkt wie wenig sich ein geplantes, angelegetes Bild von einem Schnappschuss unterscheiden kann.
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Die Liste der Tankstellenschwächlinge ist endlos, von Edward Hopper über obiges bis hin zu Tobias Zielony, den die Tanke als Jugendtreff interessiert oder dem hier schon mal von mir verlinkten T3 Schrauber Nils Homan, der deren Verlust der Selbstverständlichkeit beklagt.
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Aber die Beispiele oben sind alle nicht neu - viel mehr würde mich interessieren was noch in Euren Archiven und auf Euren Festplatten schlummert.
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Würde mich freuen, hier etwas davon zu sehen.

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Hallo ,

Coole Idee :slight_smile:


Oldietanke in Hamburg .

Gruss Mirco

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Die Schwierigkeit bei diesem Thema ist das “selber aufgenommen”. Fast alle architektonisch tollen Beispiele stammen aus den 50er/60er-Jahren. Sofern diese überhaupt noch stehen, sind sie total umgebaut und kaum mehr zu erkennen. Alte (und nicht selber aufgenommene) Fotos findet man im Internet - aber das ist ja nicht der Sinn dieses Thread’s. Trotzdem hier kein selber aufgenommenes Foto, aber ein weiteres sehr schönes Beispiel zum Thema “Pilzkopfstütze”

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Genau!
Man muss nur mal nach „Architektur Tankstelle“ googeln und die Bilder ansehen.
3/4 aller Fotos sind Schnappschüsse aus früheren Epochen, wo noch liebevolle, formschöne und doch zeitlose Bauten errichtet wurden. Leider, leider haben nur ganz wenige überlebt.
Zu schade, dass bei uns die grossen Player wie Coop, Landi, Avia, BP, etc. nur noch möglichst bunte Billigkonstruktionen hinstellen.
In andern Länder (z.B. Spanien) werden doch ab und zu so ein Projekt an ein Stararchitekt vergeben und kommen doch ansehliche Objekte (Quelle) zu stande.

In Olaberria (Gipuzkoa, Baskenland) von einem Architekt Namens Florencio Mokoroa… 1950.
Bild

Hat überlebt…
Bild

Foto ist nicht von mir, war aber 1994 da für Tankstopp und ein Cafe. Damals war schon alles rundherum voller Industriegebäude.

(Quelle)

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Danke, AAC für diesen kulturell spannenden Beitrag. Da gibt es wirklich architektonische Perlen.
Gerne schliesse ich mich mit einem Bild jedoch hinsichtlich “Bauen ohne Architekt” an.
Die Tankstelle stand 1994 in Chicken, Alaska. Ich bezweifle, dass sie heute noch existiert. Die Reduktion auf das Wesentliche ist extremer Konsequenz realisiert.

Kurze Geschichte zum Ortsnamen: Als die Pioniere bei der Goldsuche da ein Lager aufschlagen wollten, schwärmte es hier von Ptarmigans (ein Wildhuhn). Sie wussten jedoch nicht, wie man das schreibt. So hiesst das Lager und nun der Ort einfach Chicken.

Lieber Gruss
Thomas

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hiho

habe meine Bilder aus dem Rätsel auch hierher verschoben:

Eine Auswahl von Tankstellen die meisten an der Route 66.

Gruss Benny

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Coole Serie!
Hihi, die Shell-Tankstelle vom 18. April sieht aus wie aus LEGO.

Hiho

Ja diese wurde Restauriert haben sie von aussen angeschaut, da hat ein Pickup angehalten und der Fahrer sagte uns das sie offen ist und dass man rein darf. Drinnen hatte es ein Paar Sachen zum Kaufen mit einem Kässeli:-)
https://goo.gl/maps/Q2LFdByt7s22

Greez Benny

Benny, - eine Irre Sammlung mit VIELEN Tankstellen High lights. Das muss man erstmal verdauen.
Da ein “cross country trip” noch auf meiner Wunschliste steht, sträubt es mich auch ein wenig, weil ich sowas eigentlich doch gerne noch selber entdecken möchte :- )

Hier ein Bild vom alten Kontinent, dass mit denen oben nicht mithalten kann, aber für mich auf den ersten Blick aussieht, wie ich es aus einem US Nationalpark erwarten würde,…bis auf die Dacheindeckung und das was oben drauf thront.
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Nicht schön, aber hoffentlich zumindest eine unterhaltende Facette zum Thema. Immerhin selber aufgenommen und noch mit meinem damaligen luftgekuulten Boxer Cabriolet im Bild, das mich zwölf Jahre quer durch Europa geflogen hat.
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Gruss 2CVJ

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Keine selbst aufgenommene Fotos, aber dennoch erwähnenswerte, geschichtsträchtige Tankstelle in Madrid, welche ziemlich turbulente Zeiten erlebt hat…

gasolinera_1

Die Tankstelle wurde von einem Architekten Casto Fernández Shaw für “Petróleos Porto Pi” in den späten 1920er entworfen und erbaut. Für damalige Zeit eine revolutionäre Architektur.

Blütezeit in der 1950er, mittlerweile hies das Unternehmen Gesa (Gasolinera Porto Pí y Estación de Servicio para Automóviles)…
gas_2

Danach ging es bergab und verkümmerte jämmerlich…
…der Teilzerfall resp. Teilabriss begann:
Gas_3_1977

…bis sie 1977 so aussah:
gas_5_ruine

In den 1990er wollte der Landeigentümer letztenendes alles nieder reissen und Bauprojekte lancieren.
Doch dann - für Spanien eher unüblich - intervenierte die Stadt (die Tankstelle war unter Dekmalschutz gestanden), begleitet durch Demonstrationen von Architekturstudenten.

Landeingentümer und die Tankstelle-Befürworter einigten sich und so wurde 1996 die historische Tankstelle 1:1 unter der Begleitung des Architekten Carlos Loren Butragueño rekonstruiert resp. nachgebaut und in ein Hotelkomplex mit integriert.

Heute sieht das so aus:

Geht zwar etwas unter, wegen den riesigen Hotelgebäude dahinter… aber gerettet :sunglasses:

(Quelle1, Quelle2, Quelle3)

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Die hier war mir noch über den Weg gelaufen, beim Durchgucken der analogen Ordner:
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Das Land ist schon wirklich sehr einfach einzugrenzen. Von daher nicht mehr sooo spannenden für ein Rätsel-Bild. Allerdings würd es mich auch interessieren, wo das gewesen sein muss. Falls es jemand zufällig weiss, freue ich mich es zu erfahren.

Für mich sieht das nach den Dreissiger Jahren aus - ursprünglich und aufgenommen 60 Jahre später.
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Gruss
TstJ

Hallo ,

Hmm irgendwie tippe ich spontan auf Norditalien ?

Gruss Mirco

Yapp, Bingo,sicherer Blick.

Nach meiner Erinnerung war es auf dem Weg in die Toskana. Aber wo, weiss der Himmel?

Gruss
T4J

Hallo ,

Der Baustil erinnerte mich an Norditalien , denke mal Umgebung Mailand ?

Gruss Mirco

Im vorbeigehen geschossen vor einem Viertel Jahrhundert, irgendwo im Süden.

Ne Zapfsäule hatte man sich früher „mal so in die Ecke“ gestellt, wenn man einen kleinen Fuhrpark beisammen hatte oder sonst irgendwie ein paar Autos sich versammelten.
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Hier war es blos eine Einstellhalle.
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Mit einem luftgekühlten Heckmotor Boxer Sportgerät, eingestaubt im Eck und einem, “auch in echt” grauen 108er in barock sakraler Ausleuchtung dank Oberlichtern im Dach der Halle.
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GT4J
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Bin auf der Suche nach dem Negativ, damit die Ausleuchtung auch für nicht dagewesene sichtbar wird und finde alles mögliche andere.

edit: Gefunden - hier ist als Scan vom Negativ:
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(vorher, oben ein mit dem Ipad abfotografierter Abzug)

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Hiho

Heute eine neue entdeckt auf dem Arbeitsweg in Zeiningen. Sieht ziemlich alt aus… muss mal rechechieren!

Gruss Benny

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Hast Du schon recherchiert ? Sieht wirklich toll aus - würd gern mal ein Bild aus den Zeiten sehen, als sie in Betrieb war.

Noch in Betrieb ist diese Tankstelle, bzw. eigentlich Zapfsäule:
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An der ich jedes Mal Freude habe - rein der Massivbau inklusive des Vordachs gibt eine toll proportionierte Skulptur ab, finde ich.
G T J

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Dieses Bild ist auch schon wieder zehn Jahre alt. Tankstelle ganz ohne Zapfsäule:
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Finde ich aber umwerfend schön - das ungalublich dünne Dach mit der passenden 30er Jahre-artigen Ballustrade, zusammen mit der Art wie es mit der Fassade verzahnt ist.

Ganz zu schweigen von der Aussicht von der Terrasse aus.

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Es braucht halt immer ein wenig Phantasie, sich buntes Plastegeschmäus, Schmiedeiserne Achtziger Jahre, et cetera wegzudenken. Gerne würde ich von Kunzens Garage ein historisches Bild sehen ohne Krone. Allem Anschein nach hat man aber hier versucht, so viel wie möglich Familienerbe zu erhalten.
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Finde ich nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass die beworbenen Grossunternehmen bestimmt allesamt lieber was ganz neues sehen würden.